Dry January
Selbstversuch - Einen Monat ohne Alkohol

Natürlich darf ein Spielabend bei Freunden während meiner Challenge nicht fehlen. | Foto: KK
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  • Natürlich darf ein Spielabend bei Freunden während meiner Challenge nicht fehlen.
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Der "Dry January" ist eine internationale Kampagne und Mitmach-Challenge. Die Herausforderung besteht darin, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten. Ich wagte den Selbstversuch. 

STEIERMARK. Im Rahmen der Mitmach-Challenge "Die Steiermark bleibt trocken" des Gesundheitsfonds Steiermark habe ich versucht, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten. Somit setzte ich auf einen alkoholfreien Jänner. Kein schlechter Zeitpunkt, denn nach den üppigen Feiertagen war der Alkoholvorrat zu Hause sowieso aufgebraucht.

Zur Person

Julia Gerold ist als Redakteurin bei der Woche Murtal/Murau tätig. Sie verzichtet 31 Tage lang auf Alkohol und möchte dadurch auf den übermäßigen Konsum von Spirituosen aufmerksam machen. Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Reaktionen ihrer Bekannten werden in diesem Blog festgehalten.

31 Tage ohne Alkohol

Der "Dry January" ist nun vorbei. Ich werde in den nächsten Wochen weiter auf Alkohol verzichten. Meine Berichterstattung endet aber hiermit. 

Mein Fazit

Die 31 Tage ohne Alkohol vergingen für mich wie im Flug. Große Feiern fielen wegen der Pandemie leider aus und auch das Fortgehen existierte in den letzten Monaten für mich praktisch nicht. Ich wollte allerdings nicht allen Verlockungen ausweichen und machte einen Härtetest nach dem anderen.

Bei Aprés-Ski investierte ich mein Geld lieber in Nachspeisen als Alkohol, in der Vinothek trank ich nur Soda und bei Spieleabenden mit Freunde wurde mir extra eine Flasche Eistee für den Abend eingekühlt. Da ich über meinen Selbstversuch online und in der Woche Murtal berichtete, blieben auch Fragen wie "Warum machst du das?" aus. In meinem Bekanntenkreis wurde es akzeptiert.

Zum Nachdenken angeregt

Meine Abstinenz zeigte mit der Zeit sogar Wirkung: Einerseits machten sich viele meiner Bekannten über ihren eigenen Alkoholkonsum Gedanken, andererseits machten einige bei der Challenge sogar mit. Die Gewinner meines Selbstversuches waren übrigens meine Freunde: Sie hatten seit Anfang Jänner immer eine Autofahrerin an ihrer Seite.

Da ich keine Probleme mit dem Verzicht hatte, werde ich den Versuch auch noch im nächsten Monat fortsetzen. Alles in allem hoffe ich, dass meine Berichterstattungen zum Thema Alkohol und Sucht Wirkung gezeigt haben.

Mittwoch, 26.Jänner

Natürlich darf ein Spielabend bei Freunden während meiner Challenge nicht fehlen. Doch beim Kartenspielen wurden auch ein paar Gläser voll mit Rotwein getrunken. Die Gastgeber hatten allerdings für mich extra schon einen Eistee bereitgestellt. Somit ging auch dieser Abend ohne einen Schluck Alkohol für mich zu Ende. Der Gewinner des Abends war übrigens mein Freund: Er hat seit Beginn der Challenge immer einen Autofahrer an seiner Seite.

Apropos Autofahrer: Alkohol beeinflusst den Körper schon ab 0,2 Promille. Hier gibt es eine Übersicht über die Auswirkungen wie beispielsweise Gleichgewichtsstörung, Tunnelblick und übersteigerte Selbsteinschätzung.

