Weinanbau in Gumpenstein
Zwischen Wipfeln und Gipfeln ein Weingarten im Ennstal
Premiere im Ennstal: Die Schülerinnen und Schüler der Obst- und Weinbauschule Silberberg legten in Raumberg-Gumpenstein einen neuen Weingarten an. Gepflanzt wurden kürzlich 200 pilzwiderstandsfähige Muscaris-Rebstöcke.
STEIERMARK. Dass die Obersteirerinnen und Obersteirer gerne für ein spritziges Achterl und eine Brettljause in die Südsteiermark kommen und die südsteirische Hügellandschaft mit ihren Weingärten lieben, ist hinlänglich bekannt. Doch auch das hohe Maß an Wissen beflügelt die beiden Regionen.
"Seit mehr als zehn Jahren tätigt die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein wertvolle Versuche in er Südsteiermark, was die Begrünung und Biodiversität in den Weingärten betrifft", erzählt Silberberg-Direktor Reinhold Holler und verweist auf eine hervorragende Zusammenarbeit und tiefe Freundschaft, die im Laufe der Jahre entstanden ist.
Premiere: Weingarten im Ennstal
Hier setzt auch das jüngste "Life"-EU-Projekt an: Im Rahmen eines Treffens entstand die Idee, im Ennstal einen Weingarten anzulegen. Kürzlich war es soweit: Unter der Projektleitung von Karl Menhart wurde von den Schülerinnen und Schülern des Bildungszentrums Silberberg in Gumpenstein ein Weingarten angelegt. "Wir haben 200 Muscaris-Weinstöcke gepflanzt", erzählt Menhart. Vorrangig geht es hier nicht um eine ertragreiche Ernte, sondern in erster um Erfahrungen, wie der Wein in der Obersteiermark gedeiht. Der Muscaris ist im Vergleich zu den Europäer-Reben eine pilzwiderstandsfähige Rebsorte.
Die Fachschule für Obst- und Weinbau Silberberg gilt bekanntlich als renommiertes Flagschiff in Österreich. Die Zusammenarbeit im Weinbau geht weit über die Landesgrenzen hinaus - von Ungarn über Deutschland bis nach Frankreich.
Dass es auch in Liezen vor gut zehn Jahren schon einmal einen Weingarten gab, erinnert sich Landesweinbaudirektor Werner Luttenberger: "Ich war damals dort auf Urlaub und habe davon aus der Zeitung erfahren. Sofort habe ich mir den kleinen Weingarten neben einer Schule im Ort angesehen. Das Bild war allerdings nicht sonderlich herzeigbar, doch es ist aufgrund der klimatischen Bedingungen schwierig, in der Obersteiermark einen zu kultivieren." Ein Versuch lohnt sich allerdings jederzeit.
Luttenberger macht einen kleinen geschichtlichen Ausflug und verweist darauf, dass es im Mittelalter eine fast zehnfach größere Rebfläche in der Steiermark gab: "Darauf verweisen verschiedene Hinweisschilder. Nach einer 'Mini-Eiszeit' wurden die Trauben später aber einfach nicht mehr reif."
Die HBLFA Raumberg-Gumpenberg
Die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) ist ein naturwissenschaftliches Lehr- und Forschungszentrum in Irdning-Raumberg in Österreich und eine Dienststelle des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Durch die Fusion von Lehre und Forschung im Jahr 2005 und mit der Gründung eines eigenen Bioinstituts wurde Raumberg-Gumpenstein das Zentrum für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum in Österreich.
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