Murau/Murtal
Wohnbauoffensive soll Entlastung für Mieter bringen
Land Steiermark setzt mehrere Maßnahmen für Mieterinnen und Mieter, die noch im Herbst greifen sollen. Hagelschäden im Raum Knittelfeld sind weitere Herausforderung für Genossenschaften.
MURAU/MURTAL. Den Mieterinnen und Mietern in der Region bleibt derzeit wenig bis gar nichts erspart. Zusätzlich zur Inflation gibt es nach dem verheerenden Hagelunwetter vor zwei Wochen jetzt massive Schäden an Wohnhaus-Dächern. "Alleine bei uns sind rund 200 Wohnungen betroffen. Wir mussten teilweise Mieter aussiedeln", berichtet OWG-Geschäftsführer Herbert Katzmann.
Prüfung läuft
Derzeit wird geprüft, ob die Schäden versicherungstechnisch abgedeckt sind, erst danach können Dachdecker für Reparaturarbeiten engagiert werden. "Die Wohnungen sind aber bereits trockengelegt", sagt Katzmann, der für eine weitere Herausforderung ein Licht am Horizont sieht. Durch die Wohnbauoffensive des Landes wird auch die Geschossbauförderung reformiert und künftig durch Landesdarlehen abgesichert.
"So sind wir besser gegen Schwankungen auf den Finanzmärkten gesichert. Unser oberstes Ziel ist es, die Bevölkerung mit leistbarem Wohnraum zu versorgen."
Herbert Katzmann, Geschäftsführer OWG
Mehrere Maßnahmen
Leistbares Wohnen steht derzeit ganz oben auf der Agenda des Landes, wie die SPÖ in einer Pressekonferenz skizzierte. Der Mietpreisdeckel der Bundesregierung sei nicht genug. Deshalb setzt das Land zusätzliche Maßnahmen: Etwa den Wohn-Bonus, der die Miete in rund 600 Haushalten der Region Murau-Murtal ab Oktober effektiv senken soll. Oder die um 20 Prozent erhöhte Wohnunterstützung - diese wurde bereits bislang von rund 1.500 Haushalten in der Region in Anspruch genommen.
Frauen betroffen
"Die Teuerung ist im Mittelstand angekommen", berichtet Landtagspräsidentin Gabi Kolar. Die Preisexplosion bei Wohnen, Energie und Lebensmitteln treffe vor allem Pensionistinnen, Familien und Frauen in Teilzeit-Beschäftigung. Die neue Wohnbauoffensive soll auch diesen Gruppen helfen. "Wir müssen außerdem den Genossenschaftsbau stärken, leerstehenden Wohnraum nutzen und Sanierungen fördern", sagt Abgeordneter Wolfgang Moitzi.
"Mieter frisst Krot"
Die Teuerung habe auch die Obersteirische Wohnstätten Genossenschaft (OWG) hart getroffen, wie Katzmann berichtet. Vor allem Kosten für Heizung, Instandhaltung und Zinsen. "Die Krot frisst am Ende des Tages der Mieter", sagt Katzmann, der erklärt: "Wir müssen die Zinslast teils weitergeben, da wir verpflichtet sind, nach dem Kostendeckungsprinzip zu arbeiten." Deshalb sei auch der Schritt in Richtung Landesdarlehen so wichtig.
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