Natürlich darf ein Spielabend bei Freunden während meiner Challenge nicht fehlen. | Foto: KK
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Montag, 24. Jänner

Meine Abstinenz zeigt Wirkung! Mein Freund und ich wurden auf ein "Bier" eingeladen. Da ich aber sofort ein Cola bestellte, schloss sich die ganze Gruppe an. Danach saß jeder mit einer roten Dose auf dem Tisch. Umso besser, denn eigentlich war jeder mit dem Auto unterwegs. Ob das schon das Phänomen des Gruppenzwangs war? Für mich war es allerdings ein Erfolgsmoment :-)

Mittwoch, 19. Jänner

Da ich den täglichen Schnaps im Büro immer wieder abgelehnt habe, kam die nächste Versuchung in der Arbeit auf mich zu. Auf meinem Schreibtisch steht seit Kurzem eine Box mit Schokopralinen. Der Haken dabei: Die Süßigkeiten enthalten Alkohol. Genau genommen besteht der Inhalt zu 13 Prozent aus einem Likör. Daher versuche ich die Finger davon zu lassen. Nun stellt sich aber die Frage: War das ein Zufall, dass genau diese Schokolade auf meinem Schreibtisch aufgetaucht ist?

P.s.: Im Zuge des "Dry-January" beschäftige ich mich mit dem Thema Alkohol, Sucht, Abhängigkeit sehr intensiv. Hier geht es zu den Beiträgen:

Wenn Alkohol zum Problem wird

Der Alkoholkonsum steigt in Zeiten einer Pandemie

Knapp jeder zehnte Einwohner konsumiert zu viel Alkohol

Auf meinem Schreibtisch steht seit Kurzem eine Box mit Schokopralinen. | Foto: Stefan Verderber
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Montag, 17. Jänner

Es ist Halbzeit! Damit die Challenge aber aufregender wird, habe ich mich dem nächsten Härtetest gestellt. Dieses Mal bin ich in eine Vinothek gegangen. Wenn alle rund um dich herum mit einem Glas Wein sitzen, ist das Verlangen eindeutig größer, jedoch habe ich widerstanden. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mich der Versuchung noch einmal so bewusst aussetzen werde. Für alle Fälle habe ich mir aber eine Flasche gekauft. Der Duft von diesem Wein hat mich eindeutig überzeugt. Bin gespannt, wann ich diese Flasche einmal öffnen werde. Obwohl meine Geldbörse über diesen Kauf nicht so erfreut war...

Freitag, 14. Jänner

Im Zuge meines Selbstversuches beschäftige ich mich in diesem Monat vermehrt mit dem Thema Alkohol. Nach den Recherchen zum Trinkverhalten in der Region (Knapp jeder zehnte Einwohner konsumiert zu viel Alkohol), liegt diese Woche mein Fokus auf die Suchtprävention und -beratung. Dabei habe ich viel über das Thema Sucht erfahren. Die Erkenntnis: Ganz unbewusst habe ich seit meinem Selbstversuch die Tipps der Experten befolgt. So habe ich beispielsweise meine Gewohnheiten geändert und das Umfeld, in dem ich öfters Alkohol konsumiere, gemieden. Vielleicht gehe ich am Wochenende in die Vinothek. Mal sehen, wie es mir dabei geht...

Dienstag, 11. Jänner

Und wieder verging ein Tag auf der Piste ohne einen Schluck Alkohol. Mein Tipp: Statt in alkoholische Getränke kann man das Geld auch sehr gut in der Hütte in ein, zwei oder drei Nachspeisen investieren. Wir haben es allerdings übertrieben und uns "überfressen". Die Stunden danach waren daher sehr lustig, denn wir kamen uns wie eine dicke Kugel vor. 

Statt Alkohol kann man das Geld in Nachspeisen investieren.  | Foto: Stefan Verderber
  • Statt Alkohol kann man das Geld in Nachspeisen investieren.
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Montag, 10. Jänner

Auch dieses Wochenende ging ohne Probleme über die Bühne. Das einzige Mal, wo ich in Versuchung gekommen bin, war beim Skifahren. Ein sogenannter "Jagertee" mit Rum ist eigentlich perfekt, um sich aufzuwärmen. Erstaunlich für mich war allerdings, wie viel Alkohol eigentlich in einer Skihütte fließen kann, denn auf jedem Tisch stand zumindest ein Bier.
Einen Erfolg konnte ich allerdings schon verzeichnen: Mein Kollege hat sich nun auch bereit erklärt, bei der Challenge mitzumachen und somit muss auch er den ganzen Monat lang "trocken" bleiben.

