Arbeiterkammer warnt
Falsche Handwerker ziehen durch die Steiermark
Derzeit grasen besonders viele unseriöse Handwerkertrupps, die von Haus zu Haus ziehen, weite Teile der Steiermark ab. In ihrem Repertoire befinden sich vermeintlich günstige Fassaden-, Pflaster- und Teppichreinigungen. Im Endeffekt nehmen die Arbeiten, die meist mehrere Tage in Anspruch nehmen würden, nach getätigter Anzahlung ein abruptes Ende.
STEIERMARK. Wenn es an der Haustür klingelt und eine völlig fremde Person will einem etwas verkaufen, besteht mutmaßlich immer ein gewisses Risiko, über den Tisch gezogen zu werden. Dieses Risiko entpuppt sich aktuell – vor allem in der Obersteiermark – als realistische Bedrohung. Denn mittlerweile sind der Arbeiterkammer Steiermark angebliche Handwerker, die von Haus zu Haus ziehen und ihre Dienste anbieten, vielfach bekannt.
"Sie läuten an der Tür und sagen den Hausbesitzinnen und -besitzern, wie dreckig die Fassade ist. Im nächsten Augenblick unterbreiten sie ihnen bereits ein Angebot zur Reinigung und vermitteln dabei das Gefühl, ein besonderes Schnäppchen in Anspruch zu nehmen", berichtet Konsumentenschützer Guido Zeilinger.
Nach der Anzahlung sind sie weg
Willigt man ein, legen die Handwerker bereits mit der Reinigung los. In der Theorie würden die Arbeiten meist mehrere Tage benötigen, doch die Betrüger heben schon am ersten Tag eine (hohe) Summe ein und lassen sich nie mehr blicken.
Weiterer Trick: "Durch das Überrumpeln können keine Vergleichsangebote eingeholt werden, die vielfach günstiger gewesen wären", betont Zeilinger. Außerdem hat man im Normalfall – wie bei Haustürgeschäften üblich – eine Rücktrittsmöglichkeit. Der AK-Experte meint dazu: "Erkläre ich von dieser Gebrauch zu machen, werde ich erfahrungsgemäß wortgewaltig und von den Handwerkern und deren Muskelmasse, die jegliche Gegenargumentation in den Schatten stellt, ‚überzeugt‘, das nicht zu machen."
Im Verdachtsfall gleich 133 wählen
Bei Teppichreinigungen nehmen die Betrüger das ausgewählte Stück meist selbst mit, um "zielführende" Arbeiten zu verrichten. Anschließend werden horrende Summen, viel höher als vereinbart, verrechnet – quasi als Lösegeld. "Versucht man mich zur Zahlung zu nötigen, rufe ich die Polizei. Die Gauner machen es dann wie der Morgennebel – sie verziehen sich", fügt Zeilinger lächelnd an.
Allgemein gilt: Wenn jemand an der Haustür ein Geschäft oder eine Dienstleistung anbietet, sollte man auf jeden Fall ein Vergleichsangebot einholen. "Denn wer eine rasche Antwort einfordert, will mich immer übers Ohr hauen", gibt der Konsumentenschützer zu bedenken. Weiters sollten Zahlungen immer erst nach abgeschlossener Arbeit getätigt werden.
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