Grazer Spitzenkandidat
Tobias Schweiger führt KPÖ in die Nationalratswahl

Die KPÖ hat sich am Samstag für die Nationalratswahl 2024 in Stellung gebracht: Kay-Michael Dankl, Bettina Prochaska, Tobias Schweiger mit der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (v.l.) | Foto: KPÖ Steiermark
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  • Die KPÖ hat sich am Samstag für die Nationalratswahl 2024 in Stellung gebracht: Kay-Michael Dankl, Bettina Prochaska, Tobias Schweiger mit der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (v.l.)
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Eine Woche vor der SPÖ brachte sich die Bundes-KPÖ für die 2024 anstehende Nationalratswahl in Stellung, ebenfalls in Graz. Dies war die erste gemeinsame Konferenz der steirischen und der Bundes-KPÖ seit 20 Jahren. 300 Kommunistinnen und Kommunisten aus ganz Österreich waren am Samstag im Volkshaus dabei. Als Spitzenkandidat für die Wahl, die voraussichtlich im kommenden Herbst stattfindet, wird der Grazer Tobias Schweiger von der KPÖ ins Rennen geschickt.

GRAZ. Nach zwei Jahrzehnten fand am Samstag in der Landeshauptstadt eine für die KPÖ historische "Wiedervereinigung" statt: Die Konferenz der Kommunistischen Partei Österreichs, die den Startschuss für die Nationalratswahl 2024 darstellte, war die erste gemeinsame von Bundes- und Steirer-KPÖ seit 20 Jahren. Dabei wurden die inhaltlichen Eckpunkte des Wahlprogramms vorgestellt sowie die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten gekürt.

"Die KPÖ ist eine nützliche Partei für die Menschen. Wenn wir in Gemeinden und im Land vertreten sind, können die anderen Parteien nicht mehr ungestört machen, was sie wollen. Das sollte auch im Bund so sein. Die arbeitenden Menschen brauchen im Parlament eine glaubwürdige Kraft, die an ihrer Seite steht."
Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr

Angeführt wird die dunkelrote Liste von dem Grazer Tobias Schweiger, gefolgt von der Salzburgerin Bettina Prochaska. Auf Platz drei folgt mit dem Knittelfelder Josef Meszlenyi ein weiterer Steirer.

Gastgeberin und Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr
  • Gastgeberin und Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr
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Soziales als Schwerpunkt

Hauptaugenmerk im Wahlprogramm sind und bleiben die sozialen Themen. Themen, "die der breiten Mehrheit der Menschen unter den Nägeln brennen". Fünf Themenkreise werden im Programm besonders behandelt: Mieten und Wohnen, Teuerung und Wirtschaftskrise, Pflege und Gesundheit, Frieden und Neutralität sowie Klima und Ökologie.
„Vor Ort in den Städten und Gemeinden treten wir bereits für Soziales und für leistbares Wohnen ein. Wir wollen vor allem bei enttäuschten Nichtwählern wieder Vertrauen schaffen, sich einzubringen und für ihre Interessen einzutreten“, erklärt Gastredner Kay-Michael Dankl. Der Salzburger bescherte der KPÖ einen Überraschungserfolg im Nachbarbundesland und agiert als Gemeinderat in der Stadt Salzburg sowie Klubobmann im Salzburger Landtag.

Es war die erste gemeinsame Konferenz von Bundes-KPÖ und Steirer-KPÖ seit 20 Jahren.
  • Es war die erste gemeinsame Konferenz von Bundes-KPÖ und Steirer-KPÖ seit 20 Jahren.
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Zu den Personen

Tobias Schweiger wurde mit 88,9 Prozent der Stimmen gewählt. Schweiger wurde 1990 in Graz geboren und wuchs hier auf. Er war lange bei den Jungen Grünen aktiv, gründete nach dem Rauswurf durch die Bundespartei 2017 die Jungen Linken mit und wurde dann bei der KPÖ aktiv.
Seit 2021 ist er Bundessprecher der KPÖ und koordiniert österreichweit die politische Arbeit zum Thema Wohnen. „Die KPÖ muss zu einer im Alltag nützlichen Partei werden. Das kann das Angebot von kostenlosem Essen in der Nachbarschaft wie bei der KPÖ in Wien-Ottakring sein, aber auch das Organisieren politischer Arbeit oder die Sprechstunden und Sozialberatungen, die die KPÖ in vielen Orten anbietet“, so Schweiger. „Weil wir nicht nur in Wahlkämpfen, sondern immer im Austausch mit der Bevölkerung sind, wissen wir, wo der Schuh drückt und was nötig ist, um das Leben der Menschen zu verbessern.“

Die Salzburgerin Bettina Prochaska, die mit 91,9 Prozent auf Platz 2 der Bundesliste gewählt wurde, beschäftigt sich seit 40 Jahren beruflich und politisch mit der Pflege. Mit 14 Jahren begann ihre Ausbildung in diesem Bereich, seither hat sie viele Stationen durchlaufen. Am längsten und bis heute ist sie auf der Intensivstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg tätig.
„Öffentliche Angebote werden in vielen Bereichen immer weiter zugunsten privater Profitinteressen ausgehöhlt – im Gesundheitswesen merken wir das ganz besonders. Ein Kaputtsparen der Pflege geht letztendlich zulasten unser aller Gesundheit. Deshalb braucht es auf Bundesebene eine starke Stimme für die Beschäftigten im Gesundheitswesen“, erklärt Prochaska. Die 1968 in Radstadt geborene Tochter eines Zimmermanns und einer Büroangestellten hat zwei Kinder.

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