Steirische Pflegeeinrichtungen
Schnelle Hilfe gegen Teuerungen gefordert

Pflegenotstand und steigende Energiekosten: Dringende Maßnahmen werden gefordert. | Foto: KAV/Eva Kelety
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  • Pflegenotstand und steigende Energiekosten: Dringende Maßnahmen werden gefordert.
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Wachsender Personalmangel und stark gestiegene Energiepreise machen der Pflege zu schaffen: Schnelle Hilfen für einen Teuerungsausgleich in Pflegeeinrichtungen werden gefordert. 

STEIERMARK. Laut Franz Ferner, dem Vorsitzenden des Fachausschusses "Pflegeheime" in der WKO Steiermark und Geschäftsführer der Volkshilfe, spitzt sich die wirtschaftliche Situation in vielen steirischen Pflegeeinrichtungen zu. "Nach zweieinhalb Jahren Pandemie leiden viele Einrichtungen der Pflege und Betreuung älterer Menschen, egal ob stationär oder mobil, einerseits unter dem sich ausweitenden Personalmangel und andererseits unter den stark gestiegenen Energiepreisen", berichtet Ferner. Helfen könnten nur zielgerichtete Maßnahmen durch Land und Bund. 

Zu den Forderungen

Die Leistungsfähigkeit der Pflegeeinrichtungen als Teil der kritischen Infrastruktur müsse mit zielgerichteten und schnellen Hilfsmaßnahmen gesichert werden: So fordert die Direktorin der Caritas, Nora Tödtling-Musenbichler, einen sofortigen Energiekostenausgleich durch das Land und den Bund. So sollen Einrichtungen der stationären und der mobilen Pflege- und Gesundheitsversorgung Energiekostensteigerungen für zunächst sechs Monate erstattet bekommen.

Es brauche einen Teuerungsausgleich für Pflegeeinrichtungen. | Foto: panthermedia/Alex Raths
  • Es brauche einen Teuerungsausgleich für Pflegeeinrichtungen.
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Jakob Kabas vom Dachverband der öffentlichen Pflegeheime verlangt, dass der Bund und das Land zusätzlich jeweils zur Hälfte Kostensteigerungen, etwa bei Medizinprodukten oder Lebensmitteln, rückwirkend ab Juli 2022 für zunächst neun Monate auffangen sollen. Wichtig in diesem Zusammenhang sei, dass die steirischen Betreiberinnen und Betreiber die Teuerung nicht an die betreuten Menschen weitergeben. Die Kosten für zu die zu erbringenden Leistungen legt ausschließlich das Land Steiermark fest.

Was geschah bisher?

Für das heurige Jahr 2022 wurden bisher nur 2,5 Prozent an Teuerungen abgegolten. Das bedeute, dass die Einrichtungen ausschließlich vom Handeln der Landesregierung abhängig sind. Kann der Energiebonus helfen? Nein - dieser inzwischen zur Auszahlung gebrachte Bonus des Bundes (500 Euro) an die vollversorgten Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime geht nicht an die Heime selbst, die die Teuerungen abfangen müssen. 

Bei rund 11.000 Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen hat der Staat an die 5,5 Millionen Euro an von den Einrichtungen vollversorgten Bewohnerinnen und Bewohner ausgeschüttet. „Auch dies sollte dringend überdacht werden“, kritisiert Ferner.

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