Ukraine-Hilfe beschlossen
Steiermark bereitet Flüchtlingsquartiere vor

Der Landeskoordinationsausschuss tagte zum Ukraine-Krieg in der Grazer Burg: Auch die Steiermark wird Flüchtlingsquartiere bereitstellen. | Foto: Land Steiermark/Binder
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Auch das Land Steiermark zieht bei der großen Welle der Hilfsbereitschaft in Richtung Ukraine mit und hat nun Unterstützungsmaßnahmen angekündigt. Auch Flüchtlingsquartiere sind in Vorbereitung. Das hat der Landeskoordinationsausschuss beschlossen.

STEIERMARK. In der Grazer Burg trat Mittwoch Nachmittag der Landeskoordinationsausschuss zur Lagebesprechung bezüglich der Situation in der Ukraine zusammen. Dabei beriet die Landesspitze um LH Hermann Schützenhöfer und LH-Stellverteter Anton Lang über die aktuellen Entwicklungen im Kriegsgebiet beziehungsweise deren Auswirkungen auf Österreich und die Steiermark. Ebenfalls bei den Beratungen dabei waren neben Vertreter:innen der Einsatzorganisationen, des Militärs auch der ukrainische Honorarkonsul Friedrich Möstl sowie als Vertreter der Energiewirtschaft Christian Purrer (Energie Steiermark) und Jürgen Roth als (Fachverbandsobmann Energiehandel).

"Um einer weiteren humanitären Katastrophe vorzubeugen, muss es rasch zu einem Waffenstillstand kommen und eine Perspektive für echte Verhandlungen geschaffen werden", so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer in einer Stellungnahme mit LH-Vize Anton Lang. | Foto: Land Steiermark/Binder
  • "Um einer weiteren humanitären Katastrophe vorzubeugen, muss es rasch zu einem Waffenstillstand kommen und eine Perspektive für echte Verhandlungen geschaffen werden", so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer in einer Stellungnahme mit LH-Vize Anton Lang.
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Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und LH-Stv. Anton Lang nach der Sitzung: „Das, was sich derzeit rund um uns abspielt, macht uns alle fassungslos. Unsere volle Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine. Für die Europäische Union bedeutet die Eskalation der Situation in der Ukraine, dass die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik wichtiger denn je ist. Es braucht in Zukunft auch bei der Verteidigungspolitik eine engere Zusammenarbeit auf EU-Ebene". Die Landesspitze bekannte sich auch klar zu einer Stärkung des Bundesheers: "Wir brauchen ein starkes Österreichisches Bundesheer, die Bundesregierung ist gefordert, rasch zu handeln und die notwendigen Budgetmittel zur Verfügung zu stellen."

Auch auf die Ankunft von Flüchtlingen möchte man im Land vorbereitet sein. (Symbolbild) | Foto: Noggler/BB Archiv
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Quartier im Raum Graz

Neben einem starken Heer will die Steiermark auch in der Flüchtlingshilfe aktiv werden. So soll im Raum Raum ein Aufnahmezentrum entstehen. Noch sei nicht abschätzbar, wie viele Flüchtlinge wirklich in Österreich landen werden. "Man bereite jedenfalls alles vor." Als direktes Nachbarland zu Ungarn, wo bereits viele Flüchtende eingetroffen sind, sei mit einer baldigen Welle zu rechnen. Die Erfahrungen aus dem Jahr 2015 kommen dem Land da zugute.

Keine Sorge um Vorräte

Die Steiermark sie jedenfalls gut vorbereitet, um zu helfen und unterstützen. „Wir beteiligen uns selbstverständlich an den österreichweiten Hilfsmaßnahmen. Für flüchtende Menschen wird es Quartiere geben, falls diese benötigt werden“, so Schützenhöfer und Lang. Vorerst werden auf Grund des Krieges in der Ukraine keine weitreichenden Auswirkungen auf die Versorgungssituation in der Steiermark erwartet. „Es besteht derzeit kein Grund zur Sorge bezüglich unserer Gasvorräte. Gaslieferungen treffen weiterhin regelmäßig ein. Unsere Vorräte reichen bis weit in das Frühjahr, die Versorgung ist somit gesichert“, so die Landesspitze. Die Erschließung neuer alternativer Energiequellen sei aber hinsichtlich der Lage das Gebot der Stunde.

Rasche Hilfe bei Sorgen und Fragen

Abseits der politischen Maßnahmen beschäftigt die Lage in der nahen Ukraine auch viele Steirer:innen. "Die bestehende psychosoziale Hotline wird daher vermehrt in Anspruch genommen", berichtet etwa Edwin Benko, der fachlicher Leiter des Kriseninterventionsteams Land Steiermark (KIT). Berichte und Bilder sind auf der einen Seite wichtig, um sich gut informiert zu fühlen. Gleichzeitig können diese auch Ängste und Belastungen auslösen.

Betroffene können sich mit ihren Sorgen und Ängsten an das KIT wenden. Hier stehen 50 geschulte Mitarbeiter:innen täglich von 9 Uhr bis 21 Uhr für ausführliche Gespräche zur Entlastung zur Verfügung.

Psychosoziale Hotline: 0800 500 154

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