MINI - KRIMI 17
"Kommissar Wolf und das leere Grab" von Renate M. Schmidt, Autorin
Schwarz bekleidete Menschen mit traurigen Gesichtern eilten Richtung Friedhof. Der Verstorbene hatte zu Lebzeiten angeordnet, er wolle keine Trauerfeier in der Kirche, sondern nur die Beisetzung im örtlichen Friedhof, im Familiengrab. Die Angehörigen des Lukas K. taten ihm den Gefallen. Lukas K. war eher als lustiger Geselle bekannt und allzeit zu Späßen aufgelegt gewesen. Er wollte auch keine weinenden Gesichter an seiner Ruhestätte sehen, sondern flotte Musik zur Verabschiedung. Einigen Beteiligten fiel das sichtlich schwer. Bis auf seine besten Freunde, die fanden Freude daran, ihren Freund seinen letzten Willen erfüllen zu dürfen.
Endlich war es soweit, man durfte Blumen oder was auch immer man für den Lukas K. hatte, in das Grab, auf den Sarg werfen. Als erstes war es seine Schwester, die sich dem Grabe näherte. Eine Frau und Kinder hatte Lukas leider nicht. „Jesas Maria“ schrie diese, und wich erschrocken zurück. Der Redner, der im Anschluss ein paar liebe Worte sprechen sollte, stürzte zu ihr, und erschrak ebenso. „Wo ist der Sarg mit dem Toten?
Vor drei bis vier Stunden, lag der Eichensarg noch drinnen. Ziemlich makaber, das Ganze. Ein Teil der Trauernden verließ das geheimnisvolle Geschehen, vor lauter Schrecken. Die Angehörigen verständigten den Pfarrer und die Polizei. Manch einer, der nicht so Freund mit Lukas war, dafür aber sehr katholisch, schob es auf Gotteslästerung, weil Lukas keinen kirchlichen Beistand bei seiner Beisetzung wünschte.
Kommissar Wolf, musste fast ein bisschen schmunzeln, so etwas war ihm in seiner doch schon langen Karriere noch nicht untergekommen, dass Tode aus dem Grab verschwanden.
Obwohl es sich bald herausstellte, dass da irgendetwas bei dem Bestatter daneben gegangen sein musste, fand eine Aufnahme der Daten von den Anwesenden statt. Der Bestatter hatte sich mit dem Sarg des Verstorben geirrt, dieser enthielt die sterbenden Überreste von Ludmilla G. die erst am nächsten Tag beerdigt werden sollte. So hatte man versucht, den Fehler, den ein junger Angestellter der Bestattungsfirma machte, rasch zu beheben, und entnahm den Falschen, um schnellstens den richtigen Sarg hinein zu geben. Doch leider ging sich das zeitmäßig nicht aus. Daher der ganze Kuddel Muddel.
Jedenfalls, dieses Begräbnis vom Lukas K. würde jedenfalls in die Geschichte eingehen.
Kommissar Wolf wurde danach auf ein kühles Blondes beim Kirchenwirt geladen. Und Lukas K. bekam seine gewünschte, lustige Trauerfeier. ENDE
…neue aufregende Kriminalfälle folgen…
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