Zugverkehr in der Steiermark
Das sind die "Hotspots" zu Pfingsten und Fronleichnam

Die ÖBB sind gerüstet: Für den Reiseverkehr an den nächsten verlängerten Wochenenden gibt es in der Steiermark genügend Kapazitäten. Die Reservierung von Sitzplätzen ist weiterhin nicht verpflichtend, wird aber dringend empfohlen.  | Foto: ÖBB
3Bilder
  • Die ÖBB sind gerüstet: Für den Reiseverkehr an den nächsten verlängerten Wochenenden gibt es in der Steiermark genügend Kapazitäten. Die Reservierung von Sitzplätzen ist weiterhin nicht verpflichtend, wird aber dringend empfohlen.
  • Foto: ÖBB
  • hochgeladen von Martina Schweiggl

Nach dem Ansturm auf die Eisenbahn am vergangenen Wochenende, rüsten sich die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) für die Reisezeit zu Pfingsten und Fronleichnam. Auf welchen Verbindungen die Steirerinnen und Steirer mit großem Andrang rechnen müssen und worauf es bei der Reiseplanung ankommt, erklärt der steirische ÖBB-Regionalmanager Peter Wallis. 

STEIERMARK. Nach Corona-bedingten Rückgängen in den letzten beiden Jahren steigen die Fahrgastzahlen bei den ÖBB wieder deutlich an. Hielten am vergangenen Wochenende insgesamt 3,6 Millionen Fahrgäste die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der größten Eisenbahngesellschaft Österreichs auf Trab, stellen Pfingsten und Fronleichnam den Zugverkehr in wenigen Tagen ein weiteres Mal auf eine harte Probe. 

Züge nach Wien und Kärnten als steirische "Hotspots"

"Hotspot" werden auf der Südstrecke vor allem die Verbindungen nach Wien und Kärnten sein. So z.B. die Strecke zwischen Graz-Hauptbahnhof über Bruck an der Mur nach Villach. "In diesem Bereich erwarten wir uns an den bevorstehenden Wochenenden einen großen Andrang", informiert Peter Wallis, Leiter des ÖBB-Regionalmanagements Steiermark. 

Regionalmanager Peter Wallis ist seit 1985 bei den ÖBB beschäftigt. Seit 2020 ist er für den Personenverkehr in der Steiermark verantwortlich.  | Foto: ÖBB/Christa Strobl
  • Regionalmanager Peter Wallis ist seit 1985 bei den ÖBB beschäftigt. Seit 2020 ist er für den Personenverkehr in der Steiermark verantwortlich.
  • Foto: ÖBB/Christa Strobl
  • hochgeladen von Martina Schweiggl

Zusätzliche Kapazitäten werden aber aller Voraussicht nach nicht notwendig sein. Über den gesamten Tag verteilt, habe man auf allen Strecken ausreichende Kapazitäten. 

"Wir sind gut gerüstet. Wir kämpfen definitiv nicht mit einem Kapazitätsproblem, sondern mit einem Steuerungsproblem. Zusätzlich haben wir es in manchen Fällen mit einem Vernunftproblem zu tun".
Peter Wallis, Leiter ÖBB Regionalmanagment Steiermark

In Hinblick auf das "Steuerungsproblem" schaffe das vorhandene Reservierungssystem Abhilfe. Die ÖBB empfehlen daher dringend, rechtzeitig einen Sitzplatz für geplante Reisen zu reservieren. Zusätzlich wird Reisenden empfohlen, sich die Informationen zur Auslastung einzelner Verbindungen vorab einzuholen (z.B. auf die ÖBB Fahrplanauskunft "Scotty" oder "ÖBB live").

Alternative Reisezeiten und Nahverkehr als Optionen 

Was das "Vernunftproblem" betrifft, richtet Wallis den eindringlichen Appell an alle Reisenden, Sitzplätze nicht als Ablage für Gepäckstücke zu verwenden. "Uns ist bewusst, dass es sich für manche Reisende infolge der Corona-Pandemie unter Umständen bedrohlich anfühlt, direkt neben einer fremden Person zu sitzen. Allerdings werden so unnötig Fahrplätze besetzt, die in Zügen mit hoher Auslastung dringend benötigt werden."

