Der Otterstaler wird mehrfach umgedreht
Die Fachabteilung des Landes überprüft die Gemeinde St. Peter am Ottersbach.
„Wir wurden Jahrzehnte nicht mehr geprüft – in Feldbach wird das ja alle fünf Jahre gemacht – und außerdem sind wir eine Abgangsgemeinde, also waren wir jetzt an der Reihe. Eine reine Routinekontrolle“, begründet Bürgermeister Reinhold Ebner, warum in seiner Gemeinde die Fachabteilung 7a des Landes jetzt von der Handkasse bis zur Gebarung alles überprüft. Sechs Wochen lang werden die FA-Leiterin Renate Schwarz, Engelbert Gerstl und Günther Zweidick von der Bezirkshauptmannschaft Radkersburg die Finanzen von St. Peter am Ottersbach unter die Lupe nehmen.
„Es gibt nur mehr drei Gemeinden im Bezirk, die ausgeglichen budgetieren. Alle anderen sind wie wir Abgangsgemeinden. Die wird es auch noch treffen“, glaubt Ebner, dass es weitere Prüfungen geben wird. In St. Peter wurde das Haushaltsjahr 2011 mit einem Abgang von etwa 820.000 Euro budgetiert. Der ordentliche Haushalt hat bei Einnahmen von 3,67 Millionen einen Abgang von 156.800 Euro. Im außerordentlichen Haushalt sind Ausgaben von 1,3 Millionen vorgesehen. Der Abgang beziffert sich hier mit 663.000 Euro.
Bürgermeister Ebner macht für die Misere bei den Gemeindefinanzen vor allem zwei Projekte verantwortlich, die er als „Erbsünde“ übernommen hat. Einerseits wurde die Ausfallhaftung von 250.000 Euro beim Seniorenwohnhaus der Caritas schlagend, andererseits gab es zahlreiche unvorhergesehene Ausgaben beim Umbau der Hauptschule, die sich in Summe mit etwa 500.000 Mehrkosten zu Buche schlugen. „Wir bereuen die Investitionen nicht, denn da ist ja viel passiert“, meint Ebner, der den Schlussbericht der Prüfung im November erwartet.
walter.schmidbauer@aon.at
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