Murau/Murtal
Die Nachwehen des heftigen Unwetters in der Region

Lokalaugenschein bei den Unwetterschäden im Murtal. | Foto: BH Murtal
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Der heftige Sturm von Mitte August hat in der Region Murau-Murtal große Schäden hinterlassen, die auch zu einem Umdenken im Wald führen.

MURTAL. Einige Tage nach dem heftigen Unwetter vom 18. August lässt sich die Höhe der in den Wäldern entstandenen Schäden abschätzen. „Das Schadensausmaß ist steiermarkweit sehr hoch“, sagt Robert Svaton, Leiter der Bezirksforstinspektion Murtal. Seinen Schätzungen zufolge ist im Bezirk Murtal ein Schadholzaufkommen von etwa 140.000 Festmetern zu beklagen.

Er verdeutlicht: „Ein Lkw-Zug kann rund 28 Festmeter laden. Für den Abtransport des Schadholzes sind 5.000 Züge erforderlich.“ Der Abtransport ist vielerorts sehr schwierig, weil Forststraßen von umgestürzten Bäumen freigeschnitten werden müssen. Während der Aufräumarbeiten müssen einige überhaupt gesperrt werden.

Stark betroffen

Svaton berichtet, dass die Bereiche Seckauer Tauern und Knittelfeld von den Windbrüchen und -würfen am ärgsten betroffen sind. Er warnt eindringlich davor, die Wälder zu betreten: „Es herrscht Lebensgefahr.“ Die geworfenen und gebrochenen Bäume liegen ineinander verkeilt, manche Bäume lehnen aneinander und können nachträglich jederzeit umstürzen.

Bäume sind ineinander verkeilt - die Lage ist noch immer gefährlich. | Foto: BH Murtal
  • Bäume sind ineinander verkeilt - die Lage ist noch immer gefährlich.
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Extremer Druck

Die Aufarbeitung des Schadholzes erfordert höchste Konzentration, körperliche Fitness und Spezialkenntnisse, weil gebrochene Bäume meist unter unberechenbarer Spannung stehen. Zudem besteht der Druck, weil Borkenkäferbefall zuvorgekommen werden muss und daher das Schadholz bis spätestens zum Winter entfernt werden soll.

Änderung des Waldbildes

„Das Umweltereignis hat uns eindrücklich gezeigt, welche Kräfte die Natur in ganz kurzer Zeit entfalten kann“
Nina Pölzl, Bezirkshauptfrau Murtal

Bei aller Betroffenheit über die Schäden ist Nina Pölzl froh, dass in „ihrem“ Bezirk keine Menschen zu Schaden gekommen sind. „Nach dem Aufarbeiten wird es bei den darauffolgenden Aufforstungen notwendig sein, auf die mit dem Klimawandel einhergehenden geänderten Voraussetzungen Bedacht zu nehmen“, sagt die Bezirkshauptfrau und weist darauf hin, dass die Bezirksförster der BH Murtal dank ihrer Ausbildung, Empfehlungen für standortangepasste Baumarten geben können.

„Die Waldbesitzer stehen vor neuen Entscheidungen. Sie müssen bei Aufforstungen sowohl die veränderten Klimabedingungen als auch die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit berücksichtigen“, sagt Robert Svaton.

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