Schreiben und Lesen
Literaturkreis mit „Querbeet" in Oberzeiring

Carmen Streißnig-Fink leitete mit wunderbarer Stimme, begleitet von ihren Söhnen Fabian  und Raphael, die Lesung musikalisch ein.
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„Querbeet" aus dem literarischen Schaffen war das Motto und genauso die Beiträge: Der Judenburger Literaturkreis des JuThe, des Theaters in der Mauer, zeigte am 12. April ´24 mit einer Lesung in der Bibliothek Oberzeiring beachtliche Themenbreite. Bibliothekarin Eva Piber begrüßte die von Karl Forcher geführte Gruppe und die Literaturinteressierten.
Carmen Streißnig-Fink leitete mit wunderbarer Stimme, begleitet von ihren Söhnen Fabian  und Raphael, mit „Perfect" von Ed Sheeran den Leseabend musikalisch ein. Stieg dann mit einem humorvollen Gedicht über einen Liebestrank, der leider nicht die erwünschte Wirkung brachte, ins literarische Geschehen ein. Von ihr kam nach der Pause auch das Lied von der Frau, der alle Männer davonlaufen und als Heimgehlied „La Vie en rose". 
Karl Forcher ging mit „Frühling ist" in Gedichtform auf die Jahreszeit ein, auf den holden Lenz als Knospensprießer, Wonnebringer für Genießer. Von ihm kam dann auch eine köstliche Farce über Alarm im Spree-Bezirk, die „Berliner Löwin", die sich als Wildschwein entpuppte. 
Jörg Gschaider nahm die Zuhörer auf eine schweißtreibende Urlaubsexpedition in unvergesslicher Landschaft nach Petra in Jordanien mit. Die er trotz einem lädierten, überforderten Bein schaffte und wo er auch herrliche Abzock-Erlebnisse mit einem Österreicher liebenden Händler und Religions-Diskussionen erleben konnte. 
Ute Stefanie Strasser unternahm in ihrer Lesung einen Judenburger Stadtspaziergang über Landtorberg, Purbachgasse, Weyergasse. Fand dabei das offene Tor zu einem Urwald, einem Baum-Busch-Gewucher. Sie philosophierte dabei über den Dschungel als undurchdringliches, miteinander verfilztes, durcheinandergeratenes Dickicht, eine in Disharmonie geratene Wildnis. Die sie dann doch nicht betrat, aber sich davorstehend lustvoll die darin lauernden Gefahrern ausmalte. 
Hans Georg Ainerdinger hat für seinen in Entstehung begriffenen Kurzgeschichtenband Fragmentarium II die „Tunnelsperre, gehackt" geschrieben: Ein junger Computerfreak will nicht, dass seine Ex-Freundin mit dem falschen Mann den Flug nach London erreicht. GGG: Gewohnt gekonnt gelesen hat den Beitrag Renate Schöffmann.
Gertraud Enzinger, die als Oberzeiringerin Heimvorteil hatte und mit dem Rad gekommen war, beeindruckte mit einem Brief an ihre Urgroßeltern. Sie hat oft das Gefühl, dass sie an ihrer Seite stehen. 
Gertraud Unterweger blieb lyrisch, hatte Gedichte auch aus ihrem Gedichtband „Herzgeburten" mitgebracht. Spuren, Schatten tauchten da auf, die Erinnerung verklärt uns alles - die schönen und die dunklen Stunden. Pubertät, leeres Haus, Momente tauchten da auf - und die Liebe eines Mannes - zu einem Puch G.
Renate Schöffmann, nach eigenen Worten „Beutesteirerin", schloss den Reigen. Da kamen köstlichen Erinnerungen an ihre Modelausbildung in Graz - belanglos schauen, - inklusive Salzburger Schminkerlebnis, wo sie zum Alien camouflierte. Da war einiges los am Catwalk... Auch ihre drei Zeitrechnungen: eine in Jahren, eine in Kilo und eine mit Jemanden und ohne Jemanden sowie Gedanken zum drohenden Vierziger und sich mit dem Älterwerden verschiebende Perspektiven kamen hervorragend an.

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