Kroatien steht vor Radkersburger Haustür
Eine Delegation aus der Stadt Slavonski Brod in Kroatien besuchte den Bezirk Radkersburg. Man sucht Investoren für Hotel.
Seit 1993 lebt Dragan Vidovic aus der jetzt bosnischen Stadt Brosanski Brod im Bezirk Radkersburg. Diese im Jugoslawien-Krieg stark in Mitleidenschaft gezogene Stadt liegt an der Save. Auf kroatischer Seite liegt die Schwesterstadt Slavonski Brod mit etwa 65.000 Einwohnern. 1997 organisierte Vidovic mit Hilfe seiner mittlerweile gewonnenen Radkersburger Freunde die Versorgung eines Flüchtlingslagers in Slavonski Brod mit Lebensmitteln. Seither bestehen enge Kontakte. „Es gab seither immer wieder gegenseitige Besuche. Vor allem Jugendliche haben mittels Facebook sehr viel Kontakt miteinander“, erzählt Maria Pieberl-Hatz, die gemeinsam mit Vidovic ein Motor dieser Beziehungen ist. Pieberl-Hatz erzählt auch von einem interessanten Nebeneffekt dieser Kontakte: „Die Jugendlichen aus Slavonski Brod leben selbstbewusst ihre Identität und treten mit Tracht auch im Ausland auf. So begannen auch unsere Jugendlichen Tracht anzuziehen und beschäftigten sich mit steirischen Volksliedern und
-tänzen.“ Pieberl-Hatz weist auch auf zwei Parallelen hin. Wie in Klöch – wo Vidovic jetzt wohnt – wird auch in Slavonski Brod Traminer angebaut und die Situation zwischen den beiden durch die Save getrennten Städte ist ähnlich der Situation der Städte Bad Radkersburg und Gornja Radgona.
Hotelprojekt
Dass der Austausch von Volkskultur und Kunst jetzt auch durch wirtschaftliche Beziehungen erweitert werden könnte, beweist der mehrtägige Besuch einer politischen und wirtschaftlichen Delegation aus Slavonski Brod in der Steiermark. Mit Bürgermeister Mirko Duspara und dem Honorarkonsul von Kroatien, Nikolaus Hermann, an der Spitze wurden einige touristische Einrichtungen des Bezirks unter die Lupe genommen. Hauptwunsch der Kroaten ist es, einen österreichischen Investor für ein geplantes 180-Betten-Hotel in Slavonski Brod zu finden.
In Radkersburg hat man sich auf alle Fälle den Golfplatz Klöch angesehen und wurde von Bürgermeister Josef Sommer durch die Parktherme und das neue Hotel Kaiser von Österreich geführt. Die Bauweise dieses Hotels, wo alte Stadtmauern mit moderner Architektur verbunden wurden, stieß auf großes Interesse der Besucher. Getroffen hat man sich auch mit Vertretern der Wirtschaftskammer mit Josef Majcan an der Spitze. Majcan sieht eine gute Chance für heimische Investoren und versprach Unterstützung beim Hotelprojekt.
walter.schmidbauer@aon.at
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