Zu wenig "Kassen"-Hebammen: Grüne stellen Landtagsantrag
Das Problem, dass es in Graz viel zu wenige Hebammen mit Kassenvertrag gibt (nur vier – die WOCHE berichtete) erreicht jetzt auch den Landtag: Die Grüne Abgeordnete Sandra Krautwaschl startet jetzt eine Antragsinitiative. Die Regierung solle tätig werden und einen runden Tisch unter Einbeziehung der Fraktionen im Landtag einberufen, um mit den mit Hebammenbetreuung befassten Institutionen (Hebammenzentren, FH-Studiengang, Frauengesundheitszentrum, GKK) Verbesserungen in die Wege zu leiten.
Mehr Wertschätzung für diesen Beruf
Daneben fordert Krautwaschl auch direkte Gespräche mit der GKK, damit der Tarif für den Hausbesuch im Wochenbett bis zur 8. Woche nach der Geburt von derzeit 38,80 € deutlich angehoben wird und Geburtsvorbereitungskurse als eine Kassenleistung anerkannt werden. „Bei der Betreuung durch Wahlhebammen, deren Stundensatz über 70 Euro beträgt, bekommen die Familien nur 80 Prozent des Kassentarifs zurückerstattet. Hebammenbetreuung ist deswegen für viele nicht leistbar. Es kann nicht sein, dass eine ausgezeichnete, medizinisch fundierte Betreuung von Familien rund um die Geburt so wenig wert ist!“, so die Grünen-Landtagsabgeordnete. Der Antrag wird am 18. Juni erstmals im Gesundheits-Ausschuss auf der Tagesordnung stehen: „Ich erwarte und erhoffe mir bei diesem wichtigen Thema die Unterstützung aller Fraktionen“, so die Krautwaschl.
ZumHintergrund: Die Geburtsvorbereitungskurse von Hebammenzentren sind keine Kassenleistung. Hebammenzentrenbekamen früher eine Landesförderung, die jedoch eingestellt wurde. In Wien gibt es von der Stadt
bezahlte Familienhebammen, die sogar kostenlose Hausbesuche in der Schwangerschaft anbieten.
Ein weiteres Problem ist der Mangel an Ausbildungsplätzen für Hebammen. Der Grazer FH-Studiengangstartet nur alle zwei Jahre mit 20 Plätzen.
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