Murtal
Das sagen die Patienten zur ärztlichen Versorgung im Murtal
Die Ärztekammer Steiermark hat die Murtaler über die Zufriedenheit der ärztlichen Versorgung vor Ort befragt. Das Fazit: Kontinuität und Vertrauen ist den Patienten besonders wichtig.
MURTAL. Dass es in der Region Murau-Murtal einen Ärztmangel gibt, ist kein Geheimnis. Ein Bericht des österreichischen Rechnungshofes hat den Zustand der ärztlichen Versorgung in der Westlichen Obersteiermark (Murtal und Murau) sogar als besorgniserregend eingestuft. Die Ärztekammer Steiermark hat nun im Bezirk Murtal eine Umfrage zur Zufriedenheit mit der derzeitigen ärztlichen Versorgung durchgeführt. Insgesamt wurden 110 Fragebögen ausgewertet.
Gynäkologie im Murtal
Speziell bei der Spitalsambulanz „Frauengesundheit Murtal“ bemängeln Patientinnen die lange Wartezeit auf Termine und die wenig zügige Behandlung. Bei diesen zwei Faktoren gaben die betroffenen Frauen schlechte Schulnoten zwischen "Genügend" (4) und "Nicht Genügend" (4,5). Jedoch wird sie mit "Sehr gut" beim Punkt "Servicequalität" bewertet. Das Projekt "Frauengesundheit Murtal", das bis Mitte 2022 im LKH Judenburg untergebracht ist, wird künftig einen fixen Standort in Zeltweg bekommen.
„Das Ergebnis der aktuellen Umfrage im Murtal zeigt eindeutig, dass die Versorgung durch eine Spitalsambulanz wie die Frauengesundheit Murtal von den Patienten nicht als gute Alternative zu der durch niedergelassene Ärzten empfunden wird", kommentiert Ärztekammer-Vizepräsident Christoph Schweighofer die Ergebnisse.
Kontinuität ausschlaggebend
Die Umfrage zeigte auch, dass die Patienten gerne vom selben Arzt untersuchte werden möchten. In der Gynäkologie, Allgemeinmedizin und Pädiatrie ist „Arztkonstanz“ bei Vorsorgeuntersuchungen für die Patienten am wichtigsten. Ein Grund dafür könnte das ärztliche Wissen um die individuelle Gesundheitsgeschichte sein. Das ist den Patienten besonders wichtig, vor allem in der Allgemeinmedizin, der Gynäkologie, der Inneren Medizin und der Psychiatrie/Neurologie. Auch in diesem Punkt orten die Betroffenen Mängel im Bereich Spitalsambulanz.
„Reporting-Systeme sind aus Sicht der Patientinnen und Patienten offensichtlich kein attraktiver Ersatz für die persönliche Beziehung“, so Schweighofer.
Vertrauen ist wichtig
Der Wunsch nach demselben Arzt, der die Gesundheitsgeschichte kennt, hängt mit Vertrauen zusammen. Die Menschen wollen, dass sie ihren Arzt persönlich kennen und vom selben immer behandelt werden. Bei Allgemeinmedizin und Gynäkologie, gefolgt von Innerer Medizin, Pädiatrie und Zahnheilkunde, ist eine gute, vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung am wichtigsten. Jeweils für Frauen sehr signifikant wichtiger als für Männer ist die vertrauensvolle Beziehung zwischen Patientinnen und Ärzten bei Gynäkologie, Orthopädie und Psychiatrie/Neurologie.
Vergleich zu Wahlärzten
Bei der Wartezeit auf einen Termin und im Wartezimmer schneiden Kassenärzte und Ambulanz sehr signifikant schlechter ab als Wahlärzte. Die Erreichbarkeit wird bei Kassenärzten, Wahlärzten und Ambulanzen fast identisch mit einem durchschnittlichen "Gut" bewertet. Die fachliche Qualität der ärztlichen Versorgung wird überall als "Sehr gut" oder "Gut" wahrgenommen.
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