7 Millionen Euro
Land stockt Budget für die Kinder- und Jugendhilfe auf

Kinder und Jugendliche stehen unter großem Druck und benötigen Hilfe. Nun soll die Kinder- und Jugendhilfe aufgestockt werden.  | Foto: Symbolfoto: Gymnasium Knittelfeld
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  • Kinder und Jugendliche stehen unter großem Druck und benötigen Hilfe. Nun soll die Kinder- und Jugendhilfe aufgestockt werden.
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Um den wachsenden Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe gewachsen zu sein, setzt das Land Steiermark eine Offensive für jene Kinder und Jugendlichen, die besondere Unterstützung in ihrem Aufwachsen brauchen. Details dieses Maßnahmenpaketes wurden nun präsentiert. 

STEIERMARK. Durch Corona mussten die Jugendlichen in den letzten Jahren auf vieles verzichten. Sie hatten keine Chance, sich auszutesten und Erfahrungen zu sammeln und sind nun mit vielen Problemen überfordert. Deshalb wird ein Anstieg von psychischen Problemen wird in den kommenden Jahren erwartet. Die Politik reagiert nun und hat ein Maßnahmenpaket beschlossen. 

Es umfasst einen deutlichen Ausbau der Plätze in der stationären Kinder- und Jugendhilfe in der gesamten Steiermark sowie ein Personalpaket für landeseigene Einrichtungen beziehungsweise die Kinder- und Jugendhilfe im öffentlichen Bereich, die an den Bezirksvertretungsbehörden angesiedelt ist. Hierfür stockt das Land Steiermark das Budget um sieben Millionen Euro auf. So sollen mehr Plätze geschaffen und mehr Personal für die steirische Kinder- und Jugendhilfe eingesetzt werden.

"Die aktuellen Herausforderungen wie die Pandemie oder der Krieg in der Ukraine gehen auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorüber. Die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe sind deshalb gestiegen."
Werner Amon, Personallandesrat

Landesrätin Doris Kampus und Landesrat Werner Amon präsentierten das Kinder- und Jugendhilfe-Paket.  | Foto: Land Steiermark/ Robert Binder
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Rund 10.000 Kinder und Jugendliche

Insgesamt leben etwa 2.000 Kinder und Jugendliche nicht in ihrer Herkunftsfamilie, sondern in einer Einrichtung beziehungsweise in einer Pflegefamilie. Im Jahresschnitt werden weitere 8.000 Kinder und Jugendliche im Rahmen mobiler Kinder- und Jugendhilfe in ihren Familien unterstützt.

"Wir haben eine steigende Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die Hilfe brauchen, um gut und sicher aufwachsen zu können. Die Fälle, die in der Kinder- und Jugendhilfe betreut werden, werden immer komplexer. Zeitgleich gibt es einen Mangel an Fachpersonal. Diese Entwicklungen fordern auch uns in der Steiermark heraus. Darum bin ich sehr froh, dass wir dieses große Kinder- und Jugendhilfe-Paket nun beschlossen haben."
Doris Kampus, Soziallandesrätin 

Um dieser großen Verantwortung in der Steiermark gerecht zu werden, und Familien, die Hilfe benötigen, auch weiterhin bestmöglich zu unterstützen, wurde hierfür ein umfangreiches Paket geschnürt. "Wir werden alles tun, um die derzeit offenen Stellen in der Sozialarbeit nachzubesetzen und in den kommenden Jahren auch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Sozialarbeit, als Psychologen und für die Elternberatungsstellen aufnehmen", so Werner Amon.

Die Maßnahmen im Detail:

  • Geschaffen werden 20 neue Plätze in der Kinder- und Jugendhilfe – und zwar über die gesamte Steiermark verteilt: sechs Plätze bei KRISUN in Kapfenberg, sechs Plätze in der landeseigenen Einrichtung "Aufwind" sowie weitere acht Plätze als Aufstockung in bestehenden Einrichtungen regional verteilt.
  • Die Gruppen in stationären Einrichtungen werden verkleinert, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch besser auf die komplexen Situationen eingehen können. Die Größe der Gruppen wird von 13 auf neun reduziert.
  • Die Qualitätserfordernisse im Rahmen der Verordnung für die Kinder- und Jugendhilfe werden den neuen Gegebenheiten angepasst, um dem akuten Personalmangel zu begegnen. Das geschieht in enger Abstimmung mit dem Dachverband für Kinder- und Jugendhilfe.
  • Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im stationären und mobilen Bereich werden Ungleichbehandlungen bei der Bezahlung beseitigt, nun werden alle in derselben Gehaltsstufe 8 entsprechend des SWÖ-KV eingestuft.
  • Die derzeit offenen Stellen im Bereich der Sozialarbeit in den Bezirksverwaltungsbehörden und in der Sozialabteilung (insgesamt 12 VZÄ) sollen so schnell als möglich nachbesetzt werden.
  • Das Personal in Sozialarbeit, Psychologie und in den Elternberatungsstellen soll in den kommenden Jahren aufgestockt werden. Insgesamt sollen ab dem Jahr 2023 neu aufgenommen werden, das entspricht einem Investitionsbedarf von 2,5 Millionen Euro mehr pro Jahr.
  • Um den Beruf der SozialarbeiterIn zu attraktivieren, wird auch an einem Paket zur Verbesserung der Rahmenbedingungen gearbeitet, das zum Beispiel die Aufhebung der Blockzeiten oder die flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten beinhalten soll.


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