19. Kinderrechtepreis
"Auf Kinderrechte bauen": TrauDi-Preise überreicht
"Auf Kinderrechte bauen – in eine friedvolle Zukunft schauen" – das klingt nicht nur vernünftig und richtig, das war auch das Motto des diesjährigen Kinderrechtepreises "TrauDi", der vom "Kinderbüro – Die Lobby für Menschen bis 14" überreicht wurde. Gesucht und auch gefunden wurden Projekte und Initiativen, die sich für eine friedvolle und gleichberechtigte Welt für Kinder, mit Kindern entwickelt, einsetzen.
STEIERMARK. Was brauchen Kinder, wie soll ihre Zukunft ausschauen, wie kann eine faire Welt für sie aufgebaut sein? Gut, dass Erwachsene darüber reden und Projekte umsetzen – noch besser ist es aber, den Nachwuchs zu fragen, ihn mitreden und mitentscheiden zu lassen. Das Kinderbüro tut genau das und holt mit den "TrauDi"-Kinderrechtepreis Ideen und schlausten Köpfe vor den Vorhang.
Unter über 40 Einreichungen aus der gesamten Steiermark wählte eine Jury bestehend aus Erwachsenen und Kindern die besten Projekte aus. Die kleinen Preisträgerinnen und Preisträger wurden bei der Gala der Kinderrechte im Beisein von Kinderbüro-Präsidenten Gerhard H. J. Fruhmann, Landesrätin Simone Schmiedtbauer und Grazer Gemeinderat Stefan Stücklschweiger geehrt. Die Veranstaltung stellte auch den feierlichen Auftakt der "Steirischen KinderrechteWoche" 2023 dar.
Die Siegerinnen und Sieger
In den Kategorien "Außerschulische Projekte" und "Schulen und Kindergärten" gab es jede Menge Freude unter den Siegerinnen und Siegern.
"Außerschulische Projekte"
- Der erste Platz ging an "ZEBRAfon - dich beachten, beschäftigen, mich bilden, bestätigen", eingereicht von ZEBRA – Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum: ZEBRA unterstützt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Steiermark. Mithilfe verschiedener Workshops und dem Podcast "ZEBRAfon" können sich die Jugendlichen austauschen und ihre eigene Geschichte mit anderen teilen. Das Projekt stärkt die Rechte von Kindern und Jugendlichen in schwierigen Situationen und macht ihre Geschichten hörbar.
- Den zweiten Platz holte sich das Projekt "Mentoring für Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren", eingereicht von Sindbad – Mentoring für Jugendliche Graz: Die Vision von Sindbad ist eine Gesellschaft, in der junge Menschen miteinander in Verbindung treten und gemeinsam Chancen ergreifen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Mentorinnen und Mentoren unterstützen Jugendliche dabei, den Schritt nach der Pflichtschule in eine Lehre oder weiterführende Ausbildung zu meistern.
- Der dritte Platz ging an "Stiller Tag im Styrassic Park", eingereicht von Katharina Ulrich und Jessica Mitan – Styrassic Park: Ziel war es, Kindern mit Autismus, reizsensiblen Menschen sowie Ruhesuchenden einen barrierefreien Tag im Dino-Park zu ermöglichen. An diesem Tag wurden Lärm und Bewegung der Spielgeräte eingeschränkt, der Park auf Ruhe ausgerichtet, das Personal sensibilisiert und das Restaurant an Bedürfnisse angepasst. Die Förderung von Inklusion stand dabei im Zentrum.
"Schulen und Kindergärten"
- Platz eins geht an die Volksschule Stattegg für "Kreativität hilft Kindern": Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg entschieden sich die Schülerinnen und Schüler, ihre kreativen Arbeiten zu verkaufen, um ukrainische Kinder in Österreich zu unterstützen. Der Erfolg inspirierte sie, einen Weihnachtsbasar zu organisieren. In einem demokratischen Schulrat wurde beschlossen, die Spenden dem Kinderschutzzentrum Graz zukommen zu lassen. Die Kinder durften bestimmen, wie die Spenden verwendet werden.
- Platz zwei holte sich die Mittelschule Frohnleiten für "Make a Difference"-Monday: Das Ziel des Projekts ist es nicht nur, den Kindern Wissen über die 17 Nachhaltigkeitsziele zu vermitteln, sondern auch eine positive Einstellung zu vermitteln und ihnen die Werkzeuge in die Hand zu geben, um ihre Welt aktiv zu gestalten. Dabei stehen Begriffe wie Gerechtigkeit und "echter" Wohlstand im Mittelpunkt, die über rein materielle Aspekte hinausgehen.
- Platz drei geht an den Kindergarten Rauscherstraße Dorfplatz von Seiersberg-Pirka für "Kindern eine Stimme geben": Im Kindergarten steht Partizipation der Kindergartenkinder seit zwei Jahren im Mittelpunkt. Das Projekt "Beteiligung von Anfang an!" wurde aufgrund einer Fortbildung gestartet und legte somit den Grundstein für Demokratiebildung im Kindesalter. Die täglichen Entscheidungen werden im Dialog mit den Kindern getroffen. Regelmäßige Kinderkonferenzen ermöglichen es, die Ideen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge der Kinder einzubringen.
TrauDi!-Förderpreis für Kinder- und Jugendliche
Zum siebten Mal wurde heuer der "TrauDi!-Förderpreis" vergeben. Diese Auszeichnung bringt den Ideen und dem Engagement junger Menschen Wertschätzung entgegen. Heuer ging der Preis an Julia Harreiter, Frida Egger, Luise Piffl, Charlotte Spiss und Amelie Konrad mit ihrem Projekt "Frauenrechte", das sie mit Beteiligung der Volksschule St. Radegund, von Hannah Zwickl und von Elisabeth Leitner, initiiert und umgesetzt haben.
Der Wunsch der fünf Schülerinnen der Volksschule St. Radegund war etwas gegen Diskriminierung von Frauen und Mädchen zu unternehmen. So kamen sie im Rahmen des "Freidays" auf die Idee, ihre Gemeinde zum Thema Frauenrechte zu sensibilisieren. Sie erstellten Plakate mit Informationen über Frauenrechte und führten auch Spendenorganisationen an. Die Mädchen trafen sich mit Elisabeth Leitner, die ihnen dabei half eine Vernissage unter dem Titel "Role Models" zu organisieren. Auf der Vernissage im Herbst 2023 präsentierten die Schülerinnen die von ihnen gemalten Porträts von berühmten Frauen wie Frida Kahlo, Jane Goodall und Zaha Hadid. Diese Möglichkeit nutzen die Schülerinnen auch, um über Frauenrechte in verschiedenen Ländern zu informieren.
Ehren-TrauDi! – Auszeichnung für das Lebenswerk
Die Ehren-TrauDi! 2023 ging an Angela Kamper für ihr besonderes Engagement im Sinne der Kinderrechte. Sie war 40 Jahre lang begeisterte Tagesmutter in den Pfarren Gösting und St. Elisabeth und engagiert sich seit acht Jahren auch in der Pension noch ehrenamtlich. Dabei kümmert sie sich um die Anliegen von Kindern und ihren Familien, begleitet Kindergruppen, leistet seit den 1990er-Jahren Flüchtlingshilfe, unterstützt armutsbetroffene Personen und veranstaltet erfolgreiche Schulstart- und Christkind-Aktionen. Trotz all ihrer Erfolge ist die Ehren-TrauDi!-Preisträgerin sehr bescheiden: "Das Strahlen der Kinder ist Belohnung genug."
Auch interessant:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.