Kräuter-Cocktail
Die Super-Power und Heilkraft des Löwenzahns
In der MeinBezirk-Serie "Kräuter-Cocktail" werden unsere heimischen Kräuter und Pflanzen durch Kräuterexpertin Astrid Wieser erklärt. Dieses Mal wurde der Löwenzahn genauer unter die Lupe genommen.
STEIERMARK/MURTAL. Im neuen Format "Kräuter-Cocktail" erklärt die Kräuterexpertin von MeinBezirk.at die Heilwirkung der verschiedenen Pflanzen im Garten und auf der Wiese. Jedes Mal gibt es einen anderen Schwerpunkt und zum Schluss wird ein Cocktail aus den Kräutern gemischt. Gestartet wurde mit den gängigsten Frühlingskräutern (Video und Bericht) und mit den Gänseblümchen (Video und Bericht). Dieses Mal dreht sich alles um den Löwenzahn.
Super-Power des Löwenzahns
Der Löwenzahn ist auch als Lichterblume, Kuhblume oder unter Bettpisser bekannt. "Bettpisser ziemlich sicher wegen seiner harntreibenden Wirkung", fügt die Kräuterexpertin Astrid Wieser hinzu. Aufgrund des hohen Kaliumgehaltes wirkt er harntreibend und ist eine Hilfe bei Nieren- oder Blasenerkrankungen. Die enthaltenen Bitterstoffe der Heilpflanze stärken zusätzlich den Magen-Darmtrakt, regen die Tätigkeit der Leber-, Galle sowie die der Bauchspeicheldrüse an. "Infolge einer verbesserten Leberfunktion wird auch das Hautbild verbessert."
Durch die blutreinigende und entwässernde Wirkung des Löwenzahns ist er bei Frühjahrs- bzw. Entgiftungskuren nicht wegzudenken. Außerdem enthält die gelbe Pflanze auch Vitamine - besonders Vitamin C - aber auch Vitamine A. "Sogar mehr als die Karotte", berichtet Wieser.
Zur Person
Astrid Wieser hat letztes Jahr eine Ausbildung zur Kräuterexpertin absolviert. Sie beschäftigt sich aber schon seit Jahrzehnten mit der Heilkunde der Kräuter. Sie lebt in Judenburg und möchte mit dem neuen Format "Kräuter-Cocktail" ihr Wissen weitergeben .Sie weist auch darauf hin, dass man aus Löwenzahn bereits Fahrradreifen herstellen kann. "Allerdings betrifft es den verwandten Russischen Löwenzahn. Er enthält im Milchsaft Latex, welcher die flüssige Form von Naturkautschuk ist. Und aus diesem Löwenzahn-Kautschuk produziert man bereits serienmäßig Fahrradreifen. Das ist natürlich eine viel umweltfreundlichere, nachhaltigere Alternative zum Kautschukbaum."
Verwendung
Die Pflanze kann man das ganze Jahr über verwenden. Je älter der Löwenzahn wird, desto mehr Bitterstoffe enthält er. Daher ist die Wirkung im Herbst am stärksten.
"Ein Pulver aus den getrockneten Wurzeln ist ein wunderbares Heilmittel. Täglich morgens ein Teelöffel des Pulvers ist ein gut wirkendes Rezept bei Diabetes. Das Pulver auf Müsli, Salate oder in Joghurt untermischen und das Ganze gibt einen zusätzlichen Energiekick."
Astrid Wieser, MeinBezirk-Kräuterexpertin
Man kann sich auch einen Tee aus Teilen der ganzen Pflanze (ist dann egal, ob frisch oder getrocknet) aufbrühen und trinken, als Anregung für Magen, Darm, Blase, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse und auch zur Entgiftung. "Allerdings wird der Löwenzahn hauptsächlich in den Speiseplan mit eingebaut." Man kann die Blätter für den Salat ganzjährig einsammeln. Die Wurzel kann man roh in den Salat reiben bzw. ergänzend in eine Gemüsepfanne dazugeben.
Die Stängel des verblühten Löwenzahns kann man als Nudelersatz hernehmen. "Eine tolle Alternative für Veganer. Einfach die Stängel vier bis fünf Minuten in Salzwasser kochen, ein Pesto dazu und fertig!" Man kann ihn auch geschnitten gleich wie Schnittlauch entweder in die Suppe oder auf das Butterbrot geben.
"Mit den Blüten macht man auch den beliebten Löwenzahnsirup bzw. Honig. Das ist eine tolle Honig-Variante für Veganer."
Astrid Wieser, MeinBezirk-Kräuterexpertin
Kräuter-Cocktail
Der Löwenzahn ist aber auch in Getränken zum Beispiel für Smoothies oder Cocktails einsetzbar. So wurde dieses Mal in unserer neuen Serie ein "Strong Dandelion on the rocks" kreiert.
Cocktail-Rezept:
- 5 cl Tequila
- 3 cl Schwarze Johannisbeer-Likör
- 3 cl Löwenzahnsirup
- 1 cl Zitronensaft
- Shaken
- 20 cl Ginger Ale „Wild Berry“
- Rosmarinzweige
- Eiswürfel mit Löwenzahnblüten
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