Lesen ist bei den Grazern wieder in

Der Griff zum Buch: Kurt Hohensinner freut sich über die Leselust der Grazer. | Foto: Stadt Graz/Fischer
  • Der Griff zum Buch: Kurt Hohensinner freut sich über die Leselust der Grazer.
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Die Stadtbibliothek Graz konnte im Jahr 2015 in ihren sieben Bibliotheken mit Mediathek und Bücherbus 406.147 BesucherInnen begrüßen, die 1.278.922 Entlehnungen tätigten und an 900 Veranstaltungen teilnahmen. Damit zählt die Stadtbibliothek des Grazer Kulturamtes zu den großen und erfolgreichen Bildungs- und Kulturinstitutionen in unserer Stadt.

Lesen ist nach wie vor in! Schließlich setzt auch die Beschäftigung mit digitalen Medien Lesekompetenz voraus. Die Stadtbibliothek konnte 2015 mit 1.278.922 Entlehnungen wieder einen neuen Rekord erzielen. 60 Prozent der Entlehnungen beziehen sich auf Printmedien (Bücher, Zeitschriften), 37 Prozent auf AV-Medien (Hörbücher, Filme, Musik-CDs, Sprachprogramme, Konsolenspiele u.ä.), die restlichen drei Prozent sind Downloads von eMedien und Entlehnungen von klassischen Spielen.

„Keine Spur von Lesefrust in Graz: „Im Gegenteil - die GrazerInnen sind eifrigste LeserInnen und es werden von Jahr zu Jahr mehr! Bei den Entlehnungen wurde im Vorjahr die Millionengrenze schon im Oktober überschritten. Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte eine Steigerung von 131 Prozenterzielt werden“, bilanziert Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner.

Auch im digitalen Zeitalter begeistern Bücher erfreulicherweise nach wie vor.Verständlicherweise legte die Stadtbibliothek auch 2015 ihr Augenmerk auf die lustvolle Begegnung mit Buch und Lesen. Denn das haptische Erlebnis Buch lässt die Abenteuer im Kopf zwar nicht Realität werden, intensiviert sie aber durch das sinnliche „Begreifen“ eines Buches.

„Der Medienbestand der Stadtbibliothek Graz kann sich sehen lassen. Er ist aktuell und modern wie noch nie. Ein Drittel der Exemplare wurde in den letzten drei Jahren angeschafft. Insgesamt verfügt die Stadtbibliothek über 295.152 entlehnbare Medien“, ergänzt der Bildungsstadtrat.

Es ist nie zu früh, um Kindern erste positive Kontakte mit Büchern zu ermöglichen. Bei den Workshops von Labubaby gelingt das sehr anregend und unterhaltsam für Babys ab einem Alter von sechs Monaten (und auch für ihre Eltern). Dieses Pilotprojekt, schon den Kleinsten mit altersgemäßen Bilderbüchern und der Babyzeichensprache neue Kommunikationschancen zu eröffnen, war einer der erfolgreichen Neustarts von 2015. Durch die große Nachfrage wurden im vergangenen Jahr bereits 20 Labubaby-Workshops durchgeführt. Generell wurde Leseförderung auch 2015 in der Stadtbibliothek groß geschrieben, wie die beeindruckende Anzahl und Vielfalt an Labuka-Leseanimationsveranstaltungen zeigen.

„Immerhin 763 Labuka-Einzelveranstaltungen, die von insgesamt 19.486 TeilnehmerInnen genützt wurden, konnten in diesem Jahr veranstaltet werden. Zusätzlich besuchten noch 1303 Schulklassen den Bücherbus und 500 Klassen die Stadtbibliotheken, um regelmäßig Bücher auszuleihen. Dies beweist die gut funktionierte Zusammenarbeit mit den Grazer Schulen“, freut sich der Bildungsstadtrat.

