Tipps zum Sammeln
Die ersten Eierschwammerl findet man bereits im Juni

Die Schwammerlsaison wird im Juli starten. Vereinzelt kann man sie bereits im Juni finden. | Foto: Pixabay
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Die Schwammerlsuche in den Wäldern läuft von Juli bis September auf Hochtouren. Aber auch im Juni kann man bereits Eierschwammerl und vor allem Pilze finden. Aber Vorsicht: Für viele ist der Aufenthalt im Wald eine Selbstverständlichkeit. Beim Schwammerl- oder Beerensuchen sollte man allerdings einige Vorschriften beachten.

STEIERMARK. Viele Landwirte haben durch die starken Regenfälle und milden Temperaturen in den letzten Wochen einige Probleme, da die Pflanzen nicht richtig wachsen. Nicht so im Wald: Dort sollten die ersten Eierschwammerl und Pilze bald zu finden sein. "Die Regenfälle bzw. kühlen Temperaturen der letzten Wochen sollten keine größeren Abweichungen in der Erscheinungszeit der Eierschwammerl zur Folge haben, gerade in Anbetracht der nun doch wieder gestiegenen Temperaturen", erklärt Pilz-Experte Gernot Friebes vom Universalmuseum Joanneum. Die Hochsaison der Eierschwammerl startet allerdings erst im Juli.

"Aber auch im Juni lassen sich bereits Eierschwammerl finden, jedoch in der Regel in geringerer Menge als in den späteren Monaten. Dafür wachsen im Juni schon so manche Sommerpilze reichlich, wie z. B. der Sommer-Steinpilz oder verschiedene Täublinge."
Gernot Friebes, Pilz-Experte Universalmuseum Joanneum

Vorschriften im Wald

Beim Aufenthalt im Wald gelten einige Vorschriften. Somit auch für Schwammerl- oder auch Beerensucher. Nach dem Forstgesetz darf grundsätzlich jede Person den Wald zu Erholungszwecken betreten und sich dort aufhalten. Radfahren, Reiten oder Zelten bedarf immer der Zustimmung des Waldeigentümers. Öffentliche, markierte Wanderwege darf man auch nutzen.

Duldet der Waldbesitzer das Sammeln von Pilzen, darf man zwei Kilogramm Schwammerln pro Tag und Person für den Eigenbedarf mitnehmen. | Foto: Julia Gerold
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Aber Achtung: Vor allem das Betreten eines Jungwalds (unter drei Meter Wuchshöhe) ist verboten. Zusätzlich darf dem Wald und den Tieren nie ein Schaden zugefügt werden. Pilze und Beeren gehören dem Waldbesitzer. Solange dieser das Sammeln von Waldfrüchten nicht ausdrücklich untersagt (z.B. durch Hinweistafeln), darf man davon ausgehen, dass es stillschweigend geduldet wird.

Die Pilzsuche

Dann darf man zwei Kilogramm Schwammerln pro Tag und Person für den Eigenbedarf mitnehmen. Dies ist im Österreichischen Forstgesetz festgelegt. Wer gegen ein Sammelverbot verstößt, kann vom Waldeigentümer zivilrechtlich geklagt und die Pilze abgenommen werden. Übrigens sollte man die steirischen Wäldern nur von 9 bis 16 Uhr betreten, ansonsten kann eine Besitzstörungsklage drohen. Denn in der Früh und am Abend sind die Waldtiere aktiv und benötigen Ruhe und Frieden.

"Der beste Tipp, den ich geben kann, ist ganz einfach: Um jegliche Probleme zu vermeiden, sollte man sich vorab die Erlaubnis des Grundstückseigentümers einholen. Somit kann ein friedvolles Zusammenleben garantiert werden."
Murtaler Waldgrundbesitzer

Weitere Einschränkungen gibt es bei forstrechtlichen, wasserrechtlichen, jagdrechtlichen und naturschutzrechtlichen Bestimmungen. Beispielsweise sind Teile der Gemeinden Krakauhintermühlen, Krakaudorf und SchöderNaturschutzgebiete, daher ist das Sammeln von Beeren und Pilzen verboten bzw. eingeschränkt. Das betrifft auch das Tote Gebirge, Dachsteinplateau und das Riesachtal in den Schladminger Tauern. In manchen Bundesländern sind bestimmte Pilzarten vollkommen geschützt, in anderen Bundesländern sind sie teilweise geschützt, indem etwa die Zeiten des Sammelns beschränkt sind.

In der Steiermark findet man von Juni bis September in Wäldern, auf Almen und in Moore reichlich Schwammerl.  | Foto: Julia Gerold
  • In der Steiermark findet man von Juni bis September in Wäldern, auf Almen und in Moore reichlich Schwammerl.
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Wo findet man Schwammerl?

Die steirischen Wälder, Almen und Moore bieten den Schwammerln ideale Voraussetzungen zum Wachsen, solange es auch feucht genug ist. "Die Grundvoraussetzung ist ausreichende Feuchtigkeit. Die ergiebigen Regenfälle im Frühjahr waren ein guter Anfang, jedoch sind natürlich im Sommer weitere Regenfälle notwendig, da die oberen Bodenschichten relativ schnell wieder austrocknen. Eierschwammerl und Steinpilze wachsen hauptsächlich in geschlossenen Wäldern, gerne mit moosigem Untergrund, in denen sich auch die Feuchtigkeit länger hält als in lichten, vielleicht kürzlich durchforsteten Wäldern", erklärt der Pilz-Experte.

Wann gehst du immer auf Eierschwammerlsuche?

Die beliebtesten und bekanntesten Schwammerl in unserer Heimat sind:

  • Eierschwammerl (Pfifferlinge, Reherl)
  • Steinpilze (Herrenpilze)
  • Parasol (Riesenschirmpilz)
  • Perlpilz (Fleischchampignon)
  • Röhrlinge

Aber Vorsicht: Ist man sich nicht sicher ob ein Pilz giftig ist, sollte man ihn lieber stehen lassen.

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