Beispielhafte Integration
Vom Krieg geflohen, in Heimschuh Heimat gefunden
Auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine fand eine Familie in Heimschuh beispielhafte Integration durch die hervorragende Unterstützung von Freiwilligen. Die Familie wünscht sich so sehr, dass sie hier bleiben kann.
HEIMSCHUH. Die schrecklichen Kriegserlebnisse sind unbeschreibbar und sitzen tief im Kopf, aber der Blick ist nach vorne gerichtet, auch wenn es noch viele Schwierigkeiten zu bewältigen gilt. So wie viele andere Frauen und Kinder suchte Familie Voronova im Frühjahr Schutz in Österreich und landete in Heimschuh.
Das ehemalige "Hierzer Haus", das sich im Besitz der Gemeinde Heimschuh befindet, wurde als vorübergehende Unterkunft durch des Land angeboten. Klingt alles ganz einfach, war es aber letztendlich überhaupt nicht. Nur durch die Hilfe unzähliger Freiwilliger ist hier vorbildliche Integration gelungen.
Benzin mit im Gepäck
"Wir kamen am 8. März in der Südsteiermark an. Die Fahrt der rund 1850 Kilometer über Ungarn dauerte rund dreieinhalb Tage und fühlte sich wie zwei Monate an", erzählt Alleinerzieherin Irywka Voronova, die bereits beachtlich gut deutsch spricht. Die erste Reise musste abgebrochen werden. Beim zweiten Anlauf hat es klappt.
Menschen zeigen Herz
Aufgrund der knappen Benzinvorräte musste jede Personen einen Kanister Benzin zum Nachtanken mitführen und so blieb nur für einen kleinen Koffer Platz. "Ursprünglich wollten wir nur zwei Monate bleiben, aber wir sind unglaublich dankbar, dass wir noch hier sein dürfen", betont Irywka Voronova. Wenn sie einen Wunsch frei hat, so würde Familie Voronova gerne in Heimschuh bleiben: "Die Menschen sind so nett hier. Die Nachbarn und alle helfen uns. Raimund Proneg von der Gemeinde ist ein wunderbarer Mensch und auch der Bürgermeister hat uns sehr geholfen." Myron besucht mit Freude die Neue Mittelschule in Großklein, Bruder Tykhon die Volksschule in Heimschuh.
Vorbildliche Integration
"Ich habe schon viel erlebt, was die Flüchtlingshilfe betrifft, aber so ein Engagement und so einen Zusammenhalt wie in Heimschuh habe ich noch nie erlebt und werde ich nicht mehr erleben", betont Christa Schantl-Weichenberger, die sämtliche bürokratischen Hürden für die Familie abwickelt.
"Wir helfen gerne und sind von der Dankbarkeit und Bescheidenheit der Menschen unglaublich beeindruckt. Geht nicht, gibt es nicht", betonen Proneg und Schantl-Weichenberger unisono. So wurde in den letzten Monaten etlichen Menschen in der Region geholfen, wobei viele von ihnen bereits wieder in die Ukraine zurückgekehrt sind.
"Ich möchte mich noch bei der Gemeinde Heimschuh, vor allem bei Bürgermeister Alfred Lenz, der Bevölkerung, den Vereinen und ganz besonders bei Raimund Proneg für seinen unermüdlichen Einsatz recht herzlich bedanken. Ich habe soviel selbstlose Hilfe für die außergewöhnliche Unterstützung unserer ukrainischen Schutzsuchenden noch nie erlebt."
Christa Schantl-Weichenberger, ehrenamtliche Betreuerin von Schutzsuchenden
Ein ganzer Ort im Dienst der guten Sache
Am 1. April wurde das Erdgeschoss im ehemaligen "Hierzer Haus" von Familie Voronova bezogen. Das Gebäude wurde in Windeseile durch tatkräftige Unterstützung Heimschuher Unternehmer mit bescheidensten Mitteln wohntauglich gemacht.
„Ich bin beeindruckt von der Bescheidenheit dieser Menschen und danke allen, die spontan großartige Hilfe leisten.“
Raimund Proneg, Gemeindemitarbeiter und ehrenamtlicher Helfer
Das Ingenieurbüro Gernot Mischinger installierte kostenlos den gesamten Strom und die Sanierungsfirma Mibag (Richard Pirkl) entfernte Schimmelflecken und verlegte kostenlos Böden. Sämtliche Fäden in der Gemeinde liefen bei Gemeindemitarbeiter Raimund Proneg zusammen, der Dienstleistungen weit über das übliche Maß erbrachte und für die Familie zum wichtigsten Ansprechpartner sowie Freund und Helfer wurde.
Pfarre, Vereine und freiwillige Helferinnen und Helfer brachten sich kurzerhand ein und schon die erste Sammelaktion in den Räumlichkeiten der örtlichen Feuerwehr erwies sich als großer Erfolg. Der ÖKB Heimschuh errichtete im Garten ein Hochbeet und die Firma Elektro Krammer stellte dieser Tage einen Trockner zur Verfügung. Dank Christian Nistl gibt es mittlerweile für die schulpflichtigen Kinder und die Familie auch ein Internet.
Spendenkonto Gemeinde Heimschuh:
- AT11 3810 2000 0203 5475
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