Auch das zweite neue Produkt der Stadtbibliothek erfreut sich nach knapp zwei Monaten Laufzeit schon großer Beliebtheit: [kju:b] live – die Eventreihe für Jugendliche konnte mit 34 Veranstaltungen bereits zahlreiche junge Menschen für Poetry Slam und viele Workshops zu Medienkompetenz und aktuellen sozialkritischen Themen begeistern. Zählt man die 32 Recherche- und Zitier-Workshops für angehende MaturantInnen, die Unterstützung beim Verfassen ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit benötigten, mit, so wurden die 66 angebotenen [kju:b] Workshops von 1518 Jugendlichen besucht.

„Gerade die Jugendlichen sind eine wichtige Zielgruppe und es freut mich, dass es uns gelungen ist ein maßgeschneidertes Angebot zu liefern“, erklärt Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner.

Bücher begleiten Menschen durch ihr ganzes Leben. Aus allen Altersgruppen kommen daher auch die aktiven NutzerInnen der Grazer Stadtbibliothek, immerhin 26.260 Personen im vergangenen Jahr.

„Rund 44 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche und dies ist besonders erfreulich. Gleichzeitig sind wir bemüht, im Rahmen des Projekts „Besuch&Buch“ Menschen, die über eine eingeschränkte Mobilität verfügen, Zugang zu den Büchern zu gewähren. Im Jahr wurden 2015 wurden rund 40 GrazerInnen von ehrenamtlichen BücherbotInnen regelmäßig zu Hause besucht und mit Büchern versorgt. In neun Senioreneinrichtungen in Graz gestalteten die BücherbotInnen der Stadtbibliothek regelmäßig Vorlesestunden für die interessierten BewohnerInnen“ verdeutlicht Stadtrat Kurt Hohensinner die gesellschaftliche Leistung der Stadtbibliothek und ihrer ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.

Sprachkompetenz ist der Schlüssel zur Integration. Immer mehr Menschen mit nichtdeutscher Muttersprache leben in Graz, als MigrantInnen, als AsylantInnen oder kurzfristig als Flüchtlinge auf der Durchreise. Die deutsche Sprache zu erlernen bzw. gut zu beherrschen ist ihr gemeinsames Ziel. Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache auch die Chance zu geben, eben diese ihre Muttersprache gut zu erlernen, ist ebenfalls ein wichtiger Bildungsauftrag. Die Stadtbibliothek bietet mit einem umfangreichen Angebot in dreizehn verschiedenen Sprachen und zahlreichen Sprachlernprogrammen, insgesamt rund 11.000 Medien, allen InteressentInnen die Chance, ihre jeweiligen Sprachkenntnisse zu vertiefen.
„Als Integrationsstadtrat freue ich mich natürlich außerdem, dass die Stadtbibliothek auch bei vielen GrazerInnen mit nicht deutscher Muttersprache so beliebt ist: 2015 wurden nicht nur 24.561 fremd- oder zweisprachige Medien ausgeliehen, mehr denn je zuvor, sondern auch die neu angebotenen 36 zweisprachigen Labuka-Workshops (in deutsch-türkisch, dt.-bosnisch, dt.-englisch, dt.-französisch) von 911 Kindern begeistert angenommen“, ergänzt Bildung- und Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner.

Die Stadtbibliotheken sind Begegnungszentren, wie sie auch 2015 wieder regelmäßig beweisen konnten. Denn nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene gab es zahlreiche und unterschiedliche Aktivitäten: Lesungen mit interessanten AutorInnen, Buchpräsentationen, Diskussionen zu aktuellen sozialen Themen, PC-Kurse für SeniorInnen, eBook-Reader-Sprechstunden, regelmäßige Literaturrunden u.v.m. Für insgesamt 69 Veranstaltungen interessierten sich 1735 TeilnehmerInnen. Hinzu kamen noch 37 Gruppen, die mit 672 Personen Führungen durch die Stadtbibliothek in Anspruch nahmen.

„Bücher als auch Bibliotheken – auch wenn sie schon mehrfach totgesagt wurden – sind nach wie vor ein unersetzbarer Bestandteil im urbanen Leben und spielen in der außerschulischen und außerberuflichen Aus- und Weiterbildung eine wichtige Rolle, denn eines ist gewiss: Wer lesen kann,ist klar im Vorteil“, erklärt Bildungs- und Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner abschließend.

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