Rufhilfe im Wandel

Notruf wird auch für junge Steirer relevanter

Aktuell nutzen 9.140 Menschen das Rufhilfesystem des Roten Kreuzes Steiermark. Mit der Einführung einer modernen Notrufuhr im Vorjahr verändert sich nun zunehmend die Nutzerstruktur: Neben Menschen in einem fortgeschrittenen Lebensalter setzen zunehmend auch jüngere Steirerinnen und Steirer auf diese Sicherheitsmaßnahme.

STEIERMARK. Ein Sturz auf der Treppe, ein plötzliches Schwindelgefühl oder ein Notfall unterwegs – in solchen Momenten kann schnelle Hilfe entscheidend sein: Im Jahr 2024 wurden 63.915 Notrufe über das Rufhilfesystem des Roten Kreuzes Steiermark abgesetzt. In 11.168 Fällen mussten Rettungsmittel ausrücken, um medizinische Hilfe zu leisten. "Jeder dieser Einsätze zeigt, wie wichtig eine schnelle Alarmierung ist – oft entscheiden Minuten über den Ausgang eines Notfalls", betont die Leiterin der Rufhilfe Steiermark Sabine Pasterk.

Zielgruppe wird jünger

Lange Zeit war der klassische Hausnotruf ein Armband mit rotem Notrufknopf – eine Lösung, die vorrangig für Menschen in fortgeschrittenem Alter entwickelt wurde und vor allem Sicherheit in den eigenen vier Wänden bot. Ergänzend dazu umfasste das Angebot eine mobile Variante.

Seit September 2024 gibt es in der Steiermark eine weitere Alternative: die Notrufuhr "Livo", die sich optisch nicht von einer Smartwatch unterscheidet, aber zusätzlich die bewährten Sicherheitsfunktionen bietet. "Seit Einführung der Uhr bemerken wir, dass sich die Nutzerstruktur der Rufhilfe verändert", informiert Pasterk. Denn nicht nur Steirerinnen und Steirer jenseits des 80. Lebensjahres setzen nun auf die Möglichkeit, im Notfall schnell Unterstützung zu erhalten, sondern auch Jüngere machen zunehmend von diesem Service Gebrauch.  

"Wir wollten eine Lösung anbieten, die Menschen ein sicheres Gefühl gibt ohne stigmatisierend zu wirken. Durch ihr ansprechendes Design ist Livo nicht als Notrufsystem erkennbar, bietet aber genauso Sicherheit in allen Lebenslagen."
Sabine Pasterk, Leiterin Rufhilfe Steiermark

Direkter Kontakt zur Rettungsleitstelle

In ihrer Funktionsweise setzt die Notrufuhr des Roten Kreuzes auf das bewährte Rufhilfe-Konzept: Durch das Drücken der Krone an der Seite der Uhr wird ein Notruf abgesetzt und Sprechkontakt mit der Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes Steiermark hergestellt. Gleichzeitig werden zum Notruf die aktuellen Standortkoordinaten und essenzielle Gesundheitsdaten, die schon vorab erfasst werden, übermittelt. Danach werden gezielte Maßnahmen eingeleitet. "Obwohl es die Notrufuhr in der Steiermark erst seit Herbst 2024 gibt, setzen bereits 902 Personen auf unsere neue Serviceleistung, das sind rund 10 % der Teilnehmenden", verweist Pasterk auf eine große Nachfrage. 

Aktiv und sicher mit 60+

Entscheidend für die Nutzung der Rufhilfe Steiermark sind demnach nicht mehr nur schwerwiegende gesundheitliche Probleme, sondern auch der Präventionsgedanke. Ob bei einer gemütlichen Laufrunde im Park und bei der entspannten Arbeit im Garten, das Ziel ist es, Unterstützung dort bereitzustellen, wo sie benötigt wird, ohne dass dies mit einem Gefühl von Schwäche und Abhängigkeit verbunden ist. "Die Rufhilfe Steiermark bietet mit der Notrufuhr die Möglichkeit, weiter am Leben teilzuhaben und dieses aktiv zu gestalten. Allerdings mit dem Wissen, dass Hilfe im Ernstfall nur einen Knopfdruck entfernt ist", betont die Leiterin der Rufhilfe Steiermark. 

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