Einkaufen ums Eck: St. Georgen hat Weg gefunden
In St. Georgen an der Stiefing wurde ein Verein gegründet, um Nahversorgung zu sichern.
Wohin, wenn die Milch ausgeht? Ins Geschäft ums Eck wäre die logische Antwort. Ist es aber nicht, müssen doch immer mehr Gemeinden ohne Nahversorger auskommen.
Die Butter, die Milch, das Brot – was unsere Großeltern meist noch beim Greißler ums Eck gekauft haben, holen wir uns heute im Super- oder Hypermarkt im Rahmen des Wochenend-Großeinkaufs. Den "kleinen" Lebensmittelhändler im Ort suchen wir maximal noch für das auf, was bei der Einkaufsfahrt vergessen wurde. Für die Nahversorger ein Todesurteil, denn von diesen Minieinkäufen können sie kaum ihr Überleben sichern.
Die WOCHE als regionaler Informationsnahversorger widmet sich daher mit dem Themenschwerpunkt "Wir kaufen daheim" den regionalen Unternehmen, Betrieben und Firmenniederlassungen, die dafür sorgen, dass die Arbeit und die Wertschöpfung in der Steiermark bleiben. Ein Beispiel dafür sind die steirischen Nahversorger, deren Zahl laut Schätzungen der Wirtschaftskammer weiter zurückgehen wird.
Erhebungen der WKO malen ein wenig erfreuliches Bild: So muss aktuell jede dritte steirische Gemeinde ohne Nahversorger auskommen. In Voitsberg, Deutschlandsberg und Weiz sind die Nahversorger überhaupt am rarsten gesät.
"Grundsätzlich setzt aber ein Umdenken ein und wir erfahren sehr viel Unterstützung von den Kommunen", erklärt Alois Siegl, Gremial-Obmann des steirischen Lebensmittelhandels und selbst "Nah&Frisch"-Kaufmann.
Auch im Bezirk Leibnitz haben einige Gemeinden mit der Nahversorgung zu kämpfen. Mit positiven Beispiel voran geht die Gemeinde St. Georgen mit Bgm. Wolfgang Neubauer: Hier konnte durch die Gründung eines Vereines und eine Bausteinaktion die Naherversorgung im Ort gesichert werden.
Neben einem umfangreichen Sortiment nehmen im Geschäft in St. Georgen auch regionale Produkte einen besonderen Schwerpunkt ein. "Das Angebot kommt bei den Kunden gut an und wir wollen die Palette an regionalen Produkten noch weiter ausbauen, denn wir haben so viele tolle Anbieter in der Region", betont Bgm. Wolfgang Neubauer, der sich über jeden Einkauf im Ort freut. Nur so kann auch künftig gewährleistet werden, dass die Nahversorgung im Ort gesichert bleibt. Derzeit sind vier Mitarbeiter beschäftigt.
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