Notarztsystem
Gremium liefert nach Untersuchung Verbesserungsvorschläge

Das Notarztwesen braucht dringend Hilfe: Es wird auf Hochtouren an einer Lösung gearbeitet. | Foto: Rotes Kreuz/Maciej Gazda
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  • Das Notarztwesen braucht dringend Hilfe: Es wird auf Hochtouren an einer Lösung gearbeitet.
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Die Engpässe des Notarztsystems schlug im Sommer große Wellen. Der Problematik hat sich ein Gremium angenommen und ein extern beauftragtes Gutachten wurde beauftragt. Nun gibt es Verbesserungsvorschläge für das Qualitätsmanagement. 

STEIERMARK. Das Notarztsystem in der Steiermark erntete diesen Sommer sehr viel Kritik. Der Grund: Im Ennstal kam es beispielsweise zu mehreren Engpässen bei der Besetzung von Notfallmedizinerinnen und -medizinern und es wurden sogar zwei Notfalleinsätze mit Todesfolgen bekannt. Bezüglich der Problematik wurde ein Krisengipfel einberufen. 

Im Zuge der Expertenrunde zum Notarztwesen am 11. Juli kündigte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß an, den Landessanitätsrat zusammen mit externen Expertinnen und Experten der Notfallmedizin mit der Untersuchung der zwei medial bekannt gemachten Vorfälle zu beauftragen. In weiterer Folge wurde die Beauftragung auf vier Fälle ausgeweitet.

In der Steiermark ist ein Notarzt in 13 Minuten am Einsatzort. Ein statistischer Wert, der europäische Spitze ist. | Foto: Felix Abraham/Fotolia
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Gutachten wurde ausgewertet

Das Gutachten wurde dem Landessanitätstrat übermittelt und vom höchsten medizinischen Gremium der Steiermark in einer Arbeitsgruppe – bestehend aus dem Vorsitzenden Erich Schaflinger, seinem Stellvertreter Johannes Koinig, Vorstandsvorsitzendem Gerhard Stark und Klaus Pessenbacher – ausgewertet und entsprechende Vorschläge zur Verbesserung des Notarztwesens in der Steiermark erarbeitet.

Laut dem Land Steiermark ist im Gutachten zusammenfassend festgehalten, dass in den begutachtenden Fällen kein Zusammenhang zwischen dem Eintreffen des Notarztes und dem Ausgang für die Prognose des jeweiligen Patienten bestanden hat. Aufgrund der Analyse des Ablaufs in der notärztlichen Versorgungskette durch den externen Gutachter kam das Expertengremium zum Schluss, dass im Rahmen des Notarztwesens (notärztliche Versorgung) die Einführung von standardisierten Qualitäts-/Verbesserungskriterien unentbehrlich ist.

  • Verbesserung der Logistik und Ausbildung,
  • regelmäßige interdisziplinäre und interprofessionelle Fallbesprechungen,
  • Attraktivierungsmaßnahmen für Notärztinnen und Notärzte (bereits in Umsetzung),
  • Installation eines notfallmedizinischen CIRS (Critical incident reporting system)

Das Expertengremium nimmt wie folgt Stellung:

"Wir sind unserem Auftrag seitens der Steiermärkischen Landesregierung nachgekommen aus dem vorliegenden Gutachten Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Ich danke meinen Kollegen für ihre kompetente und konstruktive Arbeit. Gerade das Notarztwesen braucht konstruktive und laufende Zusammenarbeit von vielen Händen und Köpfen, um ein gutes System auch weiterhin in seiner Qualität zu sichern und, wo möglich, auch zu verbessern. Mit den Maßnahmen des Landes, einem zweiten Rettungshubschrauber im 24-Stundenbetrieb und der Attraktivierung der Tarife für Notärztinnen und Notärzte ist effektiv viel auf den Weg gebracht worden. Für die Fortbildung der Notärztinnen stellt das Land Förderungen zur Verfügung."

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