Hoher Besuch
Bischof Krautwaschl auf Tour durchs Mürztal

Der Bischof suchte das Gespräch mit den Mürztalern. | Foto: Polansky
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Bischof Wilhelm Krautwaschl war im Bezirk unterwegs, um sich einen Überblick zu verschaffen.

In der letzten Woche "tourte" Bischof Wilhelm Krautwaschl im Rahmen einer vom Kirchenrecht vorgesehenen Visitation durch das Mürztal. "Im Grunde geht es darum, dass ich mir einen Überblick verschaffe, wie es in den Pfarren läuft", erklärt der Bischof im Vier-Augen-Gespräch. Seine Reise durch den Seelsorgeraum führte Krautwaschl nach Mürzsteg, Neuberg, Kapellen, Mürzzuschlag, Spital/S., Hönigsberg, Langenwang und Krieglach.

Unterwegs im Mürztal

Dabei nahm er sich hauptsächlich Zeit für Gespräche mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Pfarren, traf aber auch die Bürgermeister und die Vertreter der Welterberegion Semmering-Schneealpe. Um das Leben im Mürztal richtig wahrzunehmen, besuchte er unter anderem auch das Caritas Lerncafé, das Sozialreferat in Mürzzuschlag, den Kindergarten Langenwang und viele weitere Einrichtungen.

"Klar haben sich die Herausforderungen im oberen Mürztal in den letzten Jahrzehnten verändert. So spielt beispielsweise die Abwanderung eine große Rolle. Es gibt aber viele Menschen, die Hoffnung pflanzen. Diese Menschen wahrzunehmen, ist eine Herausforderung. Es geht darum, wie wir mit den Problemen umgehen", so Krautwaschl.

Zig Dinge, die wir gut machen

Positiv hervor hob er dabei die Seelsorge in den Krankenhäusern und den Altenheimen sowie die zahlreichen Vereine und kirchlichen Initiativen, die ein Angebot für die Jugend in der Region schaffen.

Zum allgemeinen Bild der Kirche in der Gesellschaft weist Krautwaschl darauf hin, dass es "die Kirche" nie gegeben hat. "Wenn man beispielsweise mit einer Äußerung des Papstes unzufrieden ist, heißt das nicht, dass alles, was in den Mürztaler Pfarren gemacht wird, schlecht ist. Wir tun uns leider schwer, alles Gute, das wir machen, über die Rampe zu bringen. Es gibt allerdings zig Dinge, die wir richtig gut machen", meint das steirische Kirchenoberhaupt.

Das Haus der Begegnung in Mürzzuschlag sieht Krautwaschl als Paradebeispiel für die Werte der katholischen Kirche. "Es geht darum, dass unterschiedliche Menschen zusammenkommen und das Leben des jeweils anderen auf irgendeine Art bereichern. Die Vielfalt macht es aus", so der Bischof abschließend.

O-Töne aus dem Vier-Augen-Gespräch

"Natürlich wird alles aufgemascherlt, wenn ich komme. Dennoch kriegt man mit, wie es wirklich in der Pfarre zugeht."

"Ich versuche hinzuhören, hinzuschauen, wahrzunehmen und mir einen Reim daraus zu machen."

"Unsere Chance ist die Basisarbeit. In der Erfahrung der Menschen spielen oft nicht die Weltkirche, sondern andere Dinge wie ein funktionierender Pfarrkindergarten eine größere Rolle."

"In der Steiermark sind wir gut aufgestellt. Von uns fließt kein Geld nach Kärnten."

"Wenn ich die veränderten Familienverhältnisse in der Gesellschaft betrachte, kann ich keinen Familiengottesdienst vor 10 Uhr ansetzen."

"Zur Politik: Die Grundbotschaft muss sein, sich zusammensetzen und miteinander zu reden. Überall wo schnell geschossen wird, kann es schon sein, dass manches schiefgeht. Ich sehe eine Gefahr darin, zu allem schnell eine Meinung haben zu müssen."

"DIE Kirche hat's nie gegeben, es gab immer unterschiedliche Wirklichkeiten."

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