Um eine Überlastung von Zügen zu vermeiden, werden ÖBB-Reisende gebeten, Sitzplätze rechtzeitig zu reservieren.  | Foto: ÖBB
  • Um eine Überlastung von Zügen zu vermeiden, werden ÖBB-Reisende gebeten, Sitzplätze rechtzeitig zu reservieren.
  • Foto: ÖBB
  • hochgeladen von Martina Schweiggl

Zudem gelte es auch, einen Blick auf das eigene Reisemanagement zu werfen und "Stoßzeiten" auszuweichen. "Viele Bereiche der Steiermark sind außerdem sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr gut erschlossen und attraktiv. Pendlerinnen und Pendler haben hier die Möglichkeit, auf Nahverkehrszüge auszuweichen. Die Unterschiede in der Fahrzeit betragen meistens maximal zehn Minuten; freie Sitzplätze gibt es hier immer", hält Wallis einen weiteren nützlichen Tipp bereit. 

Bist du zu Pfingsten auch mit dem Zug unterwegs?

Reservierung: Keine Pflicht, aber Empfehlung

Mit Kritik sahen sich die Österreichischen Bundesbahnen unlängst hinsichtlich einer möglichen Reservierungspflicht für Fernverkehrszüge konfrontiert. Eine Idee, die auch "Fahrgast Graz/Steiermark", die Interessensvertretung der Fahrgäste der österreichischen Hochschülerschaft, strikt ablehnte.
"Eine Reservierungspflicht erschwert spontane Zugfahrten erheblich, da es nötig wäre, sich bereits im Voraus auf eine bestimmte Verbindung festzulegen", betonte Marcus Pirker dieser Tage in einer Aussendung. Zudem bedeute eine Reservierungspflicht eine Preiserhöhung "durch die Hintertür". 

Angesprochen auf das Thema reagiert Peter Wallis eindeutig: "Eine Reservierungspflicht können wir ausschließen. Wir bleiben beim offenen System."

Drei Fragen an ÖBB-Regionalmanager Peter Wallis

  1. MeinBezirk.at: Welche Maßnahmen setzen die ÖBB, um eine Überlastung der Züge zu meiden?
    Peter Wallis: "Einerseits setzen wir auf intensive Kommunikation mit Hinweismeldungen zur starken Auslastung und Sitzplatzreservierung vor Starkreisetagen, andererseits betreiben wir eine offensive Bewerbung von Reservierungsangeboten für Standard- und Klimatickets. Auch die Bereitstellung von Ersatzzügen- und Bussen an Starkreisetagen sowie zusätzliches Zug- und Sicherheitspersonal ist Thema." 

  2. Warum kann man Kundinnen und Kunden nicht besser steuern?
    "Wir haben in Österreich, wie auch in der Schweiz und Deutschland, ein offenes System. D.h., dass Kund:innen jederzeit ohne Reservierung eine Zugreise antreten können. Dies ist seit Jahren ein erfolgreiches System, das flexibles Reisen und Pendeln ermöglicht. Es stößt aber an Spitzenzeiten manchmal an seine Grenzen."

  3. Wäre eine Reservierungspflicht wie im Flugverkehr oder in Frankreich eine Lösung?
    "Das muss man sich genauer ansehen. Wir sind in Österreich mit einem offenen System gut gefahren. Wenn die Auslastung aber weiter steigt, muss man sich Lenkungsmaßnahmen überlegen. Mit dem Fokus auf die freiwillige Reservierung können wir schon einige Lenkungen erreichen." 

Diese Beiträge könnten dich ebenso interessieren: 

Sperre am Zubringer zur A 2 bei Mooskirchen

Alles bereit für das "Woche"-Sportfest im Rahmen von "Fifteen Seconds"
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.