EU-Resolution zum Wolf
"Ein Lichtblick für die Almwirtschaft"
Neue EU-Richtlinie soll künftig den Abschuss von Wölfen erleichtern. Agrarlandesrat Hans Seitinger begrüßt diese Entscheidung, die von Grünen und NGOs massiv kritisiert wird.
STEIERMARK. Mehrere Wölfe haben das ganze Jahr über für Aufregung in der Steiermark gesorgt. Diese Woche wurde ein Exemplar aus der Schweiz im Ausseerland gesichtet. Gleichzeitig wurde das Thema auch von der EU behandelt und am Donnerstag ein Entschluss verabschiedet. Die Mehrheit der Abgeordneten fordert darin eine "Abschwächung des Schutzstatus". Durch die Resolution soll es künftig einfacher werden, Wölfe zu schießen - diese ist allerdings rechtlich nicht bindend.
"Lichtblick für Bauern"
Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) begrüßt die Entscheidung jedenfalls und argumentiert mit rund 1.000 Schafen und Kälbern, die in den vergangenen zwei Jahren durch Wölfe "grausam zu Tode" gekommen seien.
"Das ist ein Lichtblick für unsere Almbauern. Diese Entscheidung ist eine Motivation für die verzweifelten Almbauern, die Bewirtschaftung unserer bedeutenden Kulturlandschaft weiterzuführen."
Johann Seitinger, Landesrat
Bauern wollten aufgeben
Rund 52.000 Tiere werden jährlich auf etwa 1.700 steirische Almen aufgetrieben. "Viele Bauern, die bisher Tiere durch Wolfsrisse verloren haben, waren bereits im Begriff, die Bewirtschaftung aufzugeben", sagt Seitinger, der die EU-Kommission auffordert, dem Beschluss der Mehrheit des EU-Parlaments Folge zu leisten.
"Panikmache" und Schutzstatus
Kritik an der neuen Richtlinie gibt es hingegen von Grünen und NGOs wie WWF und Tierschutz Austria. Diese sprechen von "Panikmache" rund um den Wolf und betonen einmal mehr, dass die Tiere vom Aussterben bedroht seien. Anders gesehen wird das beim Steirischen Agrar- und Umweltclub im Murtal. Dieser hat bereits im Vorjahr eine Petition zum Abschuss des Wolfes aufgelegt und über 17.000 Unterschriften damit gesammelt. "Wir leben in einem Paradies, in dem der Wolf keinen Platz hat", sagt Obmann Matthias Kranz, der sich über einen "Durchbruch nach jahrelanger Arbeit" freut.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.