Murau/Murtal
Weniger Einsätze, dafür mehr Aufwand

Klaus Moitzi ist seit zehn Jahren beim Roten Kreuz Obdach im Einsatz. | Foto: Verderber
  • Klaus Moitzi ist seit zehn Jahren beim Roten Kreuz Obdach im Einsatz.
  • Foto: Verderber
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Das Rote Kreuz zieht Bilanz über ein herausforderndes Jahr.

MURAU/MURTAL. "Das ist körperlich sehr anstrengend, da reicht es schon, wenn man ein paar Treppen steigen muss, dass man vollkommen verschwitzt ist." Klaus Moitzi berichtet über die schweißtreibende Arbeit unter verschärften Bedingungen. Gemeint ist die Ganzkörper-Schutzbekleidung, die in Zusammenhang mit Corona immer öfters aus dem Schrank geholt werden muss. Bei den Massentests im Dezember war das etwa an zwei Tagen für ganze zehn Stunden nötig, natürlich mit Pausen dazwischen. "Da fällt man am Abend ins Bett."

Neue Situation

Moitzi ist seit mittlerweile über zehn Jahren Rettungssanitäter beim Roten Kreuz Obdach. Seine Aufgaben als freiwilliger Helfer haben sich mit der neuen Situation ebenfalls geändert. "Den Schutzanzug haben wir früher fast nie gebraucht, jetzt ist es Normalität. Schon beim geringsten Verdacht muss er verwendet werden", erzählt der Obdacher. Die Maske ist ohnehin Alltag geworden. "Der Eigenschutz steht natürlich auch bei uns im Mittelpunkt."

Wartezeiten

Aber auch sonst ist bei den Helfern kein Stein auf dem anderen geblieben. "Erst waren die Schreckensbilder noch weit weg, dann haben wir aber mit eigenen Augen gesehen, wie es in den Krankenhäusern zugeht", berichtet Moitzi. Im November, als die Coronazahlen in der Region besonders schlecht standen, war auch in den Spitälern mehr los, die Wartezeiten wurden immer länger. "Und wenn es jemandem schlecht geht, dann können schon 15 Minuten sehr lange sein ..."

Bilanz

In der Einsatzbilanz des Roten Kreuzes sind diese Eindrücke natürlich nicht erfasst. "In Summe gab es im Vorjahr weniger Einsätze", bilanziert Rettungskommandant Bernd Peer für Knittelfeld. Vor allem während der Lockdowns gab es weniger zu tun, später haben sich die Zahlen wieder normalisiert. Das bestätigt auch Michael Grabuschnig, Rot Kreuz-Geschäftsführer der Bereiche Judenburg und Murau: "Im Frühjahr gab es weniger Unfälle. Im Herbst sind dann die Transporte wieder angestiegen und wir haben auch immer mehr Sonderaufgaben bekommen - etwa bei den Massentests. Für die Freiwilligen war dieses Jahr sicher eine Herausforderung." Unter anderem auch, weil die Kameradschaftspflege nur bedingt möglich war.

Keine Infektion

"Durch Corona hat es natürlich viel weniger bis gar keine Zusammenkünfte gegeben. Dadurch ist es auch schwieriger, neue Mitarbeiter in den Dienst einzubinden", berichtet auch Moitzi. Nachsatz: "Gott sei Dank ist die Ehrenamtlichkeit bei uns in der Region so stark spürbar." Beim Roten Kreuz ist man besonders stolz, dass es während des Rettungsdienstes bislang keine nachgewiesenen Infektionen gab. Jetzt liegt die Hoffnung auf der nahenden Impfung. Moitzi: "Das ist der einzige Lichtblick momentan."

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Diese beiden lieben ihren Beruf: Manuela Sopa (l.) und Mirjam Plattner (r.) sind beide Krankenschwestern. | Foto: RegionalMedien
3

Interview zum Tag der Pflege
Krankenpflege aus reiner Leidenschaft

Der Tag der Pflege und der Muttertag fallen dieses Jahr auf den 12. Mai. Grund genug, um zwei diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die ebenfalls Mütter sind, bei ihrem Job im LKH Murtal zu besuchen. MURTAL. Im LKH Murtal arbeiten 174 Pflege(fach)assistentinnen und -assistenten sowie 455 Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger. MeinBezirk.at hat zwei diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen zum Interview getroffen. Manuela Sopa arbeitet seit 2012 auf...

  • Stmk
  • Murtal
  • Julia Gerold
Anzeige
Schlüsselübergabe vom Vorstandsdirektor der Ennstal Wohnbaugruppe Wolfram Sacherer (2.v.l.) an die Verantwortlichen in der Gemeinde und Diakonie sowie Betreuer für das neue Wohnheim in Neumarkt. | Foto: Anita Galler
5

Baureportage
Diakonie eröffnet Heim für Jugendliche in Neumarkt

Vergangenen Freitag wurde mit der Wohngemeinschaft Meranerweg eine sozialpädagogische Einrichtung der Diakonie für Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren ihrer Bestimmung übergeben. NEUMARKT. In Neumarkt eröffnete die Diakonie ein Heim für Jugendliche. Zuvor waren die Kinder bzw. Jugendlichen in der Bräuergasse in einer Wohngemeinschaft untergebracht. Damit wurde den Jugendlichen ein Lebensraum außerhalb ihrer Familien geschaffen. Die Gründe, warum diese nicht mit ihren Familien unter...

  • Stmk
  • Murau
  • Anita Galler

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.