Feuerwehr mahnt zur Vorsicht
Hohe Brandgefahr in der Vorweihnachtszeit

- Kerzen auf einer Menge trockenem Zunder: Der Adventkranz ist ein besonderer Kandidat für Brandursachen.
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Viele Haushalte in der Steiermark pflegen das Brauchtum im Advent mit dem traditionellen Adventkranz. Viele davon sind mit dem heutigen Sonntag, dem 3. Advent, schon mindestens drei Wochen alt und dementsprechend ausgetrocknet. Je näher der heilige Abend, desto größer also die Gefahr eines Brandes. Die steirische Feuerwehr mahnt zu einem sorgsamen Umgang mit Kerzen, insbesondere im Advent.
STEIERMARK. Statistisch gesehen häufen sich in der Weihnachtszeit die Zimmer-, Wohnungs- und Wohnhausbrände. Die Palette von Auslösern reicht von technischen Defekten über falsch oder zu früh entsorgte Asche bis zur Verwendung veralteter und schadenanfälliger Kabel und Steckverbindungen z.B. von Weihnachtsbeleuchtung. Die klassische Kerze darf natürlich auch nicht fehlen. Hier ist besser Vorsicht als Nachsicht geboten, denn was Brände alles anrichten können, ist wohl jeder und jedem bewusst. Der steirische Landesfeuerwehrverband gibt zur Gefahrenminimierung entsprechende Anregungen und Tipps.

- Die Feuerwehr rät in der Adventzeit zu besonderer Vorsicht.
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Thema "Heiße Asche"
Kachel- und Kaminöfen, Tischherde oder Heizungsanlagen mit Festbrennstoffkesseln haben in den kalten Herbst- und Wintermonaten Vollbetrieb. Durch eine zu unachtsame Ascheentsorgung kommt es in dieser Jahreszeit meist zu einer Häufung von Müllkübelbränden oder Bränden von Müllfahrzeugen. Im schlimmsten Fall auch zu Bränden von Wohnung oder Haus, wenn beispielsweise die Asche mittels eines handelsüblichen Staubsaugers aus dem Ofen gesaugt wird. Spätestens hier droht große Gefahr für Leib und Leben.
Vorsicht: Asche braucht viel Zeit, um vollständig auszukühlen. Bis zu drei Tage lang kann diese noch glühende Partikel enthalten – deswegen ausreichend lange in geeigneten Behältern auskühlen lassen und erst dann über den Restmüll entsorgen.

- Besonders ältere Lichterketten sollten auf Schäden überprüft werden, bevor sie wieder verwendet werden.
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Vorsicht bei elektrischen Leuchtmitteln
Bei elektrischen Lichterketten sollte darauf geachtet werden, dass Steckdosen nicht überlastet werden. Vor Inbetriebnahme also die Anschlüsse und Kabel sorgfältig kontrollieren. Bei Schäden sollte die Kette nicht mehr benutzen, es besteht die Gefahr eines Kurzschlusses. Generell gilt: Die Vorgaben des Herstellers beachten.
Wer schon vor potenziellen Schäden sicher gehen möchte, kauft bestenfalls nur entsprechend zertifizierte und sicherheitsgeprüfte elektrische Lichterketten aus dem Fachhandel.
Kerzen und offenes Feuer
Brennende Kerzen oder Teelichter sollten niemals, auch nicht "nur kurz", unbeaufsichtigt gelassen werden – Ein Brand kann sich oft schneller ausbreiten als man denkt. Was Kerzenständer angeht, sollten nur stabile und nicht brennbare verwendet werden. Generell gilt hier ein empfohlener Mindestabstand von 50 cm zu jeglichen brennbaren Materialien. Darüber hinaus können geöffnete Fenster für Zugluft sorgen, die leicht Papier oder andere brennbare Materialien in die Flamme wehen kann.
Gefahrenquelle Adventkranz
Beim Adventkranz gilt natürlich grundsätzlich dasselbe wie bei den Kerzen. Beachtet werden muss aber, dass sich das brennbare Material direkt unter den Kerzen befindet, hier ist also noch größere Vorsicht geboten. Am sichersten steht der Kranz auf einer nicht brennbaren Unterlage, etwa einer Glasplatte, einem großen Porzellan- oder Metallteller. Zu weit abgebrannte Kerzen sollten sicherheitshalber ausgetauscht werden. Je trockener bzw. dürrer Zweige sind, desto höher wird die Brandgefahr. Um das ungefähr abzuschätzen, kann darauf geachtet werden, wieviele Nadeln der Kranz schon verliert. Den Kranz regelmäßig mit Wasser zu besprühen kann ebenso helfen. Jedenfalls sollten die Kerzenhalter darauf so stabil wie möglich platziert sein.

- In der Weihnachtszeit sind Christbaumbrände leider keine Seltenheit.
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Der Christbaum
Beim Christbaum rät der Landesfeuerwehrverband zu wassergefüllten Ständern. Schon beim Aufstellen sollte für einen Sicherheitsabstand von mindestens 50 cm zu brennbaren Materialien gesorgt werden. Wer echte Kerzen am Baum befestigt, sollte dafür immer möglichst stabile und freie Stellen wählen. Ein Verzicht auf brennbare Stoffe wie Papier, Watte, Zelluloid und Zellwolle, wie auch von Spritzkerzen, ist zusätzlich von Vorteil. Sollte der Baum trotz getroffener Sicherheitsmaßnahmen in Brand geraten, muss eine sichere und schnelle Möglichkeit den Raum zu verlassen gewährleistet sein.
Auf den Ernstfall vorbereiten
Wer mit Kindern feiert, sollte diesen die Gefahr, die vom Feuer ausgeht, unbedingt verdeutlichen und sie über das richtige Verhalten im Brandfall informieren. Ihnen zu zeigen, wie man einen Notruf abgibt, kann im Ernstfall einiges verändern.
Stichwort Ernstfall: Für den Fall eines Brandes ist es immer von Vorteil einen Feuerlöscher oder zumindest einen Wasserkübel parat zu haben. Wenn ein Löschversuch damit misslingt oder aussichtslos erscheint, das Gebäude sofort verlassen, die Türen zum Brandraum schließen und die Feuerwehr alarmieren. Beim Telefonat gilt es besonders Ruhe zu bewahren und dem Gesprächspartner ausführlich die Sachlage zu erklären. Besonders wichtig: Nur die Person vom Notruf legt auf, nicht die Anruferin oder der Anrufer. Ist das Gespräch beendet, sollten Nachbarinnen, Nachbarn, Mitbewohnerinnen und Mitbewohner gewarnt und die Einsatzkräfte an einer markanten Stelle eingewiesen werden.
Rauchwarnmelder in der Wohnung oder im Haus verringern das Risiko einer unbemerkten Brandausbreitung enorm, weil sie rechtzeitig Alarm geben – und vor allem nicht schlafen. Die „kleinen Lebensretter“ gibt es günstig im Fachhandel. Beim Kauf unbedingt auf ein entsprechendes CE-Prüfzeichen achten, um sicherzugehen, dass das Produkt den erforderlichen Normen entspricht.
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