Österreichweites Energie-Leuchtturmprojekt in Heimschuh eröffnet
Ab sofort speisen in Heimschuh neun Haushalte mit ihren Photovoltaikanlagen grünen Strom in einen neuen, zentralen Speicher ein. Der Testbetrieb läuft bis Ende 2018.
HEIMSCHUH. Wenn in der Naturparkgemeinde Heimschuh nur noch jeden zweiten Tag die Sonne scheint, ist das künftig kein Problem - zumindest was die Stromversorgung mancher Haushalte angeht.
Doch die Sonne ließ die Heimschuher bei der Eröffnung des ersten Sonnenstrom-Speichers "LEAFS" am Donnerstag Mittag nicht im Stich und lachte mit voller Kraft vom Himmel. Heimschuh ist damit Schauplatz eines aufsehenerregenden Feldversuchs: Hier speisen ab sofort neun Haushalte mit ihren Photovoltaikanlagen grünen Strom in einen neuen, zentralen Speicher ein - und holen ihn dann zurück, wenn sie ihn brauchen.
Vor Ort fanden sich am Auweg 11 zur Feier des Tages LH-Stv. Michael Schickhofer, Bgm. Alfred Lenz, Vizebgm. Gerhard Knippitsch, Vorstandssprecher Christian Purrer und Vorstandsdirektor Martin Graf gemeinsam mit Vertretern von Energie Steiermark sowie wichtige Projektpartner und die Betreiber der privaten Photovoltaikanlagen ein.
Wichtiges Pilotprojekt
Die Energienetze Steiermark setzen gemeinsam mit hochkarätigen Partnern aus ganz Österreich, darunter die TU Wien, die Kepler Uni Linz, Siemens, Fronius, die Netzgesellschaften aus Salzburg und Oberösterreich sowie das Unternehmen Moosmoar Energies das Pilot-Projekt um.
Ziel ist es, den Nutzungsgrad privater Photovoltaikanlagen von aktuell 30 auf über 70 % anzuheben. Vorstandsdir. Martin Graf bezeichnete die Eröffnung der "LEAFS"-Anlage in Heimschuh als österreichweites Leuchtturmprojekt. "Heimschuh ist mit diesem Pilotprojekt in eine Top-Liga im Innovationsbereich aufgestiegen", betonte Theresia Vogel, GF von Klima- und Energiefonds. "Sonnenstromspeicher gelten als wichtige Komponente für die Zukunft. Wir befinden uns schon mitten in der Energiewende und nehmen jetzt Schwung auf", so Vogel. Viel Lob gab es für die Bereitschaft, das Projekt in Heimschuh umzusetzen. "Wir sind froh darüber und das Projekt zeigt, dass die Leute vom Naturstrom überzeugt sind", betont Bgm. Alfred Lenz, der sich eine noch viel stärkere Unterstützung für den Naturstrom wünscht.
Der Test läuft bis Ende 2018. "Das Ergebnis könnte die österreichische Strom-Landschaft revolutionieren", sind sich die Experten einig. Das Investitionsvolumen für das Gesamt-Projekt beläuft sich auf 3,5 Millionen Euro.
Österreichweites Forschungsprojekt
Weil durch die Sonne meistens mehr Strom erzeugt wird, als im gleichen Moment verbraucht werden kann, liegt der Nutzungsgrad derzeit durchschnittlich nur bei rund 30 Prozent. Die Errichtung von zentralen Gemeinschafts-Speichern ist eine mögliche Lösung. Das wird unter dem Titel "LEAFS" in Heimschuh getestet. Dabei handelt es sich um ein österreichweites Forschungsprojekt, das vom Austrian Institute of Technology (AIT) koordiniert und durch den Klima- und Energiefonds gefördert wird.
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