Bike-Tourismus
"Die Region könnte, aber möchte nicht"

Der Bikesport boomt: Daniel Kraut ist der Meinung, dass man die Region wesentlich besser touristisch nutzen könnte. | Foto: Freeride Coach
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  • Der Bikesport boomt: Daniel Kraut ist der Meinung, dass man die Region wesentlich besser touristisch nutzen könnte.
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Daniel Kraut verrät, wie man den Tourismus im Mürztal im wahrsten Sinne des Wortes "ankurbeln" könnte.

Der St. Lorenzener Daniel Kraut gilt weit über die Grenzen des Mürztals hinaus als Urgestein im Mountainbike-Bereich. Mit spürbarer Leidenschaft kämpft er seit über 20 Jahren für die Biking-Szene und sieht großes Potenzial darin, wie man das Mürztal und die umliegende Region touristisch wesentlich besser nützen könnte. "Alle glauben bei uns, wir sind lediglich eine Industrieregion. Touristisch wissen wir ausschließlich, den Winter zu nützen. Die geschaffene Bikeregion ist nett. Echte Mountainbiker, die hier herkommen, können damit aber gar nichts anfangen und reisen zum Teil enttäuscht wieder ab. Wir hätten so viel Potenzial und Luft nach oben", so Kraut, der damit sowohl die Gemeinden als auch die Tourismusverbände in die Verantwortung nimmt.

Der St. Lorenzener ist in ganz Österreich als Trailbauer gefragt.  | Foto: Hofbauer
  • Der St. Lorenzener ist in ganz Österreich als Trailbauer gefragt.
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Bikesport boomt

In den letzten Jahren erlebt der Mountainbike- und Freeridesport einen noch nie da gewesenen Boom. "Wir werden immer mehr Radfahrer. Der Handel kommt heuer gar nicht hinterher. Auch die E-Biker werden immer mehr und immer jünger. Wenn man es richtig anstellt, wäre der Nutzen für die Region beträchtlich", meint der Freeridecoach und Trailbauer, der bereits 1998 mit dem Funpark Parschlug/Göritz einen der ersten Bikeparks Österreichs auf den Weg gebracht hat. "Das Problem ist, dass so viele Biker in der Region illegal ihre Trails bauen. Damit ziehen sie natürlich den Unmut der Grundbesitzer als auch der Gemeinden und der Touristiker auf sich und die Fronten verhärten sich", so Kraut. "Auf der anderen Seite verstehe ich sie natürlich, da sie das nötige Angebot nicht vorfinden", sagt er weiter. Seiner Meinung nach ließe sich alles einfach ausreden. "Klar gibt es überall schwarze Schafe, aber im Grunde geht es um Respekt vor der Natur und vor einander. Leider wollen alle ihr eigenes Süppchen kochen", meint der Mürztaler und verweist auf Saalbach, wo er als Freeridecoach für die nächsten drei Jahre unter Vertrag genommen wurde. "Dort haben sie es verstanden und machen mit dem Bikesport mittlerweile mehr Umsatz als im Winter."

Die Vision

"Wenn uns jede Gemeinde von Trofaiach bis Spital lediglich zwei bis drei Wege freigeben würde, könnten wir eine Mountainbikeregion schaffen, die den Namen verdient und wirtschaftlich wesentlich mehr bringt als der sich im Fallen befindliche Wintertourismus", skizziert Daniel Kraut seine Vision. "Das Biken ist das Skifahren des Sommers", so Kraut. Seiner Meinung nach könnte er mit dem nötigen Willen und der Unterstützung der Region nicht nur ein Mekka für Biker, sondern auch die in dieser Zeit so nötigen Arbeitsplätze schaffen. "Wir müssen uns von der Industrie-Furche langsam aber sicher verabschieden und schauen, welches Potenzial wir direkt vor der Haustüre haben", so Kraut.

Zur Person

Daniel Kraut aus St. Lorenzen im Mürztal engagiert sich als "Botschafter" seit über 20 Jahren für den Bikesport. Nach Beendigung seiner Schlosserlehre entschied er sich für ein Studium der Geografie an der Karl-Franzens-Universität in Graz. Im Rahmen seiner Masterarbeit über „Bodenerosion auf Skipisten und Bikeparks“ begleitete er den Bikepark Zauberberg am Semmering in seiner Entwicklung. Seither ist er gefragter Freeridecoach und Trailbauer in ganz Österreich.

Der Bikesport boomt: Daniel Kraut ist der Meinung, dass man die Region wesentlich besser touristisch nutzen könnte. | Foto: Freeride Coach
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