Nimmst du auch an der Challenge teil?

Freitag, 7. Jänner

Der erste Härtetest ließ nicht lange auf sich warten. Einige Bekannte und ich saßen am Mittwoch noch zusammen. Aus "trinken wir ein Bier", wurde ein stundenlanges Treffen und wie gewohnt blieb es nicht bei einem Getränk. Wie schnell so ein Bier weg sein kann, konnte ich dieses Mal ganz genau beobachten. Der Kühlschrank öffnete sich im Fünf-Minuten-Takt. Kein Wunder also, dass der Alkoholkonsum in unserer Region höher ist, als ich gedacht habe. Die Tatsache, dass ich nichts trinken wollte, wurde ohne Weiteres akzeptiert. Somit hatten sie auch gleichzeitig einen Autofahrer in der Runde. Und trotzdem hatten wir eine "Gaudi", auch wenn ich nur bei Apfelsaft geblieben bin. Obwohl es kein Geheimnis ist, dass die Konversationen mit der Zeit durch den Alkoholkonsum der anderen immer lustiger wurden ...

Der erste Härtetest wurde absolviert. Die Challenge geht also weiter. | Foto: Julia Gerold
  • Der erste Härtetest wurde absolviert. Die Challenge geht also weiter.
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Mittwoch, 5. Jänner

Da mich der Alkoholentzug nicht stört, habe ich einmal meine Trinkgewohnheiten Revue passieren lassen. Bis auf ein paar Ausnahmen im Jahr finde ich meinen Alkoholkonsum "normal". Laut meinem online Selbsttest könnte mein Verhalten allerdings bereits gesundheitsschädlich sein und ich sollte meine Trinkgewohnheiten mit einem Arzt besprechen. Und das, obwohl ich den Dezember bei meinen Angaben weggelassen habe... 
Zurecht, weil dieser Monat ein Ausnahmezustand war: Durch die Glühweine beim Christkindlmarkt, gemütlichen Treffen bei Freunden und der Familie habe ich im letzten Monat an insgesamt 14 Tagen(!!!) Alkohol konsumiert. Zum Glück hatte der Christkindlmarkt nicht länger offen, sonst wäre der Rückblick noch erschreckender gewesen 🤭

Übrigens wurde mir gestern mit einem Lächeln im Büro ein Schnaps angeboten. Da sieht man wieder einmal, dass mich meine Arbeitskollegen in jeder Situation unterstützen ;) 

Den Test kann man online unter https://www.mehr-vom-leben.jetzt/selbsttest/ machen. | Foto: Screenshot
  • Den Test kann man online unter https://www.mehr-vom-leben.jetzt/selbsttest/ machen.
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Montag, 3. Jänner

Das erste Wochenende im neuen Jahr genoss ich, ohne großartig an Alkohol zu denken. Meine übrig gebliebene Weinflasche von Silvester hab ich auch schon entsorgt. Der "Fastenmonat" ist eigentlich keine große Herausforderung, da ich schon öfters eine Zeit lang auf Alkohol verzichtet habe. Wenn ich aber darüber nachdenke werden allerdings die anstehenden Geburtstage meiner Freunde in diesem Monat noch eine Challenge. Ich halte euch aber auf alle Fälle am Laufenden.

Samstag, 1. Jänner

Am 31. Dezember, pünktlich um 23.59 Uhr, habe ich meinen letzten Schluck Wein getrunken und somit meine Challenge gestartet. Das war keine große Herausforderung, allerdings steht nun eine halb-volle Weinflasche in meiner Küche ...

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