Murau/Murtal
Die neue Bahn fährt künftig an der Region vorbei

Fern- und Nachtzüge könnten künftig an der Region Murau-Murtal vorbeifahren. | Foto: Sujet Marco Staubmann
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  • Fern- und Nachtzüge könnten künftig an der Region Murau-Murtal vorbeifahren.
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Die Vertreter der Region Murau-Murtal befürchten durch die neue Koralmbahn negative Auswirkungen auf die gesamte Obersteiermark und stellen in einem Positionspapier Forderungen an die Verkehrsministerin.

MURAU/MURTAL. Die Steiermark bekommt eine völlig neue Verkehrsachse. Mit der für 2025 geplanten Fertigstellung der Koralmbahn wird die Nord-Süd-Achse kräftig aufgewertet, wenige Jahre später soll die Anbindung mit dem neuen Semmeringtunnel auf eine noch höhere Ebene gehoben werden. 

"Die Region Weststeiermark und viele Verbindungen entlang der gesamten Südstrecke werden mit der Koralmbahn enorm profitieren."
Anton Lang, Verkehrsreferent Steiermark

Region im Abseits

Der Haken an der Sache: Während die Freude in der Weststeiermark groß ist, steigen die Sorgen in der Obersteiermark - speziell in der Region Murau-Murtal, an der die neue Bahn vorbeifährt. "Die so lebenswichtigen Fernzüge-Verbindungen im 2-Stunden-Takt drohen nach Inbetriebnahme des Koralmtunnels und des Semmeringtunnels wegzufallen", heißt es in einem Positionspapier des Regionalmanagements Murau-Murtal. Die Region dürfe verkehrstechnisch nicht links liegen gelassen werden.

Welche Auswirkungen wird die Koralmbahn auf die Region Murau-Murtal haben?

Negative Auswirkungen

Regions-Vorsitzende Manuela Khom nennt die neue Achse zweifellos eine Bereicherung für den öffentlichen Verkehr in der Steiermark. "Allerdings wird sich nach derzeitigem Stand diese neue Achse zwischen Wien, Graz und Klagenfurt für die gesamte Bevölkerung der Region Murau-Murtal inklusive Leoben, dem Ennstal und dem Raum Friesach negativ auswirken."

Neue Route

Derzeit fahren Railjets und Nachtzüge der ÖBB noch über Bruck, Leoben, Knittelfeld, Judenburg und Unzmarkt, wenn sie nach Kärnten unterwegs sind. Mit der Eröffnung der Koralmbahn Ende 2025 wird sich das ändern. "Die westliche Obersteiermark wird zur reinen Nebenbahn verkommen", befürchtet Khom. Zudem dürften sich Fahrzeiten für Schülerinnen und Schüler sowie Pendlerinnen und Pendler verlängern. 

"Man muss bedenken: Eine attraktive Verkehrsinfrastruktur mit den bestehenden Bahnverbindungen ist für viele Menschen in der Region ein wichtiger Faktor."
Gabi Kolar, stellvertretende Regionsvorsitzende

"Ungleiche Verteilung"

Die Vertreter der Region sehen nun eine "ungleiche Verteilung" von 1,4 Milliarden Euro des "Steiermark Paketes" der Bundesregierung und haben einen Forderungskatalog für Verkehrsministerin Leonore Gewessler aufgestellt. Mehr als die Hälfte des Geldes würde in den steirischen Zentralraum fließen. Für die Region Murau-Murtal würden die Mittel aber dringend benötigt - etwa für Murtalbahn, Fernverbindungen, aber auch Straßenprojekte wie die Murtal-Schnellstraße.

Bürgermeister Harald Bergmann: "Es geht um Verbindungen und Arbeitsplätze." | Foto: Verderber
  • Bürgermeister Harald Bergmann: "Es geht um Verbindungen und Arbeitsplätze."
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Arbeitsplätze betroffen

"Am Bahnhof Knittelfeld halten sonst in Zukunft statt derzeit 20 genau null Fernzüge", argumentiert Manuela Khom. Diese Befürchtungen gibt es auch in der Eisenbahnerstadt und wurden deshalb von Bürgermeister Harald Bergmann mit Vertretern der Bahn bereits thematisiert. "Es geht um wichtige Verbindungen und Arbeitsplätze", sagt der Stadtchef. Knittelfeld sei ein sogenannter Ablösebahnhof - dort steigen viele Bedienstete um. Mit der neuen Achse werden viele Arbeitsplätze nach Bruck abwandern. 

Neuer Wirtschaftsraum

Eine Gefahr für die ÖBB-Lehrwerkstätte in Knittelfeld sieht Bergmann unterdessen nicht: "Die leisten gute Arbeit und das Gebäude wurde erst kürzlich neu gebaut." Allerdings macht er sich generell Gedanken um die Region. "In Deutschlandsberg entsteht durch die neue Achse ein kräftiger Wirtschaftsraum. Das ist zwar gut für die Weststeiermark, wird aber Auswirkungen auf alle anderen haben."

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