Regionalität zählt
Ernährungsfrage diskutiert: Jeder Tag ein Veggie-Tag?

Die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft St. Martin beschäftigten sich mit gesunder Ernährung durch Gemüse, nicht nur am Veggie-Day. | Foto: Franz Suppan
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  • Die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft St. Martin beschäftigten sich mit gesunder Ernährung durch Gemüse, nicht nur am Veggie-Day.
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Ein ganzer Tag im Zeichen des steirischen Gemüses zelebrierten Schülerinnen und Schüler mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Landwirtschaft im Steiermarkhof am "Veggie-Day", um dem heimischen Gemüse beziehungsweise der Arbeit der Produzentinnen und Produzenten mehr Wertschätzung entgegenzubringen.

STEIERMARK/GRAZ. Unter dem Motto "Weil mehr Gemüse auf dem Teller gut für unsere Gesundheit ist" erlebten rund 100 Schülerinnen und Schüler der steirischen Fachschulen für Land- und Ernährungswirtschaft einen Tag, der im Lichte des steirischen Gemüses stand. Dabei stand ein reger Austausch mit Politik, Landwirtschaft und Expertinnen und Experten – Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein und Fritz Rauer, Obmann der steirischen Gemüsebauern – am Programm.  

Fritz Rauer, Obmann Landesverband Steirischer Gemüsebauern, Vizepräsidentin Maria Pein und Martin Grassberger beim Veggie-Day | Foto: Franz Suppan
  • Fritz Rauer, Obmann Landesverband Steirischer Gemüsebauern, Vizepräsidentin Maria Pein und Martin Grassberger beim Veggie-Day
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Steirisches Gemüse zählt

Steirisches Gemüse ist gesund und es schmeckt gut. Das erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Veggie-Day mit allen Sinnen. Von Keynotes ging es weiter zur Filmpräsentation "Die Apotheke im Gemüsekorb", die den Einstieg in die Podiumsdiskussion vorbereitete – mit dabei war auch Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß und Mediziner, Biologe sowie Buchautor Martin Grassberger. Zentraler Punkt dabei: Wie kann heimisches Gemüse zum Star auf den Tellern werden?

Für Steirerinnen und Steirer sollte das kein Problem sein, denn:

  • In der Steiermark bauen 511 landwirtschaftliche Betriebe auf 1.572 Hektar Gemüse (Statistik Austria) an, das frisch und ohne lange Transportwege zu den Konsumenten gelangt.
  • Rauer blickt positiv in die Zukunft: "Unser Produkt – frisches, steirisches Gemüse" liegt im Trend. Trotzdem müssen wir uns täglich darum bemühen, um von den Konsumentinnen und Konsumenten wahrgenommen zu werden."
Frisch und echt regional ist das steirische Gemüse, das auf 1.572 Hektar angebaut wird.  | Foto: Volker Weihbold
  • Frisch und echt regional ist das steirische Gemüse, das auf 1.572 Hektar angebaut wird.
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Mehr Platz am Teller einnehmen

"Gemüse hat Zukunft. Das bekommen wir heute facettenreich gezeigt. Vom gesundheitlichen Wert bis zum Geschmack zeigt das Gemüse, dass es mehr Platz am Teller haben darf", sagt Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Pein. Die Gesundheitslandesrätin ging dabei speziell auf einen gesunden Ernährungsplan ein:

"Damit die Steirerinnen und Steirer nicht nur älter, sondern auch immer gesünder älter werden, spielt Ernährung als eine der drei großen Säulen der Gesundheitsförderung eine wesentliche Rolle. Dabei bleibt der regelmäßige Verzehr von Gemüse sowie pflanzenbasierter Ernährung weitgehend auf der Strecke. Nur noch bei einem Drittel der Jugendlichen und bei rund der Hälfte aller Erwachsenen steht Gemüse täglich auf dem Speiseplan. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass die Landwirtschaftskammer dem Thema mit dem Veggie-Day entsprechend Aufmerksamkeit verleiht."
Juliane Bogner-Strauß, Gesundheitslandesrätin

Nicht zuletzt, weil die Ernährung einen wesentlichen entscheidenden Beitrag für die Gesundheit und das Wohlbefinden leistet. Ernährungswissenschafterinnen und -wissenschafter sind sich einig: Wer täglich viel Gemüse, Obst, aber auch Hülsenfrüchte, Nüsse und Getreidevollkornprodukte zu sich nimmt und wöchentlich ein bis zwei Portionen Fleisch oder Fisch sowie Milchprodukte ist, führt dem Körper wertvolle Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zu. Wichtig dabei ist, dass das Gemüse keine Nebenrolle auf dem Teller spielen soll, sondern zum Hauptakteur wird. 

Von der Theorie in die Praxis

Doch die alltägliche Ernährung sieht oft anders aus: Junk Food, süße Snacks und zuckerhaltige Getränke, wenig Gemüse und Obst sowie auch Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform werden noch immer häufiger bevorzugt. Dass es eigentlich gar nicht schwer ist, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, vermittelten zahlreiche Praxisbeiträge beim Veggie-Day.

Schülerinnen der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Naas bei der Zubereitung von selbst gezüchteten Austernpilzen | Foto: Franz Suppan
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Die Anregungen reichten von der grundlegenden Zusammensetzung des täglichen Speiseplans bis zur Gemüseverarbeitung durch Fermentation und den geschmacklichen und gesundheitlichen Vorteilen von Speisepilzen. Eine alltagstaugliche, leicht zu merkende Grundregel hat sich dabei herauskristallisiert:


Am täglichen Speiseplan sollen mindestens drei handgroße Portionen Gemüse stehen, die Hälfte des Tellers soll jeweils mit Gemüse oder Obst gefüllt sein – je bunter desto besser. Ein Viertel des Tellers soll Vollkorngetreideprodukten oder Kartoffeln vorbehalten sein und ein Viertel proteinhaltigen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Pilzen, Milchprodukten oder Fleisch. Auch noch wichtig: Auf die regionale Herkunft und Saison des Gemüses achten und die richtige Menge kaufen, um unnötige Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

Passend dazu:

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