Nach Hochwasser
Manlitzbach in Uttendorf wurde in Rekordzeit entschärft
Zwei Jahre nach dem Hochwasser in Teilen Uttendorfs sind die Schutzbauten fertig. Insgesamt wurden 6,2 Millionen Euro investiert.
UTTENDORF. Die Bilder vom 1. Juli 2019 haben sich eingebrannt. Ein heftiges Gewitter verwandelte den scheinbar harmlosen Manlitzbach in Uttendorf in einen reißenden Wildbach. Mehr als 80 Häuser waren betroffen, Teile des Ortes vermurt. Es entstand ein Schaden von rund fünf Millionen Euro. Es folgte die Umsetzung eines umfangreichen Hochwasserschutzprojekts, das nun soweit fertig ist.
„Wir können natürlich nicht für 100 Prozent Sicherheit sorgen, aber das Schutzprojekt in Uttendorf ist für mich ein Beispiel, wie es funktionieren kann. Und dank des Zusammenhalts im Ort und der Wildbach- und Lawinenverbauung ist die Umsetzung sehr schnell gegangen“, so Landesrat Josef Schwaiger.
Schutz für mehr als 450 Gebäude
Seit Juni ist das Hochwasserschutzprojekt fertig, es stehen nur noch kleine, finale Arbeiten aus. „Es geht hier nicht nur um rund 450 Gebäude, sondern auch um die Pinzgauer Lokalbahn und die Landesstraße – wichtige Verbindungen in den Oberpinzgau“, so Schwaiger. Er hebt vor allem die Schnelligkeit der Umsetzung hervor: „Am 1. Juli trat der Manlitzbach über die Ufer, schon am 20. September haben wir den Ausbau des Schutzes besiegelt.“
Bürgermeister: „Erleichterung ist groß“
Uttendorfs Bürgermeister Hannes Lerchbaumer spürt die Erleichterung der Anrainer des Manlitzbaches tagtäglich. „Die Rückmeldungen sind positiv, auch bei der Wassergenossenschaft mit rund 180 Mitgliedern war zum Beispiel die Finanzierung nie ein Thema", sagt er und erklärt: "Alle waren sich einig, dass wir diese Schutzmaßnahmen brauchen, der Beschluss war somit einstimmig. Die Zusammenarbeit bei der Schadensabwicklung und bei den neuen Schutzmaßnahmen mit Landesrat Josef Schwaiger ist hervorragend. Ein herzliches Danke geht auch an Franz Anker von der Wildbach- und Lawinenverbauung für die schnelle Umsetzung."
6,2 Millionen Euro
Bund (60 Prozent), Land Salzburg (15 Prozent) und die Wassergenossenschaft Manlitzbach (rund 25 Prozent) sowie Landesstraßenverwaltung und Pinzgauer Lolkalbahn (rund 0,20 Prozent) haben sich die rund 6,2 Millionen Euro kosten für den Ausbau geteilt.
Die Gesamtkosten bis dato betragen 4,5 Millionen Euro, 1,7 Millionen stehen noch zur Verfügung, zum Beispiel für weitere Schutzmaßnahmen im oberen Teil des Baches.
24.000 Kubikmeter Fassungsvermögen
„Konkret wurde der Unterlauf aufgeweitet und gesichert, ähnliches auch im Oberlauf, neue Sperren wurden errichtet und alte erhöht, um noch mehr Geschiebe und Unholz aufnehmen zu können. Wir sprechen hier von einem gesamten Fassungsvermögen von rund 24.000 Kubikmeter“, erklärt Gebhard Neumayr, Gebietsbauleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau.
Der Hochwasserschutz im Überblick
- Erweiterung des Unterlaufes und Sicherung auf einer Länge von fast 900 Metern
- Neues Filterbauwerk mit 8.000 Kubikmeter Fassungsvermögen
- Anpassung und Erhöhung der bestehenden Balkensperre an den Stand der Technik
- Im Herbst wird es eine Jahreshauptversammlung der Wassergenossenschaft geben und die weitere Vorgangsweise besprochen
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