Kündigungen und Unsicherheit
Übernahme der ÖBB weiter verschoben

Banges Abwarten bei der GKB: Die Übernahme der GKB-Infrastruktur von der ÖBB bringt große Unsicherheit. | Foto: Pixabay
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  • Banges Abwarten bei der GKB: Die Übernahme der GKB-Infrastruktur von der ÖBB bringt große Unsicherheit.
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Der Infrastrukturbereich der GKB wird bekanntlich abgespalten und an die ÖBB übertragen. Durch mangelnde Informationen sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit verunsichert - jetzt wurde die Übernahme auch noch auf 2024 verschoben. Die FPÖ will mit einer parlamentarischen Anfrage für mehr Klarheit sorgen.

STEIERMARK. Eine große Änderung steht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) bevor. Doch worauf sie sich wirklich einstellen müssen, ist für viele unklar. Die Informationen dazu kommen nur schleppend, außerdem verzögert sich die geplante Übernahme durch die ÖBB Infrastruktur AG. Der Entwurf des Gesetzes liegt bei der Bundesregierung. "Der Unmut ist in der ganzen Firma groß. Niemand weiß, wie es weitergeht", so Wolfgang Sabathi, Zentralbetriebsratsvorsitzender der GKB.

Wie geht es weiter? 

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GKB stehen viele Fragen offen: Welche Liegenschaften bleiben bestehen? Wie schaut es mit dem restlichen Betrieb aus? Wer kann überhaupt im Betrieb bleiben? Wie "regional" wird der Arbeitgeber nach der Übernahme noch sein? Sogar einige Kündigungen hat es bei der GKB schon gegeben. "Die Unsicherheit gibt es vor allem bei Fahrdienstleitern und der Verwaltung. Sie wissen nicht, wo und wie sie dann eingesetzt werden", erklärt Sabathi. Früher hätte es nur ganz selten Kündigungen von Seiten der Arbeitnehmer gegeben.

"Ich kann die erwarteten neuen 'Synergien' und Ersparnisse nicht ganz nachvollziehen. Außerdem dauert es sicher, bis diese Synergien überhaupt einmal entstehen können."
Wolfgang Sabathi, Zentralbetriebsratsvorsitzender der GKB

Außerdem sei der unklare Zeitplan ein Problem: "Die Übernahme wird immer wieder nach hinten verschoben. Das ist zermürbend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GKB sind aktuell verunsichert. | Foto: GKB
  • Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GKB sind aktuell verunsichert.
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Kritik der FPÖ

Die FPÖ übte kürzlich starke Kritik am Infrastrukturministerium und der Landesregierung in einer Aussendung. Die Partei wird im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage an die Bundesministerin Leonore Gewessler genau beleuchten, wie nun der weitere Zeitplan aussieht und welche konkreten Folgewirkungen aus der Übernahme der Infrastruktur zu erwarten sind. "Aus freiheitlicher Sicht hätten diese Informationen aber proaktiv von Seiten des Ministeriums und der ÖBB an die GKB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter kommuniziert werden müssen", kritisierte der aus Voitsberg stammende FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner, der die Thematik mittels Anfrage abermals ins Parlament bringt. Auch die Folgen der von der Regierung geplanten Liegenschaftsübernahmen werden Gegenstand der Anfrage der FPÖ sein.

Die FPÖ will eine parlamentarische Anfrage an die Bundesministerin Leonore Gewessler richten.  | Foto: BMK/Cajetan Perwein
  • Die FPÖ will eine parlamentarische Anfrage an die Bundesministerin Leonore Gewessler richten.
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"Es ist nicht schlecht, wenn einmal nachgefragt wird, wie es ausschaut. Wir sind aber auch darum bemüht, zu informieren", so Sabathi in Anbetracht der geplanten Anfrage. 

"Die GKB bemüht sich bereits seit Bekanntwerden der Abspaltungspläne um eine möglichst zeitnahe und umfassende Information der Belegschaft und der weststeirischen Bevölkerung."
Ernst Suppan, Pressebeauftragter der GKB

Am 21. April wird eine nicht öffentliche Informationsveranstaltung für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GKB stattfinden, für diesen Termin hat man sich auch mit dem Ministerium und der ÖBB abgesprochen.

Zum Gesetz

Der vorgelegte Gesetzesentwurf - an dem auch der Betriebsrat, die Gewerkschaft und die Arbeiterkammer beteiligt waren - sei laut Sabathi aber vielversprechend. Darin ist zum Beispiel festgehalten, dass es nach der Spaltung zu keiner Verschlechterung für Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer kommen darf. Außerdem wurden die Bezirke Voitsberg, Deutschlandsberg, Leibnitz und Graz-Umgebung als einzelne Regionen bestimmt - ein Standortwechsel könne nur innerhalb dieser Regionen erfolgen. Nun hofft man, dass das Gesetz auch so beschlossen wird.

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