Schwerpunkt Lehre
Quer durch den Bezirk Leibnitz fehlen Fachkräfte

- Kellner und Köche werden überall gebraucht.
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LEIBNITZ. Die angespannte Wirtschaftslage macht auch vor dem Bezirk Leibnitz nicht Halt, aber trotz der gestiegenen Arbeitslosenzahlen ist der Fachkräftemangel nach wie vor eines der bestimmenden Themen für die Betriebe vor Ort. Darauf verweist Martin Heidinger, Regionalstellenleiter der WKO Südsteiermark, der die Statistik im Detail kennt: "Gerade in den Branchen Gastronomie, Kfz-Technik und allen voran Elektroinstallation herrscht der größte Mangel an Fachkräften im Bezirk Leibnitz."
Über 400 Ausbilderbetriebe
"Um dieser Entwicklung langfristig entgegenzuwirken, sind wir sehr stolz, dass in Leibnitz über 400 Ausbilderbetriebe knapp 900 Lehrlinge beschäftigen und die Tendenz weiter steigend ist", betont Heidinger, und hebt weiter hervor: "Das bedeutet, dass die Betriebe als größte Bildungseinrichtung im Bezirk den Fachkräftemangel selbst am effektivsten bekämpfen."
Es gibt eine Vielzahl an innovativen Betrieben, die in diesem Zusammenhang hervorgehoben werden können. Durch die Möglichkeit verschiedene Lehrberufe wie beispielsweise Elektroinstallationstechniker mit Technischer Zeichner oder Kommunikationstechniker zu kombinieren oder durch hauseigene Lehrlingsakademien entscheiden sich besonders motivierte und zielstrebige junge Menschen für eine Ausbildung in solchen Unternehmen. Darüber hinaus versucht die Wirtschaftskammer Regionalstelle Südsteiermark über verschiedene regionale Initiativen wie beispielsweise durch enge Kooperation mit dem AMS Leibnitz dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

- Besonders gefragt im Bezirk: Elektroinstallateure
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Bildungsmesse in Leibnitz
Außerdem bietet die Bildungsmesse Leibnitz am 18. Oktober von 9 bis 16 Uhr in der Reinhold Heidinger Sporthalle auch heuer wieder für rund 25 Betriebe die tolle Möglichkeit, sich vor jungen und interessierten Menschen zu präsentieren und ihnen ihre jeweiligen Ausbildungsmöglichkeiten näherzubringen. "Das alles sind wichtige Maßnahmen, um die Lehre für Jugendliche noch attraktiver zu machen", so Heidinger.
Steiermarkweit entscheiden sich 42 Prozent aller 15-Jährigen für eine Lehrlingsausbildung, das zeigt, "dass hier definitiv noch Luft nach oben besteht". Auch die Entwicklung der Lehrlingszahlen in der Steiermark ist in den letzten 20 Jahren leicht sinkend.
"Trotzdem dürfen wir voller Stolz auf die Berufsweltmeisterschaften in Lyon zurückblicken, bei denen Österreich und allen voran die Steiermark mit zwölf Teilnehmern wieder sehr stark vertreten war", so Heidinger. Simon Stoisser und Jan Trummer (Mobile Robics Team) aus Wildon haben mit ihrer Auszeichnung einmal mehr bewiesen, dass sie zu den Top-Kräften in Österreich zählen.

- Martin Heidinger plädiert für die Lehre mit Matura.
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Das meint der Experte
„Wenn ein Jugendlicher mit 15 Jahren schon ganz genau weiß, wie seine berufliche Laufbahn einmal ausschauen soll, dann ist das ganz bestimmt die Ausnahme! Die meisten Jugendlichen haben in diesem Alter noch keine Ahnung, was sie einmal beruflich machen möchten oder was sie sicher nicht machen wollen. Deshalb stellt sich in diesem Alter sehr oft die Frage: ,Schule oder Lehre?' Ich kann nur raten, es mit einer Lehre mit Matura zu versuchen. Einerseits hat man einen Lehrabschluss, der am derzeitigen und künftigen Arbeitsmarkt fast schon eine Jobgarantie bedeutet und andererseits stehen durch die Matura auch die Türen für akademische Ausbildungen offen", betont Martin Heidinger.
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