Kartierung in der Steiermark
Der Biber als wichtiger Naturschützer

Der Biber ist das größte Nagetier Europas und streng geschützt.  | Foto: shutterstock.com/WildMedia
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  • Der Biber ist das größte Nagetier Europas und streng geschützt.
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Er baut Dämme, fällt Bäume und gestaltet seinen Lebensraum dabei sehr aktiv mit, was oft zu Konflikten mit Menschen führt. Als wichtiger Naturschützer ist der Biber aber streng geschützt. Momentan findet zudem eine steiermarkweite Kartierung des Nagetiers statt.

STEIERMARK.  Seit einigen Jahren nimmt der Biberbestand in der Steiermark zu, sagt der Landesleiter der Naturschutzjugend Steiermark und Biologe, Oliver Gebhardt. Dennoch sind noch nicht alle potenziellen Lebensräume von Bibern besiedelt. Besonders häufig ist das streng geschützte Nagetier in der Süd- und Oststeiermak aufzufinden, aber auch in der Weststeiermark sowie der Obersteiermark breitet der Biber sich weiter aus. 

Indem der Biber Dämme baut, gestaltet das Tier aktiv seine Umgebung und nimmt Einfluss auf das Ökosystem.  | Foto: shutterstock.com/Aastels
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Auch wenn es auf den ersten Blick wirkt als würde das Nagetier vor allem landwirtschaftlichen Schaden an Bäumen anrichten, sei genau das Gegenteil der Fall, so Gebhardt:  "Aus ökologischer Sicht hat der Biber nur positive Auswirkungen auf seine Umwelt. Man könnte sagen, dass der Biber vom Beruf Naturschützer ist. Er renaturiert in großem Stil seine Umgebung."

Positiver Einfluss auf Tier- und Pflanzenwelt

So fließt etwa das Wasser durch die von dem Tier gebauten Staudämme langsamer ab, wodurch der Grundwasserspiegel  angehoben wird und neue Feuchtlebensräume entstehen, die von vielen anderen Tierarten wie etwa Amphibien, Fischen, Vögeln oder Libellen genutzt werden, führt der Biologe aus. Durch die Fällungen von Gehölzen und Grabungen von Gräben sorgt der Biber zudem für ein Mosaik von verschiedenen Lebensräumen die unterschiedlich besonnt und beschattet sind.

"Studien haben ergeben, dass sich die Vielfalt von Pflanzen in einem Biberrevier um 75 Prozent erhöhen. Davon profitieren wiederum viele Insektenarten wie Heuschrecken und Schmetterlinge. Wo viele Insekten leben, halten sich auch Insektenfresser wie z.B. Fledermäuse auf."
Oliver Gebhardt, Landesleiter der Naturschutzjugend Steiermark 

Die gefällten Bäume treiben meistens wieder aus und die nicht umgestürzten Bäume sind als stehendes Totholz wertvoller Lebensraum für zahlreiche Totholzbewohner wie seltene Käferarten und Pilze. | Foto: Marie Ott
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Dennoch birgt die rege Arbeit des Nagetiers auch Konfliktpotenzial, etwa in Gebieten, wo die Landwirtschaft dicht an Gewässer ragen (siehe auch: Ziel ist es, den Biber in den Griff zu kriegen). Als streng geschützte Tierart darf man aber nicht selbständig gegen den Biber vorgehen oder die gebauten Dämme entfernen, betont Gebhardt, der auch auf das sogenannte Biber-Management des Landes Steiermark verweist, bei dem sich betroffene Bürgerinnen und Bürger wenden können. 

Biber-Spuren an Plattform melden

Um den aktuellen steirischen Biberbestand möglichst genau ermitteln zu können, findet derzeit im Auftrag des Referats Naturschutz der Steirischen Landesregierung die sogenannte Biber-Kartierung statt, die von Biologinnen und Biologen durchgeführt wird. Aber auch Nachweise von Naturfreunden und Menschen, die gerne draußen unterwegs sind, sind von großem Interesse, so Gebhardt. Bei diesen Nachweisen kann es sich etwa um typische Nagespuren, gefällte Bäume, Dämme oder Biberburgen handeln. Einfach ein Foto machen und auf der Meldeplattform hochladen. Besonders interessant für die Erhebung sei der Westen des Bezirks Deutschlandsberg, der Bezirk Murau sowie die Bezirke Voitsberg und Bruck-Mürzzuschlag, so der Experte.

Mehr Infos zum steirischen Biber-Management liest du hier.

Mehr zum Thema aus unserer Regionauten-Community:

Es leben einige Biber am Ufer der Mur im Grazer Süden!

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