Landtagswahl 2024
Wahlergebnis Leibnitz - überdurchschnittliche Gewinne für FPÖ

- Die Landtagswahl ist geschlagen. Die Ergebnisse aus dem Bezirk Leibnitz findest du auf MeinBezirk.at.
- Foto: Gernot Ambros
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Die Landtagswahl ist geschlagen. 941.509 Personen wurden in der Steiermark zur Wahlurne gebeten. Wie die Steirerinnen und Steirer abgestimmt haben, erfährst du auf MeinBezirk.at. Wir haben die Ergebnisse für den Bezirk Leibnitz und die Gemeinden für dich.
LEIBNITZ. Während die FPÖ vor fünf Jahren bei der Landtagswahl eine Schlappe hinnehmen musste, lief sie diesmal eindeutig als Sieger durch das Ziel.
Der steiermarkweite Erdrutschsieg für die FPÖ mit Spitzenkandidat Mario Kunasek zeigt sich auch im Bezirk Leibnitz ganz deutlich. In vielen Gemeinden erreichte die FPÖ mehr als 40 Prozent. Die ÖVP muss im Gegenzug herbe Verluste hinnehmen. Verlierer ist an diesem Wahlsonntag auch die SPÖ.

- Zum Feiern und Singen ist SPÖ-NAbg. Josef Muchitsch an diesem Wahlsonntag nicht aufgelegt.
- Foto: Waltraud Fischer
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"2024 ist ein blaues Jahr. Ich hoffe, alle demokratischen Parteien lernen daraus", meint der Leibnitzer NAbg. Josef Muchitsch am Telefon gegenüber MeinBezirk, der mit einer Wahlkarte von seinem Wahlrecht Gebrauch machte. Den Wahlsonntag verbrachte Muchitsch nicht in seiner Heimat, sondern in Wien bei Sondierungsgesprächen.
Bezirk Leibnitz wurde blau eingefärbt
Jubeln war in der Leibnitzer FPÖ-Bezirkszentrale angesagt: Mit 41,42 Prozent nach der ersten Hochrechnung geht die FPÖ im Bezirk Leibnitz als ganz klarer Wahlsieger hervor und liegt dabei noch weit über dem steiermarkweiten FPÖ-Ergebnis (35,4 Prozent). Ausgerechnet in der SPÖ-Hochburg Gralla erzielte die FPÖ 46,69 Prozent. In der ländlichen Gemeinde Oberhaag gingen 47,23 Prozent auf das Konto der FPÖ.

- Bereits bei der jüngsten Wahlkundgebung in Leibnitz blickte Mario Kunasek motiviert auf die Landtagswahl 2024 in der Steiermark
- Foto: ©FPÖ Steiermark
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Die ÖVP ist im Bezirk Leibnitz mit 31,9 Prozent deutlich auf Platz zwei abgerutscht. Die SPÖ landete mit 17,02 Prozent auf Platz drei.
So hat der Bezirk Leibnitz gewählt
- ÖVP: 14.225 Stimmen, 30,89 Prozent, ein Minus von 12,21 Prozent
- SPÖ: 8.025 Stimmen, 17,43 Prozent, ein Minus von 2,37 Prozent
- FPÖ: 19.014 Stimmen, 41,29 Prozent, ein Plus von 19,46 Prozent
- Grüne: 1.704 Stimmen, 3,70 Prozent, ein Minus von 4,39 Prozent
- KPÖ: 1.051 Stimmen, 2,28 Prozent, ein Minus von 0,55 Prozent
- NEOS: 2.031 Stimmen, 4,41 Prozent, ein Plus von 0,06 Prozent
Holler und Kerschler verlieren Mandat
Aufgrund der herben Verluste für die ÖVP, verliert der regionale Abgeordnete Gerald Holler aus Wildon sein Mandat. Der Landwirt war auf der Landesliste auf Platz 4 gereiht. "Wir haben in den vergangenen fünf Jahren sehr viel für den Bezirk Leibnitz erreicht, aber leider wurde das von den Wählerinnen und Wählern nicht honoriert", so Holler, der meint, "dass große Themen wie Teuerung, Migration, etc. steiermarkweit nicht entsprechend umgesetzt wurden".
"Mein Mandat hat bereits im Vorfeld gewackelt, denn mein Platz als Landtagsabgeordneter wäre nur fix gewesen bei mehr als 33 Prozent für die ÖVP."
LAbg. Gerald Holler
Schmerzliche Verluste, gewisse Kraft
Holler spricht von "schmerzlichen Verlusten, aber dennoch einer gewissen Kraft" der ÖVP: "30 Prozent und mehr sind eine gewisse Kaft. Ich bedanke mich bei allen Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen." Das Wahlergebnis müsse aus der Sicht von Holler genau durchleuchtet werden". Es gilt zu prüfen, ob das System der ÖVP als solches noch zeitgemäß ist", merkt Holler an.

