Murau/Murtal
Die Wirte bleiben im Regen stehen

- Viele Wirte hoffen auf die Gastgarten-Saison.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Stefan Verderber
Gastronomen der Region klagen über Ungewissheit und fehlende Planbarkeit in der Krise.
MURAU/MURTAL. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Der Lockdown für Gastronomie und Hotels bleibt aufrecht - eine Entscheidung könnte es am 1. März geben. Mittlerweile sind die Lokale seit fast vier Monaten durchgehend geschlossen. Nicht zu vergessen der erste Lockdown im Vorjahr, der ebenfalls eine zweimonatige Stille in den Wirtshäusern brachte.
Ungewissheit
"Es ist die Ungewissheit, die jedem auf die Nerven geht", sagt Chris Wolfsberger von der Kastanienbar am Kreischberg. Er hat in den letzten Wochen mit einem Abholservice für die Versorgung der Schifahrer gesorgt und sperrt mit dem Saisonende am 28. Februar ebenfalls wieder zu. "Wir öffnen dann erst wieder, wenn die Leute auch zu uns ins Lokal dürfen."
Unplanbar
"Es ist fast unplanbar", klagt auch Jungunternehmer Engelbert Maier. Er hat seinen "Seetalblick" in St. Wolfgang erst im Oktober eröffnet und ist dadurch zusätzlich in einer schwierigen Lage: "Ich falle durch alle Raster durch, weil ich keine Umsätze aus dem Vorjahr aufweisen kann." Zudem komme die exponierte Lage des Mateschitz-Hauses, wo auch Laufkundschaft nur selten anzutreffen ist. Mit Angeboten wie zuletzt Valentinsboxen oder Heringsschmaus zum Mitnehmen konnte er trotzdem bei den Gästen punkten. "Aber das ist reines Marketing, damit man im Gespräch bleibt", gibt Maier zu.
Modernisierung
Ganz und gar nicht untätig im Lockdown ist auch Burgherr Robert Neumann. Er betreibt neben der legendären Burg in Spielberg auch das Paul´s Cafe und Hotel in Knittelfeld. Das wird derzeit saniert und modernisiert. "Mir ist ein längerer Lockdown lieber, wenn wir dann wieder normal aufsperren können", sagt der Parade-Gastronom. "Aber wir brauchen die Planbarkeit für Hochzeiten und Veranstaltungen. Das ist ja auch wichtig für die Leute, die feiern wollen."
Belastungsgrenze
In dieselbe Kerbe schlägt auch die Wirtschaftskammer: "Die Betriebe sind über der Belastungsgrenze angelangt", sagt Gastro-Obmann Klaus Friedl. Zuletzt mussten immer mehr Wirte ihre Waren verteilen, bevor das Ablaufdatum erreicht ist. In der Kastanienbar gab es Eis: "Bevor wir es wegschmeißen müssen, schenke ich es lieber her", sagt Wolfsberger.
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