Die flauschigen Brummer
Wissenswertes rund um die Hummel

- Die Hummeln sind gutmütige Insekten mit wichtigen Eigenschaften.
- hochgeladen von Sonja Hochfellner
Die Hummel mit ihrem lauten Fluggeräusch ist wegen ihrer Gutmütigkeit und ihrer Bestäuberfunktion ein gern gesehener Gast im Garten. Hier ein paar wissenswerte Fakten rund um die pummeligen Insekten.
Steckbrief
Die Hummel (lat. Bombus) gehört zur Überfamilie der Echten Bienen. Ein Volk besteht je nach Art aus etwa 50 bis 600 Tieren und einer Königin. Während Honigbienen erst ab einer Außentemperatur von mindestens 10 °C ausfliegen, sind Hummelköniginnen im Frühjahr bereits ab 2 °C und Hummelarbeiterinnen ab 6 °C unterwegs. Sie können in durchschnittlich 18 Stunden am Tag ca. 1.000 Blüten auf der Suche nach Nahrung aufsuchen. Ihre Ernährung besteht aus Pollen und Nektar.
Stechen
Weit verbreitet ist der Glaube das Hummeln nicht stechen können. Das ist falsch, sie können sehr wohl. Aber wegen einer anatomischen Eigenart ihres Stechapparates vermag eine Hummel nicht einfach drauf los zu stechen. Sie braucht einen Widerstand um ihren kräftigen Stachel zu benutzen. Das heisst sie muss dazu ihre Beine einsetzen und dann kann es zu einem Stich kommen. Da Hummeln aber weniger aggressiv wie Wespen sind, kommt es selten dazu außer zur Verteidigung ihres Nestes.
Schmarotzer
Die Hummel kann auch anders, eine Art die nach ihrer Tätigkeit benannt ist, ist die Schmarotzerhummel. Sie legt ihre Eier in fremden Nestern ab. Sie sammelt auch keine Pollen, produzieren nichts und verstecken sich um nicht aufzufallen. Den Hummeln in den befallenen Nestern fallen die untergeschummelten Larven nicht auf und sie ziehen sie wie eigene groß.
Bestäuber
Hummeln sind auch eine der wichtigsten Bestäuber. Sie verfügen über eine sehr lange Zunge die weit in die Kelche eindringen kann. Auch deshalb haben sie viele gerne im Garten. Auf Obstplantagen oder in Gewächshäusern werden sie an manchen Orten bereits absichtlich und gezielt wegen ihrer sehr guten Fähigkeit als Bestäuber eingesetzt.
Damenstaat
In diesem Volk haben die Weibchen das sagen. Da aber zu viele Weibchen im Nest sind, legt die Königin ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch unbefruchtete Eier. Denn der Staat braucht dringen männliche Drohnen. Drohnen haben keinen Stachel und sind für die Fortpflanzung mit den Königinnen unerlässlich.
Hummelsterben
Alljährlich kommt es an bestimmten Stellen zu massivem Hummelsterben. Meist unter Linden liegen dann hunderte von den pelzigen Insekten. Hauptgrund dafür ist der Nektarmangel im Hochsommer, ausgelöst durch immer steriler werdende Gärten und Grünanlagen und die Bewirtschaftung der Landschaft. Linden stellen die letzten großen Nektarquellen in der Vegetationsperiode dar. Da diese aber sehr spät blühen sind die Insekten schon derart erschöpft, das sie ihren Bedarf nicht mehr nachholen können. Sie sterben noch während sie versuchen zu trinken.
Fazit: Somit hat auch dieses wichtige Insekt das Prädikat „Wertvoll“ in der Natur mehr als verdient. Und wenn man bedenkt, dass in Österreich 696 Bienenarten vorkommen, davon immerhin 43 Hummelarten, dann kann man ungefähr abschätzen wie vielfältig und wichtig diese Tierchen sind.
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