Forschung der Uni Graz
Wie der Klimawandel auf die Ozeane wirkt

Gerald Auer von der Uni Graz | Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos
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Steirisches Hirnschmalz für ein globales Thema – Forscherinnen und Forscher der Uni Graz untersuchen, wie sich die Klimaerwärmung auf das Nährstoffangebot der Ozeane auswirkt.

STEIERMARK. Der Klimawandel ist ja in aller Munde – dieser beeinflusst nicht nur Wetterphänomene wie beispielsweise El Niño oder den Monsun, sondern auch Meeresströmungen und damit auch die Nahrungskette. Die Folge dieses Kreislaufs: Das damit verbundene Verschwinden von Fischgründen könnte massive ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen haben.

Wie im Detail die Eisschmelze, Ozeanzirkulation und der Nährstoffgehalt zusammenspielen, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Unter anderem mit steirischem Fachwissen und Forschergeist geht man dem Ganzen aber auf den Grund – Forscherinnen und Forscher der Universität Graz untersuchen nämlich in urzeitlichen Bodenproben die Hintergründe.

Auch die Auswirkungen auf die Lebenswelt der Ozeane bleibt nicht aus.  | Foto: Symbolfoto Pexels/Pixabay
  • Auch die Auswirkungen auf die Lebenswelt der Ozeane bleibt nicht aus.
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„Ein Ansteigen der Wassertemperatur verlangsamt die Zirkulation in den Ozeanen“, erklärt Gerald Auer, seines Zeichens Erdwissenschaftler an der Universität Graz. Er führt aus, dass das Abschmelzen des Meereises diesen Prozess stark beschleunigen dürfte, was außerdem Folgen für das Plankton sowie die gesamte Nahrungskette hätte. „Darauf haben wir bei unseren Forschungsarbeiten deutliche Hinweise gefunden“, betont Auer.

Er ist der Co-Leiter des internationalen Projekts „Tracing Intermediate Water Current Changes and Sea Ice Expansion in the Indian Ocean”, wobei untersucht wird, wie sich Klimaveränderungen auf Meeresströmungen ausgewirkt haben. „Der Klimawandel beeinflusst auch den Nährstofftransport und damit die Lebensbedingungen im Wasser“, ergänzt der Wissenschaftler.

Japan eröffnet neue Möglichkeiten

Faszinierend: Im Rahmen eines Pilotprojekts des International Ocean Discovery Programs am Kochi Core Center in Japan hat das Team Zugriff auf einzigartige wissenschaftliche Bohrkerne von Millionen Jahre alten Sedimenten aus dem Indischen Ozean. „Daran erkennen wir die Folgen von Klimaveränderungen und können direkte Analogien für zukünftige Szenarien finden. Das ist ein wertvoller Beitrag, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Nährstoffkreislauf unsere Ozeane zu verstehen“, so Auer.

Die Forscherinnen und Forscher vermuten ein Einbrechen des Nahrungsangebots in der Nähe des Äquators. Was das bedeuten könnte, haben sie soeben in einer Studie in Climate of the Past veröffentlicht: Wärmere Klimabedingungen, wie sie für die nächsten Jahrhunderte vorhergesagt werden, verringerten vor zwölf Millionen Jahren die Nährstoffe im Ozean. Im Arabischen Meer gab es dadurch viel weniger und ganz anderes Plankton als heute. Erst durch die Vereisung der Antarktis konnte sich die marine Nahrungskette in ihrer jetzigen Form entwickeln.

Die wärmeren Temperaturen bleiben nicht ohne Folgen.  | Foto: Symbolfoto Makabera/Pixabay
  • Die wärmeren Temperaturen bleiben nicht ohne Folgen.
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Die Forschungsarbeit des österreichischen Teams in Japan – neben Graz war übrigens auch die Universität Wien beteiligt – wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dem Wissenschaftsfonds FWF und einer Initiative des European Consortiums for Ocean Drilling finanziell unterstützt. Die Forschung fand in Zusammenarbeit mit dem Atmosphere and Ocean Research Institute der Universität Tokio, der Universität Kochi und der Japan Agency for Marine Earth Sciences and Technology statt.


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