Besser Vorbeugen als danach Bereuen
Aus Sicherheitsgründen wurde die Zufahrt zur Schladminger Athletic Area in der Unteren Klaus gesperrt.
Verwunderung herrscht seit Tagen bei einigen Bewohnern Schladmings (im speziellen bei den Birnbergern und den Unteren Klausnern). Die plötzliche Schließung der Zufahrtsstraße von der B 320 zur Athletic Area ist dafür der Grund.
"Es besteht eine kleine, rechnerische Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Stück der Hangbefes-tigung zu ,setzen' beginnen könnte; so wie es schon während der Bauarbeiten zur WM im Jahre 2011 einige Meter weiter westlich der aktuell betroffenen Stelle passierte", erklärte Robert Rast von der Abteilung 16 (Verkehr und Landeshochbau) der Landesregierung in einer eigens zum Thema einberufenen Pressekonferenz im Schladminger Rathaus.
Es sei eine "Vorsichtsmaßnahme ohne jegliche akute Gefahr", begründeten Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann und Regierungskommissär Jürgen Winter die Straßensperre, einhellig. "Wir sind schließlich nicht am Karakorum, sondern in Österreich, wo selbst der Verdachtsmoment ausreichen muss, um tätig zu werden", setzte erster die Entscheidung untermauernd nach.
Analyse und Korrektur
Man habe erst vor wenigen Wochen die Berichte über die erste Hangsenkung 2011 erhalten und daraus hätten sich die gegenwärtigen Zweifel an der strukturiellen Integrität des derzeit diskutierten Straßenabschnittes ergeben, erklärten die anwesenden Bauexperten des Landes.
Man werde in Bälde erneut Tests des, mittels "bewährter Erde" (einer Methode zur Stabilisierung von Aufschüttungen steileren Winkels mittels organischem Material), gesichterten Hanges einleiten und danach mit weiteren Absicherungsarbeiten beginnen, stellte man klar. Wie am bereits in der Vergangeneheit "havarierten" Hangabschnitt seien möglicherweise neue "Bodenanker" nötig.
Man bewege sich in einem Inves-titionsbereich von 100.000 bis 500.000 Euro, erklärte Landesrat Kurzmann. Genauere Zahlen werde allerdings erst die Neuuntersuchung der (Hang)Lage bringen.
"Unsicherheitsfaktor" Natur
Schuldfrei und "schuldenfrei" an der aktuellen Situation halten sich Land und natürlich Gemeinde. Die Berechnung und anschließende Ausführung der damaligen Bauarbeiten wurden schließlich von ausgelagerter, privater Hand durchgeführt.
"Aber auch an diesen Stellen ist jegliche, voreilige Zuweisung von Fehlern vermessen", erklärt Robert Rast.
Schließlich arbeite man in und mit der Natur. Nie kann man dementsprechend zu 100 % das Unvorhersehbare vorhersehen.
In letzter Konsequenz den Rechtsweg gegen die ausführenden Firmen einzuschlagen, um Schadenersatz geltend zu machen - davor werde man allerdings nicht zurückschrecken.
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