"Mürztal trennt schlau"
Mürztal wird zur Recycling-Pilotregion (+Video)

Helmut Prade, Umwelt- und Abfallberater beim Abfallwirtschaftsverband Mürzverband, vor dem Restmüll des Bezirks von einer Woche.  | Foto: Koidl
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  • Helmut Prade, Umwelt- und Abfallberater beim Abfallwirtschaftsverband Mürzverband, vor dem Restmüll des Bezirks von einer Woche.
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Pilotprojekt "Mürztal trennt schlau" in sechs Gemeinden, um Recycling zu verbessern. Zwei Drittel der Abfälle gehören nicht in den Restmüll.

In den Gemeinden Kindberg, Krieglach, Langenwang, St. Barbara, Spital/Semmering und Stanz startet das Pilotprojekt "Mürztal trennt schlau". Mittels eines eingebauten Chips in Restmülltonnen soll die Mülltrennung und damit das Recycling gestärkt und so Recyclingquoten erfüllt werden können.

Plastik im Fokus

"Das Pilotprojekt ist Teil einer gesamten Herausforderung vor der alle Verantwortlichen inklusive der Bevölkerung stehen. Und die Herausforderung ist, dass wir von der EU Vorgaben haben. Bis 2025 müssen wir zum Beispiel 50 Prozent der Kunststoffverpackungen einer stofflichen Verwertung zuführen", erklärt Helmut Prade, Umwelt- und Abfallberater beim Abfallwirtschaftsverband Mürzverband bei einem Lokalaugenschein am Deponiegelände des Mürzverbandes in Kindberg-Allerheiligen. Derzeit liege man bei 25 Prozent.

EU-Ziele

Für Papier, Glas und Metall haben wir bereits die neuen EU-Ziele für 2025 erfüllt und auch für 2030 schaut es gut aus mit den Quoten. Bei der Werkstoffgruppe Kunststoffe gibt es eben großen Aufholbedarf. In den nächsten Jahren muss das Recycling von Kunststoffverpackungen in Österreich von 75.000 auf 150.000 Tonnen verdoppelt werden. "Und, wir müssen bis 2025 55 Prozent vom Restmüll stofflich verwerten. Ab 2030 sind es 60, 2035 65 Prozent", betont Prade. Diese Ziele erreiche man nur durch eine intensive Aussortierung von Wertstoffen aus dem Restmüll.

Problem Restmüll

12.000 Tonnen Restmüll fallen jährlich im Einzugsgebiet des Abfallwirtschaftsverbandes Mürzverband, das ist der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, an. 75 Prozent davon haben im Restmüll nichts zu suchen und können damit nicht mehr recycelt werden. "Zehn Prozent der 12.000 Tonnen sind Kunststoffverpackungen. Immer mehr wird der Anteil an Bioabfall und Lebensmitteln, die in der schwarzen Tonne landen", erklärt Prade. Aber auch Altpapier, Elektrogeräte, Grünschnitt oder brandgefährliche Lithiumbatterien oder -akkus finden sich im Restmüll. Die Hälfte sind Wertstoffe wie Glas, Kunststoff oder Altpapier, die andere Hälfte biogene Abfälle.

Chip in der Restmülltonne

Und genau um diese Fehlwürfe geht es beim Pilotprojekt "Mürztal trennt schlau", das im Herbst startet. Es geht um die Reduktion der Fehlwürfe und damit um eine Verbesserung des Recyclings. In Restmülltonnen wird ein Chip eingebaut, in den Müllsammelfahrzeugen ein Wertstoffscanner, der die qualitative Zusammensetzung des Abfalls erkennt. "Der Scanner erkennt um welche Wertstoffe es sich handelt, er erkennt aber keine Schriftstücke oder bestimmte Zeitungen", erklärt Prade. Mittels SMS oder E-Mail könne man dann direkt eine Rückmeldung über die Trennqualität erhalten. Details rund um das Projekt "Mürztal trennt schlau" werden im September der Öffentlichkeit präsentiert.

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Helmut Prade, Umwelt- und Abfallberater beim Abfallwirtschaftsverband Mürzverband, vor dem Restmüll des Bezirks von einer Woche.  | Foto: Koidl
Nach dem Ausleeren des Restmülls wird der Abfall gescannt. | Foto: Saubermacher
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