Lebensmittelverschwendung
Eine Belastung für Klima und Geldbörse

Pro Kopf werden im Murtal rund 20 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weggeworfen. | Foto: Abfallwirtschaftsverband Knittelfeld
  • Pro Kopf werden im Murtal rund 20 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weggeworfen.
  • Foto: Abfallwirtschaftsverband Knittelfeld
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Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Wir kaufen viel zu viel und wenn etwas nicht mehr gebraucht wird, kommt es in den Müll. Das passiert auch oft mit unseren Lebensmitteln. 

MURTAL/MURAU. Am Mittwoch, dem 29. September, findet der "Tag gegen die Lebensmittelverschwendung" statt. Die Aktion soll einmal mehr auf dieses globale Problem aufmerksam machen, denn Essen im Müll belastet das Klima und den Planeten. Laut dem österreichischen Rechnungshof fallen in Österreich jährlich 790.790 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen an. Die privaten Haushalte tragen mit knapp 207.000 Tonnen den höchsten Anteil.

Lebensmittelverschwendung in der Region

Pro Kopf werden im Murtal rund 20 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weggeworfen. Das ist nicht nur für die Umwelt eine Belastung, sondern auch für die Geldbörse. "Wird mit einem Durchschnittspreis von 5 Euro pro Kilogramm Lebensmittel bei einem 3-Personen-Haushalt gerechnet, sind das 300 Euro pro Jahr", erklärt Katharina Moritz, Geschäftsführerin des Knittelfelder Abfallwirtschaftsverbandes. Der Anteil der Lebensmittelabfälle in den Restmüllbehältern belaufen sich in Knittelfeld und Umgebung auf rund fünf Prozent. Laut dem WWF haben Konsumenten am häufigsten Probleme mit Obst- und Gemüse- sowie Brot- und Gebäckabfälle zu vermeiden. Das bestätigt auch Moritz: "Die Art der Lebensmittelabfälle sind saisonal bedingt. In den Sommermonaten bezieht sich das überwiegend auf frisches Obst und Gemüse. Nach Ostern, zum Beispiel, befinden sich noch sehr viel genießbare, nicht abgelaufene Osterware in den Restmüllbehältern." Das könnte vor allem durch bewusstes Einkaufen und Verbrauchen reduziert werden.

Irrglaube Haltbarkeitsdatum

Besonders das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) führt häufig zu Missverständnissen und verleitet dazu, ein noch genießbares Lebensmittel wegzuwerfen. Es ist jedoch kein „Verbrauchsdatum“ das zum Beispiel beim Fleisch aufgedruckt ist und den tatsächlichen Verderb kennzeichnet. Das MHD ist eine Absicherung für den Hersteller. Aber wenn ein Produkt noch gut riecht, schmeckt und aussieht - kann es auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum problemlos gegessen werden. Denn es ist nicht mit dem Aufdruck "tödlich ab" gekennzeichnet.

Lebensmittelhandel

Laut dem österreichischen Rechnungshof verursacht der Handel mit 120.000 Tonnen die geringsten, vermeidbaren Lebensmittelabfälle aller Sektoren. Zusätzlich konnten zwischen 2013 und 2017 die jährlichen Spenden des Lebensmitteleinzelhandels an Sozialeinrichtungen in Österreich auf 12.000 Tonnen erhöht werden. Eine effektive Methode, um genießbare Lebensmittel nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum vor dem Müll zu retten.

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