Metaller-Kollektiv
In der Steiermark wird nach erneutem Abbruch gestreikt

Nach dem andauernden Scheitern der Kollektivvertragsverhandlungen bei den Metallern hat die Streikwelle erneut die Steiermark erfasst.  | Foto: Pixabay
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Nach dem erneuten Abbruch der Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller wird auch in der Steiermark wieder gestreikt. Am Dienstag starten laut PRO-GE die Magna-Betriebe in Lannach und Ilz sowie die Voestalpine.

STEIERMARK. Fast zwei Monate ist es her, dass die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie aufgenommen wurden, Einigung ist jedoch keine in Sicht. Am Montagabend wurde die mittlerweile siebte Runde nach sieben Stunden erneut ergebnislos abgebrochen. Die eintägigen Streiks sollen nun vertieft werden, wie die Chefverhandler der Gewerkschaften, Reinhold Binder von der PRO-GE und Karl Dütscher von der GPA noch am Montag mitteilten. 

Für den gebürtigen Steirer Christian Knill, den Obmann des Fachverbands der Metalltechnischen Industrie (FMTI) ist das Verhalten der Gewerkschaft "absurd". "Das versteht niemand mehr. Wir wären zu Erhöhungen bereit gewesen, wenn wir im Rahmenrecht eine Verbesserung erzielt hätten. Die Gewerkschaften fordern nun für drei von vier Beschäftigten sogar eine Erhöhung über 11,6 Prozent", so der Obmann des FMTI. Man sei dennoch weiter verhandlungsbereit, betont man auf Seite der Arbeitgeber. Weitere Terminen seien vorgeschlagen worden. 

Nach sieben Verhandlungsrunden ist bei den Metallern noch immer keine Einigung in Sicht.   | Foto: Shutterstock / SvedOliver
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"Grotesk und respektlos"

Als "grotesk und respektlos" bezeichnet der steirische Landesgeschäftsführer der PRO-GE Hubert Holzapfel das Angebot der Arbeitgeber. Während die Gewerkschaften ihre Forderung adaptiert und eine soziale Staffelung gefordert hätten, gebe es seitens der Arbeitgeber kein Entgegenkommen.

"Sie beharren auf den anfangs gebotenen sechs Prozent. Wollen wir mehr, sollen wir das aus der eigenen Tasche bezahlen und beispielsweise auf die Überstundenzuschläge von 100 Prozent verzichten.
Hubert Holzapfel, Landesgeschäftsführer der PRO-GE 

Er habe das Gefühl, die Sozialpartnerschaft sei "ein bisserl verloren gegangen" und solle nicht mehr weiterleben. 

Hubert Holzapfel, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE, bezeichnet das Angebot der Arbeitgeber als "grotesk und respektlos".  | Foto: RegionalMedien
  • Hubert Holzapfel, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE, bezeichnet das Angebot der Arbeitgeber als "grotesk und respektlos".
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Wo in der Steiermark gestreikt wird

Mit Dienstag sollen die Streiks der Vorwoche ausgeweitet werden, meint Holzapfel. "In den FMTI-Betrieben wird bis zu 24 Stunden gestreikt, in den restlichen Metallindustriebetrieben bis zu acht Stunden, wenn möglich auch bis zu 24 Stunden." Der genaue Streikfahrplan nehme gerade Form an. Fest stehe jedoch, dass bereits ab Dienstag, 10 Uhr bei Magna Powertrain in Lannach und Ilz für acht Stunden gestreikt werde, am Mittwoch dann auch bei der Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz. Gleich 24 Stunden werde am Dienstag ab 14 Uhr an den Standorten der Voestalpine gestreikt, am Mittwoch folgt ein weiterer 24-Stunden Streik bei Böhler in Kapfenberg. 

Wie es weitergehen könnte? Einen weiteren Verhandlungstermin könnte es nächste Woche geben. Ob es in der achten Runde zu einer Einigung kommt, bleibt offen. "Fest steht, wir können unter der Teuerungsrate nicht abschließen, das ist einfach nicht zumutbar", betont Holzapfel. 

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