Aktuelle AMS-Zahlen
Inflation wirke sich auf hohe Arbeitslosigkeit aus

Die Inflation habe "Auswirkungen auf den steirischen Arbeitsmarkt". | Foto: Roman Wimmers/Unsplash
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Keine guten Nachrichten: Laut Arbeitsmarktservice Steiermark waren mit Ende Februar 2024 insgesamt 40.450 Steirerinnen und Steirer als arbeitslos gemeldet, inklusive Schulungen. Das ist ein Plus von 10,6 Prozent – laut Prognose soll der Trend noch steigen. Für Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe gibt es einen Zusammenhang mit der Inflation, 

STEIERMARK. Zugegeben, die steirischen Arbeitslosenzahlen im Jahresvergleich (jeweils mit Ende Februar) waren schon einmal höher: Während die diesjährige Quote bei 7,6 Prozent liegt, lag sie zum Bespiel im Jahr 2021 bei 10,7. Als Trost darf das aber nicht verstanden werden, denn alleine in der Steiermark gab es vom Vorjahr bis jetzt ein Plus von 10,6 Prozent an als arbeitslos gemeldeten Personen.

Die aktuelle Arbeitslosenquote sieht nicht gerade rosig aus, auch, wenn sie schon einmal höher war. | Foto: BRS
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"Early-Intervention-Ansatz" soll helfen

Vorrangiges Ziel des AMS sei es, "möglichst viele arbeitslose Personen in Beschäftigung zu bringen" – wirklich neu ist der Wortlaut aber nicht. Konkret wünscht sich das AMS, dass mindestens 26.704 Frauen und 42.378 Männer schon in den ersten sechs Monaten ihrer Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung aufnehmen. Dabei soll der sogenannte Early-Intervention-Ansatz helfen, also dem verstärkten Einsatz von Jobbörsen und den erste heuer neu eingeführten Vermittlung nach Kompetenzen. Yvonne Popper-Pieber, stellvertretende Landesgeschäftführerin, blickt dem Vorhaben positiv entgegen: 

"Wir blicken bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen nicht mehr auf Berufsbezeichnungen, sondern auf die nachgefragten Kompetenzen. So wird der Vermittlungsprozess noch effizienter und digitaler und kommen möglicherweise Bewerberinnen und Bewerbern für offene Stellen zum Zug, die früher nicht gefunden worden wären."
Yvonne Popper-Pieber

Fachkräfte fehlen an allen Ecken und Enden ... | Foto: Louis Hansel/Unsplash
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181,7 Millionen Euro lautet die Summe der Fördermittel, mit dem das AMS Steiermark daran arbeiten kann. Knapp ein Drittel davon kommt dem Bereich der Bildungsmaßnahmen zugute im Hinblick auf die Ausbildung künftiger Fachkräfte in nachgefragten Zukunftsbranchen. Etwa Metall und Elektro, Technik, Digitalisierung, Umwelt, Pflege oder Soziales. 

Inflation ist "herausfordernd"

Für den AMS Steiermark-Chef Snobe gibt es einen Zusammenhang zwischen der steirischen Arbeitslosenquote und der Inflation, Stichwort Fachkräftemangel: "Österreich ist in eine hartnäckige Rezession geschlittert, insbesondere die herausfordernden Situationen in der Industrie und in der Bauwirtschaft und deren Auswirkungen auf den steirischen Arbeitsmarkt sorgen für Unsicherheiten. Andererseits bleibt trotz aktuell steigender Arbeitslosigkeit der Fachkräftemangel das bestimmende Thema der nächsten Jahre, gilt es, das bestehende Arbeitskräftepotenzial bestmöglich auszuschöpfen."

AMS Steiermark-Chef Karl-Heinz Snobe sieht einen Zusammenhang zwischen der Arbeitslosenquote und der Inflation. | Foto: AMS
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Ähnlich sieht es Katharina Huber von der Industriellenvereinigung Steiermark, wenn sie sagt, dass "gerade in schwierigen konjunkturellen Zeiten – Rezession bei gleichzeitigem Fachkräftemangel – die konsequente Ausschöpfung des Arbeitskräftepotentials am Standort Steiermark sowie ein zukunftsorientiertes und effizientes Arbeitsmarktmanagement im Fokus stehen müssen". Bis zum Sommer soll der Trend noch anhalten, weil die jetzige Situation immerhin noch nachwirkt. 

Zahlen im Detail

  • Mit Stand Ende Februar 2024 waren 40.450 Personen als arbeitslos beim AMS Steiermark vorgemerkt – gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein deutlicher Zuwachs von 3.863 Personen.
  • Bei Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 12,2 Prozent auf 25.575 Betroffene, bei Frauen um 7,9 Prozent auf 14.875. Inklusive der 8.882 Teilnehmenden an Schulungen waren somit 49.332 Steirerinnen und Steirer ohne Job.
  • Maximal 483 Frauen und 742 Männer unter 25 Jahren sollen nicht länger als sechs Monate ohne Arbeit oder Lehrstelle sein.
  • 3. 1226 Frauen und 1.880 Männer sollen in eine betriebliche Lehrstelle vermittelt werden.

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