Tourismus
Almen erwarten Massenansturm
Almtourismus wird immer beliebter. Corona hat diesen Trend noch einmal angefeuert. Auf Oberösterreichs Almen werden heuer „um ein vielfaches“ mehr Besucher erwartet – viele von ihnen waren noch nie im Gebirge.
OÖ. Durch die außergewöhnlichen Umstände der vergangenen Monate haben viele Menschen die Almen für sich entdeckt. Wo sonst Hunderte Besucher anzutreffen sind, können es heuer schon Tausende sein, wie Johann Feßl, Obmann des Vereins OÖ Alm und Weide, erste Erfahrungen der Sommersaison schildert. Und es soll so weitergehen im Sommer 2020: „Wir erwarten heuer um ein vielfaches mehr an Gästen auf den Almen“, sagt auch Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ.
Herausfordernde Saison
Eine Herausforderung wird das für die Natur, für die Weidetiere und nicht zuletzt auch für die rund 70 bewirtschafteten Hütten und ihre Betreiber: „Wir bräuchten drei mal so viele Hütten mit Ausschank“, sagt Feßl. Dazu kommt, dass viele der neuen Almbesucher nicht vertraut sind, mit den allgemeinen Verhaltensregeln in der Gebirgsnatur. „Das beginnt oft schon mit der Wahl des Parkplatzes“, sagt Langer-Weninger: So würden immer wieder Probleme für Bauern entstehen, wenn Autos in oder an der Zufahrt zu landwirtschaftlichen Nutzflächen abgestellt werden.
Begegnungen auf der Weide
Besonders problematisch kann es werden, wenn Almtouristen mit Kühen oder anderen Weidetieren aneinander geraten. „Die Alm ist kein Streichelzoo“, sagt Langer-Weniger und zeigt klarerweise auch wenig Verständnis für die kürzlich gehypte TikTok-Challange wobei User in den typischen Kurzvideos auch Weidetiere erschreckten. „Wir können nur an die Besucher appellieren, auch auf die Alm den Hausverstand mitzunehmen“, so Langer-Weninger.
Zur Unterstützung des Hausverstands gibt es eine gemeinsame und österreichweite Info-Kampagne der Landwirtschaftskammer, der Wirtschaftskammer, des Alpenvereins und des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Sie widmet sich der sicheren Begegnung mit Weidetieren. Auf sichere-almen.at steht das Info-Material zum Download und auch als Video aufbereitet:
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