Teuerung
Steirische Wohnungssicherung ist mehr denn je gefordert
Die Teuerung als Auslöser: In der Steiermark waren noch nie so viele Menschen davon bedroht, ihre Wohnung zu verlieren, wie im Vorjahr. Auch heuer ist laut der Wohnungssicherungsstelle der Caritas keine Besserung in Sicht.
STEIERMARK. Vor allem in den Bereichen Lebensmittel, Energie und Miete schlägt sich die Teuerung stark nieder. Nachdem die Mietpreiserhöhung in der Pandemiezeit ausblieb, stiegen die Preise im Jahr 2022 und 2023 umso mehr. Mittlerweile können sich viele Steirerinnen und Steirer ihre Wohnung nicht mehr leisten. Laut Iris Eder, der Leiterin der Wohnungssicherung der steirischen Caritas, hat sich die Zahl der Beratungen im Jahr 2023 beinahe verdoppelt. Mehr als 3.500 Haushalte suchten 2023 Rat und Hilfe bei der Wohnungssicherung.
Alleinstehende Personen besonders betroffen
Besonders viele Anfragen wegen nicht mehr leistbarer Mieten kommen aus Graz, aber auch Menschen in Bruck-Mürzzuschlag, Leoben und Murtal wenden sich häufig an die Caritas. "Im Jahr 2023 sind die Anfragen aber in allen steirischen Bezirken gestiegen", schildert Eder im Interview mit MeinBezirk.at. Menschen aller Altersgruppen wenden sich in dieser Lage an die Caritas, besonders aus der Gruppe der Ende 30- bis Anfang 50-Jährigen kommen aber die meisten Anfragen, so Eder. Betroffen vom Wohnungsverlust sind vor allem alleinstehende Männer, Alleinerziehende und Mehrkindfamilien.
"Alleinstehende Personen haben einfach die höchsten Kosten, weil sie alles alleine stemmen müssen. Das Wohnen ist für sie teurer. Auch beim Lebensmitteleinkauf und Co. können sie nicht sparen wie größere Familien: Sie können zum Beispiel weniger gut Großpackungen oder auf Vorrat kaufen."
Iris Eder, Leiterin der Wohnungssicherung der Caritas Steiermark
Besser früh als zu spät Hilfe ansuchen
"Es ist wichtig, sich frühzeitig bei uns zu melden - je früher, desto besser", appelliert Eder. Wenn die Mieterin oder der Mieter einen Termin erhalten hat, dann werden zunächst die vorhandenen Möglichkeiten besprochen. "Wir schauen uns die Finanzen im Haushalt genau an. Könnte man Beihilfen beantragen oder noch irgendwo einsparen?", so die Leiterin weiter. Außerdem nimmt die Wohnungssicherungsstelle bei Bedarf Kontakt mit den Vermieterinnen bzw. Vermietern oder der Hausverwaltung auf und es wird gemeinsam besprochen, ob ein Verbleib in der Wohnung möglich wäre.
"Wir sind daran interessiert, die Situation der Mieterinnen und Mieter nachhaltig zu verändern bzw. zu verbessern", so Eder. Die Beratung sei der erste und wichtigste Teil in diesem Prozess. Möglichkeiten wie der "Wohnschirm Miete" sind dann nur einzelne Maßnahmen innerhalb einer Beratung.
Beratungsstellen in der Steiermark
Zuständig für den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
Caritas – Wohnungssicherung Kapfenberg/Bruck-Mürzzuschlag
Grazer Straße 14, 8605 Kapfenberg
T: +43 316 8015760
E: wohnungssicherung@caritas-steiermark.at
W: https://www.caritas-steiermark.at/wohnungssicherung
Zuständig für die Bezirke Graz, Graz-Umgebung, Weiz, Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark, Leibnitz, Deutschlandsberg, Voitsberg, Murtal, Murau, Liezen
Caritas – Wohnungssicherung Graz
Eggenberger Gürtel 38, 8020 Graz
T: +43 316 8015750
E: wohnungssicherung@caritas-steiermark.at
W: https://www.caritas-steiermark.at/wohnungssicherung
Zuständig für den Bezirk Leoben
Caritas – Wohnungssicherung Leoben
Marienplatz 2, 8700 Leoben
T: +43 316 8015761
E: wohnungssicherung@caritas-steiermark.at
W: https://www.caritas-steiermark.at/wohnungssicherung
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