Praktisch: eine Ambulanz für kleine medizinische Wehwehchen
Grazer Arzt fordert eine zentrale, allgemeinmedizinische Anlaufstelle
Eines darf vorweg festgehalten werden: Um die medizinische Versorgung ist es in Graz recht gut bestellt. Universitätsklinikum, LKH Südwest, Privatspitäler, rund 1.000 niedergelassene Ärzte, 60 Apotheken – das klingt schon recht sicher.
Überlastete Ambulanzen
Ein Problem ist dennoch nicht in den Griff zu bekommen: die heillos überlasteten Ambulanzen an den Grazer Spitälern. Und die Überlastung hat einen wesentlichen Grund, wie der Grazer Mediziner (und VP-Nationalratskandidat) Karlheinz Kornhäusl anmerkt: "Fast die Hälfte dieser Patienten gehört dort eigentlich nicht hin, dies sorgt aber für einen Ansturm, der kaum zu bewältigen ist." Deshalb sollte man hier über einen Filter Abhilfe schaffen, so Kornhäusl. Genau so wie es im Spital die sogenannte "EBA" (Erstuntersuchung-Beobachtung-Aufnahme) für Notfallpatienten gibt, sollte es eine erste Anlaufstelle für allgemeinmedizinische Probleme geben – eine "EVA" (Erstversorgung Allgemeinmedizin). "Hier könnte man außerhalb der Ordinationszeiten bei Fieber, Mittelohrentzündungen oder anderen Klassikern schnelle Abhilfe leisten, ohne dass man den bürokratischen Aufwand eines Spitalsapparats in Gang setzt." Diese Einrichtung könnte den Ärztenotdienst ergänzen, auf Sicht vielleicht sogar ersetzen. "Positioniert werden sollte diese ,EVA‘ in der Nähe des Grazer LKH – aber keinesfalls auf dem Spitalsgelände", will Kornhäusl so eine "Schleuse" vor das Spital setzen. Darüber hinaus könne man mit einer solchen Maßnahme den hausärztlichen Bereich stärken.
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