- Landeshauptmann Christopher Drexler mit LAbg. Gerald Holler, der sein Mandat im Landtag verliert.
- Foto: Waltraud Fischer
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Schockiert vom Gesamtergebnis zeigt sich auch die regionale SPÖ-LAbg. Bernadette Kerschler aus Kaindorf an der Sulm (Leibnitz), auch wenn die Prognosen im Vorfeld auf einen Sieg der FPÖ deuteten.
Frauenquote sinkt
Kerschler war auf der Landesliste auf dem dritten Platz nach Andreas Thürschweller (Eibiswald) gereiht und verliert aufgrund des schlechten SPÖ-Ergebnisses ihren Landtagssitz. "Bei der Listenerstellung im Frühjahr hat niemand mit so einem Ergebnis gerechnet. Ich finde es für mich persönlich sehr schade, dass ich in der künftigen Landesregierung nicht mehr vertreten bin", gesteht Kerschler ehrlich, die den Wahlsonntag zu Hause verbrachte.

- LAbg. Bernadette Kerschler zeigt sich betroffen: "Bei der Listenerstellung im Frühjahr habe ich nicht damit gerechnet, dass die SPÖ ein so schlechtes Ergebnis einfährt und mein Mandat verloren geht."
- Foto: Neves
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Besonders bedauert Kerschler, dass die Frauenquote in der Politik damit weiter einen Tiefschlag erfährt: "Nicht nur bei der SPÖ, auch bei den anderen Parteien lässt der Anteil der Frauen zu wünschen übrig."
"Ob ich weiterhin politisch tätig sein werde, kann ich in diesem Moment nicht beantworten. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mein Mandat verloren geht."
LAbg. Bernadette Kerschler
Blaue Hochburgen im Bezirk Leibnitz
Nach dem Erdrutschsieg der FPÖ bei der Landtagswahl 2024 in der Steiermark ist auch dem FPÖ-Bezirksobmann aus Leibnitz, Gerhard Hirschmann, ein Mandat im Landtag sicher. Der Angestellte aus Heiligenkreuz am Waasen war auf der Landesliste auf dem dritten Platz gereiht.
FPÖ-Gemeinderat Daniel Kos aus Leibnitz (Platz zwölf auf der Landesliste) wird weiterhin als starke Stimme der FPÖ in der Bezirksstadt gehandelt. "Ich bleibe in der Kommunalpolitik, um etwas für Leibnitz zu bewegen", betont Kos.

- Jubelstimmung im FPÖ-Bezirksbüro in Leibnitz.
- Foto: MeinBezirk
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Weit über dem Landesdurchschnitt konnte die FPÖ im Bezirk Leibnitz in folgenden Gemeinden punkten:
- Oberhaag: 47,23 Prozent
- Gralla: 46,64 Prozent
- St. Andrä-Höch: 45,12 Prozent
- Leutschach: 45,95 Prozent
- Straß: 45,92 Prozent
- Gleinstätten: 45,69 Prozent
- St. Johann im Saggautal: 44,87 Prozent
- Heiligenkreuz am Waasen: 44,56
- Emperdorf: 43,65 Prozent
- Ehrenhausen: 43,38 Prozent
- Tillmitsch: 42,91 Prozent
- Gabersdorf: 42,73 Prozent
- Gamlitz: 42,24 Prozent
- Heimschuh: 41,13 Prozent
- Wildon: 40,45 Prozent
Überdurchschnittlich gute Ergebnisse der ÖVP im Bezirk Leibnitz:
- Schwarzautal: 42,69 Prozent
- St. Georgen an der Stiefing: 42,48 Prozent
- Lang: 40,71 Prozent
- Ragnitz: 38,24 Prozent
Ein knappes Rennen lieferten sich ÖVP (39,04 Prozent) und FPÖ (39,54 Prozent) in St. Veit in der Südsteiermark.

- Fahrende Wahlwerbung: Die freiheitliche Gemeinderätin Silvia Hubmann aus Heimschuh rührte auch noch am Wahlsonntag die Werbetrommel für die FPÖ.
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Die Ausgangslage
48 Mitglieder des Landtages Steiermark wurden von den Steirerinnen und Steirern gewählt. In den Wahlkreisen 2 bis 4 (Oststeiermark, Weststeiermark, Obersteiermark) traten die sechs bisher im Landtag vertretenen Parteilisten, ÖVP, SPÖ, FPÖ, GRÜNE, KPÖ, NEOS an, im Wahlkreis 1 (Graz und Umgebung) traten zusätzlich zu diesen mit KFG, MFG und DNA noch drei neue Parteilisten an.

- Viele Steirerinnen und Steirer nutzten die Möglichkeit der Wahlkartenwahl.
- Foto: Land Salzburg/Schrattenecker
- hochgeladen von Sophie Brandl
Die Wahlergebnisse im Bezirk Leibnitz im Überblick
Hier findest du die Gemeindeergebnisse der Landtagswahl in der Steiermark auf Basis des aktuellen Auszählungsstandes (Quelle Land Steiermark). Die Ergebnisse, die in dieser Live-Grafik gezeigt werden, geben den aktuellen Auszählungsstand wieder und werden laufend aktualisiert. Es handelt sich dabei um keine Hochrechnung.
Die Wahlergebnisse in den steirischen Bezirken
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Interviews mit den Spitzenkanditatinnen und Spitzenkandiaten und vieles mehr. Alle Infos rund um die steirische Landtagswahl findest du auf unserer Themenseite
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