Mobilitätspreis gestartet
Stadt vs. Land: So bewegen sich die Steirer fort

- Die Stadt Graz ist beim Radverkehr steirischer Spitzenreiter.
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Wie bewegt sich die Steiermark? Eine VCÖ-Analyse zeigt überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Stadt und Land – und große Unterschiede. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landesrätin Claudia Holzner fiel zudem der Startschuss für den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark 2025. Gesucht werden innovative Projekte und Konzepte für eine zukunftsfähige Mobilität und einen umweltverträglichen Gütertransport.
STEIERMARK. Es mag die wenigsten Steirerinnen und Steirer überraschen: Zwischen Stadt und Land gibt es in der Mobilität große Unterschiede. Was dann aber vielleicht doch verwundern mag: Auch an Gemeinsamkeiten mangelt es nicht, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Mobilitätserhebungen sowie Daten der Statistik Austria zeigt.
„Dass es Unterschiede im Mobilitätsverhalten zwischen Stadt und Regionen gibt, ist keine Überraschung. Aber es gibt auch einige Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten.“
Katharina Jaschinsky, VCÖ-Expertin

- Fahrrad, zu Fuß oder doch mit dem Pkw? Wie bewegen sich die Steirerinnen und Steirer fort? Und welche Unterschiede oder auch Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Stadt und Land?
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Wo sich Stadt und Land bei der Mobilität unterscheiden
Fangen wir beim größten Unterschied an: Wege, die lenkend mit dem Auto zurückgelegt werden, sprich als Fahrerin oder Fahrer. Diese sind in der Region Hartberg-Fürstenfeld, Weiz und Südoststeiermark laut Mobilitätserhebung Steiermark mit durchschnittlich 63 Prozent am höchsten und um 30 Prozentpunkte höher als in der Landeshauptstadt Graz. Auch beim Autobesitz sind die Unterschiede mittlerweile groß – die Schere zwischen Stadt und Land geht auseinander, informiert der VCÖ.
Am zweitgrößten ist der Unterschied beim Radverkehr, der in der Region Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg bei im Schnitt vier Prozent liegt und in Graz mit 20 Prozent um 16 Prozentpunkte höher ist. Etwas geringer ist der Unterschied bei der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs: Am niedrigsten ist der Anteil in der Region Liezen, Murtal und Murau mit durchschnittlich acht Prozent. Wenig überraschend schneidet der Ballungsraum Graz bei der Öffi-Nutzung am besten ab: im Bezirk Graz-Umgebung beträgt der Anteil 13 Prozent, in Graz sind es sogar 18 Prozent.

- In der Stadt wird häufiger in die Pedale getreten: In Graz liegt der Anteil der Wege, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, bei 20 Prozent, in den Regionen Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg hingegen im Schnitt nur bei vier Prozent.
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Senioren sind die fleißigsten „zu-Fuß-Geher“
Auch in puncto zu-Fuß-Gehen unterscheiden sich die steirischen Bezirke stark: In der Region Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg etwa werden lediglich neun Prozent der Alltagswege zu Fuß zurückgelegt während die Stadt Graz mit 21 Prozent Spitzenreiter ist. Doch auch im Bezirk Leoben und Bruck-Mürzzuschlag vertrauen die Bewohnerinnen und Bewohner für 19 Prozent der Wege auf ihre Füße, in Liezen, dem Murtal und Murau sind es 18 Prozent. Spannend: Eine große Gemeinsamkeit gibt es zwischen Stadt und Regionen dann doch: Seniorinnen und Senioren sind deutlich fleißiger zu Fuß unterwegs als der Durchschnitt – Spaziergänge sind übrigens nicht enthalten, nur Alltagswege.
Eine weitere Gemeinsamkeit liegt übrigens darin, dass es sowohl in Graz als auch im Rest des Landes viele kurze Alltagswege gibt und viele Strecken, die eigentlich Geh- und Radfahrdistanz aufweisen würden, mit dem Auto zurückgelegt werden.

- Ob in der Stadt oder am Land: Seniorinnen und Senioren legen tendenziell mehr Alltagswege zu Fuß zurück als die jüngere Generation.
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„Das Potenzial für mehr aktive Mobilität, also häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad mobil zu sein, ist auch in der Steiermark groß. Umso mehr als auch immer mehr ein Elektrofahrrad besitzen. Damit wird nicht nur die Reichweite von Fahrrädern erhöht, auch Steigungen sind damit leicht zu bewältigen.“
Katharina Jaschinsky, VCÖ-Expertin
Zukunftsweisende Projekte gesucht
Doch wie kann es gelingen, dieses Potenzial auszuschöpfen? Hier kommt der VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark ins Spiel. Gesucht werden wegweisende Projekte und Konzepte, die die Mobilität und den Gütertransport nachhaltiger, effizienter und umweltfreundlicher gestalten – egal ob in Städten oder ländlichen Regionen. „Bereits zum 21. Mal wird heuer der VCÖ-Mobilitätspreis ausgeschrieben. Diesmal läuft er also unter dem Titel ,Zukunftsfit für Stadt und Land‘. Ich kann nur an alle Teilnahmeberechtigten appellieren, ihre Projekte, die dann vielleicht sogar ausgezeichnet werden, einzureichen“, ruft Verkehrslandesrätin Claudia Holzner zur Teilnahme auf.
Innovative Ideen können bis 28. Mai eingereicht werden. „Der VCÖ-Mobilitätspreis macht sichtbar, was oft im Hintergrund geschieht: innovative, mutige Projekte, die den öffentlichen Verkehr voranbringen. Gerade in der Steiermark wird es ab Dezember 2025 mit der Koralmbahn im öffentlichen Verkehr eine Verkehrsstruktur voller neuer Möglichkeiten geben“, so Peter Wallis, ÖBB-Regionalmanager. Unterstützt wird der Preis vom Land Steiermark, den ÖBB, dem Verkehrsverbund Steiermark, der Holding Graz und der Energie Steiermark.
Weitere Informationen zum Mobilitätspreis findest du auf der Website des VCÖ!
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