Unbegleitete Minderjährige

Gasteltern für Flüchtlingskinder gesucht

Kinder und Jugendliche ohne Begleitung brauchen besonderen Schutz. Europalandesrat Christopher Drexler und Soziallandesrätin Doris Kampus appellieren daher eindringlich an alle Steirer:innen, unbegleitete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine als Gasteltern aufzunehmen.

STEIERMARK. Über 1.200 Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg sind bereits in der Steiermark angekommen, darunter großteils Frauen und Kinder. Mehr als die Hälfte der geflüchteten Personen ist unter 18 Jahre alt. Unter diesen Kindern und Jugendlichen auf der Flucht sind auch unbegleitete Minderjährige, die ganz besonderen Schutz brauchen. Um diese bestmöglich zu versorgen, sucht das Land Steiermark nun nach Gasteltern, die bereit sind, sie für einige Monate bei sich aufzunehmen.

„Kinder und Jugendliche sind in einem Krieg in besonderer Gefahr. Wir wollen ihnen nach der Flucht aus der Ukraine eine sichere Zuflucht geben. Daher appelliere ich an alle Steirerinnen und Steirer, sich zu melden, wenn sie Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufnehmen möchten.“
Doris Kampus, Soziallandesrätin

Europalandesrat Christopher Drexler betont besonders das tragische Schicksal der Schutzsuchenden: „Viele Menschen sind durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine gezwungen, aus ihrer Heimat zu flüchten und damit ihr gewohntes Alltagsleben zurückzulassen. Wir stehen als Gesellschaft vor der großen Herausforderung insbesondere das Leid der vielen Kinder so gut es geht zu lindern.“

Für die Zeit der Flüchtlingsaufnahme steht den Gasteltern eine Aufwandsentschädigung in Höhe des steirischen Pflegekindergeldes zu. Für Kinder unter 12 Jahren sind das 515 Euro, für Jugendliche über 12 Jahren 566 Euro monatlich.

Was ist notwendig, um ein Kind aufzunehmen?

Für die Aufnahme eines Kindes ist unter anderem ausreichender und adäquater Wohnraum, Sensibilität gegenüber der Situation und insbesondere gegenüber der Sprache notwendig. Außerdem braucht es die Bereitschaft, an einer Einführung für die Dauer eines Nachmittags teilzunehmen. Alle Interessenten werden von einer Sozialarbeiterin oder einem Sozialarbeiter besucht und bei Bedarf für die Dauer des Aufenthalts unterstützt. Für etwaige Sprach- und Verständigungsprobleme wird ein kostenloser telefonischer Dolmetschdienst eingerichtet. Hierzu steht auch eine eigene E-Mail-Adresse zur Kontaktaufnahme mit der Sozialabteilung des Landes zur Verfügung.

Unter www.ukrainehilfe.steiermark.at findest du alle Informationen zu den Hilfsangeboten und Maßnahmen in der Steiermark. Meldungen über freie Quartiere können per E-Mail an grundversorgung@stmk.gv.at gerichtet werden. Zudem steht die Hotline des Landes Steiermark zur Ukrainehilfe unter 0800 201010 an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.

In diesem Beitrag erfährst du, wie du bei der Ersterfassung unterstützen kannst:

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